Handwerk ist genauso wichtig

22. Februar: Digitalisierung soll Schule machen. 125 Millionen Euro bekommt Hamburg aus der Bundeskasse – jetzt muss das Geld sinnvoll investiert werden

Geld für Digitalisierung an den Schulen ist gut, aber die Digitalisierung darf nicht zur Einseitigkeit der Schüler führen. Geld für Schulwerkstätten, um das Handwerk zu fördern, ist genauso wichtig. Nur mit Computern lassen sich keine Wohnungen bauen oder den Wohnungsbestand pflegen. Bilder von „schöner Wohnen“ nützen nichts, wenn es keine Handwerker gibt, sie zu verwirklichen.

Hans Hinrich Jürjens

Hoffe auf Einsicht der Politiker

21. Februar: Wasserstoff wird Antrieb der Zukunft. Frank Böttcher über alternative Antriebe und die Grenzen der Elektromobilität

Endlich ein Autor, der der Wahrheit ins Gesicht schaut. Zirka 700.009 Autos in Hamburg, jeden Tag. Die wenigen E-Mobile, die jetzt schon in Hamburg fahren, müssen sich die wenigen Ladesäulen teilen und dürfen auch nur zwei Stunden zum Laden dort stehen. Unmöglich, für alle Fahrzeuge Ladeplätze zu schaffen. Eine Ausstattung der vorhandenen Tankstellen mit Wasserstoff-Ladesäulen bei gleichzeitiger Förderung des Kaufs eines Wasserstoff-Fahrzeuges durch den Staat erhält Arbeitsplätze in Deutschland und verschafft uns allen Luft. Es wird Zeit, den Öl-, und Autokonzernen den Weg zu weisen. In diesem Sinne hoffe ich auf Einsicht der Politiker.

Jan Schütt

Infrastruktur für Wasserstoff

Was sich Interessierte anhand der veröffentlichten Daten und Zusammenhänge längst zusammenreimen konnten und was zahlreiche Leserbriefschreiber schon vertreten haben, sollte jetzt intensiv öffentlich diskutiert werden, so dass die Verantwortlichen nicht länger daran vorbeikommen. Dass auch die deutsche Autoindustrie endlich den Elektroantrieb vorantreibt und dass sich die Regierung in internationaler Kooperation für die Akkuentwicklung engagiert, sind sicherlich richtige Schritte. Aber ohne die breite Nutzung von Brennstoffzellen wird es nicht gehen. Während in Japan bereits entsprechende Fahrzeuge zur Serienreife entwickelt worden sind, agieren die deutschen Automanager weiter zögerlich und sonnen sich stattdessen im Glanz ihrer PS-starken Neuentwicklungen. Was gebraucht wird, sind bezahlbare Fahrzeuge, die für Pendler und Urlauber geeignet sind und die den Strom direkt erzeugen. Statt weiter in ein flächendeckendes Netz von Ladestationen zu investieren, sollte die bestehende Tankstellen-Infrastruktur lieber zügig für Wasserstoff erweitert werden.

Dr. Werner Schulenburg

Öffnung bedeutet das Aus!

21. Februar: Streit über Zukunft der Dove Elbe. Senat denkt über Öffnung des abgetrennten Flussarms zur Elbe nach. CDU Bergedorf warnt vor Verschlickung und Ende des Wassersports

Bei dem Streit um die Zukunft der Dove Elbe geht es nicht darum, ob auch zukünftig noch Jugendliche mit Motorbooten auf der Dove Elbe fahren können. Die angedachte Anbindung der Dove-Elbe an den Tidenhub der Norder Elbe hat sehr viel bedeutsamere Auswirkungen: Neben Landwirten, Gewerbetreibenden (Werften, Schifffahrtslinien) und Anliegern sind auch Wassersportler massiv betroffen. Die geplante Maßnahme führt dazu, dass die Dove Elbe zweimal täglich komplett leer läuft (trocken fällt). Die Dove Elbe ist Hamburgs größtes Wassersport-Freizeit-Revier. Für Kanu-, Ruder-, Segel- und Motorbootssportler und die vielen Badegäste bedeutet die Öffnung der Dove Elbe das Aus! Sportliche Wettkämpfe sind auf der mit großem finanziellem Aufwand angelegten internationalen Regatta-Strecke nicht mehr möglich. Der Ruder-Club Bergedorf e. V., für seine sehr engagierte und erfolgreiche Jugendarbeit bekannt, ist ist in seiner Existenz bedroht. Ebenso wird Anglern die Grundlage ihres Sports entzogen. Das bisher saubere Wasser sichert einen durchaus attraktiven Fischbestand. Der wird komplett verschwinden, es werden bei Tide-Hochwasser zweimal täglich ca. vier Millionen Kubikmeter mit Schadstoffen belastetes Hafenwasser in die Dove Elbe strömen. All dies gilt es zu verhindern.

Rüdiger Freygang (Interessengemeinschaft Wassersport Obere Dove-Elbe, RC-Bergedorf e. V.)

Parteien in der Klemme

22. Februar: Der Fluch der Labour Party

Ob er nun ein guter Premierminister wäre, sei dahin gestellt. Jedenfalls sind die beiden großen Parteien nach dem Referendum beide in der Klemme, weil ihre Wähler gespalten sind. Um die Spaltung des Landes zu überwinden, ist der Brexit wohl unausweichlich. Vermutlich gibt es große Probleme, für die man dann die Torys verantwortlich machen. Soweit ist das Taktieren Corbyns nachvollziehbar und keine Schwäche.

Heiner Kueck