Es geht alles nur um Deutschland

16./17. Februar: Studien aus dem Phantasialand. Bertelsmann-Stiftung ermittelt Zuwanderungsbedarf bis 2060. Ist das noch Wissenschaft?

Was sowohl die Bertelsmann Hervorsage als auch die Gegenrede von Herrn Iken zu dem Thema sagen, ist: Es geht alles nur um Deutschland. Eine solidarische EU-weite Betrachtung des Themas Arbeitskräftebedarf und eine diesbezügliche Nutzung europäischer Ressourcen wird überhaupt nicht angedacht. Nach der aktuellen aber rein theoretischen „Bedarfsplanung“ entwickelt sich Deutschland immer weiter zum „Ruhrgebiet Europas“. Dabei leiden beispielsweise besonders die jungen Menschen in unseren Südstaaten unter Arbeitslosigkeit und müssen zu ihrem wirtschaftlichen Überleben zu uns kommen. Wäre es nicht sinnvoller daran zu denken, mehr Zweig- oder Filialwerke unserer Industrie- und Handelsunternehmern in

diesen Ländern anzusiedeln? Das würde uns die innereuropäische Völkerwanderung zu diesen Arbeitsplätzen in Deutschland ersparen und nebenbei auch eine immense Schonung unserer jetzt schon am Rande sich bewegenden innerstaatlichen Verkehrsinfrastruktur bedeuten. Und politisch wäre es klug, Europa von vornherein an unserem „Wirtschaftswunder“ zu beteiligen. Denn wir haben es seit dem Entstehen eines deutschen Gesamtstaates 1871 und der damit verbundenen industriellen und wirtschaftlichen Großmachtstellung trotz zwei verlorener Weltkriege immer wieder an die Spitze geschafft. Wir sollten uns nicht wieder unnötig Neider schaffen.

Helmut von Binzer, Hamburg

Schranken für den Friedhof

13. Februar: Mautgebühren für den Ohlsdorfer Friedhof geplant?

Für den Friedhof Ohlsdorf gibt es eine einfache, effektive und günstige Lösung, um den Durchgangsverkehr zu minimieren: An den Einfahrten werden Schranken mit Ticketautomaten installiert und so programmiert, dass das bei der Einfahrt gezogene Ticket kostenfrei zur Ausfahrt an derselben Schranke berechtigt und nur wer durchfährt, muss an der anderen Ausfahrt bezahlen. Technisch ist das kein Problem, so etwas zu realisieren.

Curt Dabbert

Und die Feinstaubbelastung?

14. Februar: Hoffmann: ,Pyro ist ein Teil der Fankultur‘. HSV will als einer der ersten Clubs auf die Ultras zugehen und nach einer gemeinsamen Lösung suchen. Auch die Polizei ist gesprächsbereit

Beim Lesen des Artikels kam ich mir ein wenig verschaukelt vor: Haben wir nicht gerade über Feinstaub diskutiert und steht der Ruf nach einem Verbot von Silvesterfeuerwerk nicht noch im Raum? Und da soll es jetzt alle zwei Wochen ein organisiertes Feuerwerk im Volksparkstadion geben? Für die Stimmung im Stadion sind die fußballerischen Leistungen des HSV maßgeblich, nicht die Menge an Pyros. Wenn der HSV Torfestivals statt knapper Siege einfahren würde, dann wäre für die Stimmung schnell gesorgt.

Dr. Stephan Risse

Trump – das trotzige Kind

16./17. Februar: Trump plant Mauerbau per Notstandserklärung

Ich fasse es nicht, welche Entscheidungen der US-Präsident machen kann bzw. meint, machen zu können. Die meisten Kenner der Verhältnisse an der Grenze zu Mexiko sehen überhaupt keinen Notstand. Aber Trump besteht wie ein trotziges Kind auf seiner „Mauer“, egal, ob seine Begründungen falsch sind oder nicht. Ich verstehe die Republikaner nicht, dass sie so etwas ohne laute Proteste hinnehmen. Haben sie Angst vor ihren Wählern? Oder vor den „Trump-Hardlinern“? Wenn dieser klare Verstoß gegen die US-Verfassung akzeptiert werden sollte, sind Trumps Willkür und seinen einsamen Entscheidungen Tür und Tor geöffnet und er kann so autoritär regieren wie Putin und andere. Und davor bewahre uns der Himmel und die letzten aufrechten Demokraten in den US-Parteien.

Dr. Jürgen Koch, Holm

Beschämende Rückständigkeit

14. Februar: Hochbahn schafft ihre Wasserstoffbusse ab

Dass in gut 15 Jahren Testphase kein Hersteller gefunden werden konnte, der Wasserstoffbusse in Serie produzieren kann, offenbart die beschämende Rückständigkeit der deutschen Autoindustrie. In einer Sendung im Deutschlandfunk empfahl der Leiter des Instituts für elektrotechnische Verfahrenstechnik Prof. Detlef Stolten deshalb, diese Busse schlicht bei der Konkurrenz in Japan und Südkorea einzukaufen, wie es beispielsweise einige Kommunen in Frankreich tun, um die deutschen Autohersteller zum Handeln zu zwingen. Ebenso ist nicht nachvollziehbar, warum Hamburg nur noch auf die teuren Elektrobusse setzt. Die Stadt Augsburg fährt seit 2011 flächendeckend mit kostengünstigen klimaneutralen Biogas-Bussen, die mit Agrarabfällen betrieben werden und bereits mit diversen Umweltpreisen prämiert wurden. Seit Anfang des Jahres werden in Augsburg sogar Biogas-Elektro-Hybrid-Busse eingesetzt, mit denen noch einmal 8,5 Prozent Energie eingespart werden können. Vielleicht sollte sich Hamburg dort einmal informieren – der Steuerzahler und die Umwelt würden sich freuen.

Myriam Christ, Rahlstedt