Bessere Wege in die City

13. März: Das Verdorren der Städte. Ohne den inhabergeführten Einzelhandel verliert die Hamburger City ihre Strahlkraft

Die Politik erschwert dem Autofahrer das Erreichen der Innenstadt, streicht laufend Parkplätze und sorgt auf der anderen Seite nicht dafür, dass man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln preiswert und schnell in die Innenstadt kommt. Stattdessen Staus ohne Ende. Eine lächerliche Busbeschleunigung und eine verzögerte U5 reichen nicht für eine Millionenstadt wie Hamburg. Geht es nach Rot-Grün, sollen wir ja alle bei Dauerregen mit dem Rad anstatt mit der Stadtbahn in die City fahren.

Christian Enger

Einkaufserlebnis Innenstadt

12. März: Ladenmieten in der Hamburger City sinken. Große Geschäfte an Spitaler- und Mönckebergstraße sind nur noch wenig gefragt

Die Ladenmieten und die Einzelhandelsumsätze werden in der Innenstadt weiter zurückgehen, wenn nicht die Aufenthaltsqualität erheblich gesteigert wird. Hier sind sowohl die Vermieter als auch die Politik gefordert. Das Warenangebot kann weder mit der Vielfalt, noch mit den Preisen des Onlinehandels mithalten. Wenn es nur um den Einkauf geht, ist der Onlinehandel ein übermächtiger Gegner gegen den man nur verlieren kann. Die Innenstadt muss daher ein Einkaufserlebnis schaffen, das der Onlinehandel nicht bieten kann. Hierzu wäre vor allem die Zurückdrängung des Autoverkehrs und die Ausweitung von Fußgängerzonen mit einem attraktiven gastronomischen Angebot nötig. Ein paar mehr individuelle Geschäfte als die immer gleichen Ketten würde ebenfalls neue Kunden locken. Wenn sowohl die Politik als auch die Vermieter diese längst überfälligen Änderungen mit gemeinsamer Kraft angehen würden, bräuchte sich die Innenstadt auch nicht vor der Konkurrenz eines neuen Einkaufszentrums in der HafenCity zu fürchten.

Wolfgang Sattler

Dank an den Bürgermeister

12. März: Maut auf Friedhof: Behörde lenkt ein. Umweltstaatsrat plädiert nach massiven Protesten dafür, auf Gebühr zu verzichten, die auch Trauernde zahlen sollten

Dem Bürgermeister gebührt großer Dank dafür, dass er die von den Grünen geführte Umweltbehörde zurückgepfiffen hat und die Maut für den Ohlsdorfer Friedhof vom Tisch ist. Er hat völlig recht: „Sowas gehört sich nicht!“ Bei aller Erleichterung bleibt aber doch Fassungslosigkeit darüber, dass so etwas überhaupt erwogen worden ist.

Volker Tschirschwitz

Die Realität sieht anders aus

13. März: Selbstbestimmt bis zum Ende? Vor dem Bundesgerichtshof klagt ein Mann, dessen Vater künstlich am Leben erhalten wurde. Wille muss klar formuliert werden

Selbstbestimmt bis zum Ende? Die Realität ist eine ganz andere. Ich musste erleben, dass ein 78-jähriger Patient, erkrankt an Parkinson und eingeschränkter Alltagskompetenz (Demenz), sowie harn- und stuhlinkontinent mit Herzinfarkt ins Krankenhaus kam. Nachts zweiter Herzinfarkt und Reanimierung. Angehörige durften nicht mehr zu ihm, er wurde für ein anderes Krankenhaus transportfähig gemacht. Dort erfolgte eine Bypass-OP am offenen Herzen, von der er sich nicht mehr erholte. Er starb nach kurzer Zeit. All das trotz detaillierter Patientenverfügung, die den Ärzten vorlag. Da stellt sich doch die Frage, ob alte, kranke und/oder sterbende Menschen für Ärzte nur noch Probanden sind.

Gudrun Schuch-Nehrke

Kindesentzug auch im Inland

13. März: Mehr Fälle von Kindesentzug ins Ausland. Die meisten deutschen Anträge auf Rückführung werden an Türkei gerichtet

Kindesentzug findet vielfach auch im Inland statt. Die Tochter eines unserer Klienten wurde von der Mutter 2012 in die Niederlande entführt. Als sie mit Hilfe der Gerichte gefunden wurde, verschwand sie mit Kind erneut. Der Vater spürte sie in Niedersachsen auf und wurde als nächstes des Kindesmissbrauchs beschuldigt. Trotz gutachterlicher Entlastung unternahm das Familiengericht nichts gegen den fortgesetzten Umgangsboykott der Mutter, bis das Kind entfremdet war. Der Vater nahm sich im Sommer 2017 das Leben – im Inland entfremdet vom eigenen Kind.

Johannes Zink, Interessenverband Unterhalt und Familienrecht ISUV e.V.

Arbeitsplätze sind gefährdet

11. März: Zum Leserbrief Elbvertiefung ist überflüssig von Manfred Braasch

Herr Braasch – Landesgeschäftsführer des BUND – ist ein eifriger Vertreter verschiedenster Verbandsklagen. An sich ist die Möglichkeit, dass Verbände in von ihnen vertretenen Bereichen klagen können, richtig. Wer weiß es nicht, politische Entscheidungen sind nicht immer sinnvoll. Im gelungenen Fall ist das Ergebnis ein Kompromiss, der beidseitig getragen werden kann, auf Maximalforderungen, vielleicht auch unter Schmerzen, verzichtet und damit der gesamten Angelegenheit dient. Seit über 15 Jahren wurde die Elbvertiefung durch den BUND – trotz bereits erreichter, sinnvoller Planungsveränderungen – unverdrossen immer wieder mit neuen Forderungen und Gerichtsverfahren behindert. Herr Braasch bemängelt, dass die Prognose des Container-Umschlages für 2025 auf 28 Millionen eine Fehleinschätzung sei, da derzeit nur unter 10 Millionen der – wie er so schön verächtlich sagt – „bunten Boxen“ umgeschlagen wurden. Die „bunten Boxen“ die bei uns fehlen, werden wegen der mangelnden Tiefe der Elbe in Rotterdam und Antwerpen gelöscht (damit transportieren zunehmend Diesel-Fahrzeuge kleine Einheiten zu uns). Es muss doch Mitglieder beim BUND geben, die erkennen können, dass bei uns ganze Wirtschaftsbereiche und Arbeitsplätze gefährdet sind.

Dietrich Woschke