Eine gute Nachricht!

1. Februar: U 4 soll auf den Kleinen Grasbrook fahren. SPD und Grüne wollen Strecke verlängern. In einem Bürgerschaftsantrag fordern sie den Senat zu Vorplanungen auf

Die U 4 soll auf den Kleinen Grasbrook fahren, fordern Grüne und SPD. Eine gute Nachricht! Der Senat sollte aber nicht auf halben Weg stehen bleiben. Die U 4 muss weiter nach Wilhelmsburg (und Harburg) gebaut werden! Denn auch in Wilhelmsburg und im Raum Süderelbe entstehen Zehntausende neue Wohnungen. Schon jetzt ist die S 3 völlig überlastet. Unmöglich, dass sie den künftigen Fahrgastzuwachs bewältigen kann. Der Senat muss jetzt auch für den Öffentlichen Verkehr den wirklichen Sprung über die Elbe wagen. Für die Zwischenzeit brauchen die Menschen in Wilhelmsburg eine gute Anbindung per Bus an die Station Elbbrücken.

Dieter Obele, AG Verkehr des Beirats für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg

Das Motiv ist Großkotzigkeit

31. Januar: Neue Auflagen für den Elbtower – was taugen sie?

Der Elbtower ist ein umbauter, funktionsloser Hohlraum und passt nicht in unsere Stadt. Hamburg wurde von Kaufleuten gegründet, die Gebäude für Zwecke bauten: z. B. Wohnungen, Rathäuser, Speicher, Kirchen und die Elbbrücken. Jetzt entstünde mit dem Elbtower das erste zweckfreie Gebäude. Wozu? Natürlich werden Büroräume, Geschäfte und ein paar Wohnungen dabei sein. An letzteren mangelt es in Hamburg wirklich. Aber brauchen wir dazu einen Elbtower? Dient er nicht nur dazu, dass Hamburg endlich auch ein Hochhaus hat, dass diesen Namen verdient? Dann wäre das Motiv letztlich Großkotzigkeit. Das wäre schade, wenn sich Hamburg mit Städten vergliche, die diesen Weg verfolgen, wie z. B. Dubai. Die Elbphilharmonie fügt sich in unsere Geschichte ein. Der Elbtower nicht.

Rolf Wassermann

Redemanuskript für den FDP-Chef

31. Januar: Leitartikel: Ende der Gemütlichkeit. Die Regierung hat die Wachstumsprognose gekappt. Scholz muss handeln

Was hat eigentlich ein Redemanuskript, das Matthias Iken für den FDP-Chef Christian Lindner verfasst hat, auf der Kommentarseite des Hamburger Abendblattes zu suchen? Denn bei diesem Text handelt es sich um die Wiedergabe wirtschaftspolitischer Positionen der FDP in Reinform. Die 70-jährige Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik beruht vor allem darauf, dass es hier sozialen Frieden gab. Der wiederum war nur möglich, weil die Politik mehr als in anderen westlichen Ländern auf sozialen Ausgleich bedacht war. Wer nun aber diesen sozialen Frieden aufkündigt, indem er das Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich noch beschleunigen will, der mag mal nach Frankreich schauen. Dort gibt es keinen sozialen Frieden mehr.

Hans-Jürgen Küsel, Tostedt

Den Finger in die Wunde legen

Endlich erscheint von kompetenter Seite eine Stellungnahme zu den maßlosen Ausgaben des Staates im sozialen Bereich. Nicht durch zukunftsweisende, sachliche Politik, sondern allein durch die sich überbietenden „Sozialleistungen“ werben die drei größten Parteien unseres Landes um die Wähler. Und die Wähler haben sich an diese paradiesischen Zustände des Nehmens so sehr gewöhnt, dass sie sich keine Gedanken mehr über die Finanzierbarkeit in Zeiten geringerer Steuereinnahmen machen. Offenbar sind solche Gedanken auch den Politikern fremd! Die Vorstellung von Kürzungen nicht wie in Griechenland, aber in eine derartige Richtung gehend, kann einen nur schaudern lassen. Dann können wir uns auf französische Verhältnisse (Gelbwesten) einstellen. Ich fordere die Journalisten auf, häufiger den Finger in die Wunde zu legen und die Politik kritischer zu begleiten.

Peter Holk

Der Weg ist richtig, aber...

28. Januar: Kommentar: Klimaschutz aus Eigennutz. Die Kohlekommission war ein demokratischer Erfolg und weist den richtigen Weg

Der Weg des Kohleausstiegs ist sicher richtig. Aber das Ziel liegt noch in weiter Ferne, auch weil man den Atomausstieg für dringlicher befand. Nun laufen wir der Entwicklung hinterher. Die Wahrheit ist: Deutschland gehört unverändert zur Gruppe der Klimasünder. Wir waren noch nie in der Spitzengruppe. Das mag sich durch den Kohleausstieg ändern. Wenn Energie dadurch aber unbezahlbar wird, verliert man die Mehrheit der Wähler, die den Klimaschutz im Moment vielleicht noch unterstützen.

Christoph Barthe

Welch tolle Bundeswehr!

31. Januar: Material: mangelhaft

Die Regierungsflugzeuge fliegen nicht, die U-Boote tauchen nicht, die Gorch Fock segelt nicht, die Musikkapellen spielten, die Soldaten präsentierten und die wohl ondulierte Frau Ministerin nickt gekonnt vor der Fahne. Welch tolle Bundeswehr!

Reimer Göttsch