Auch mal an Europa denken...

17. Januar: Die Briten brauchen Zeit.

Ich habe in all den Debatten Großbritanniens nicht ein einziges Mal gehört, dass man sich Gedanken macht, was dieses Herumgeeiere für das übrige Europa bedeutet. Es gibt anscheinend auch keinerlei Überlegungen, was diese egoistische und verantwortungslose Politik im Weltgefüge bedeutet. Wer sich alles ins Fäustchen lacht, wenn Europa geschwächt wird. Dieses Drama um den Brexit mit all den negativen Folgen sollte zeigen, was nationaler Egoismus und das Hereinfallen auf Scharlatane anrichten und die fassungslosen Beobachter dazu bringen, Zusammenhalt und Bemühung um Einvernehmen wieder schätzen zu lernen und darum zu kämpfen.

Mark Gudow

Erneute Abstimmung ermöglichen

Als die Engländer zur Abstimmung über den Brexit aufgerufen wurden, konnte keiner die Auswirkungen abschätzen, die sich daraus ergeben. Heute sieht das völlig anders aus. Jeden Tag erfahren die Menschen mehr und mehr, welche Probleme sie und ganz Europa erleben würden, wenn die Briten austreten. Eine erneute Abstimmung mit den zu erwartenden Belastungen, die heute bekannt wurden, hätte vermutlich ein ganz anderes Ergebnis. Sie sollten besser Mitglied in Europa bleiben. Man sollte ein neues Referendum ermöglichen!

Viktor Schmidseder, Ahrensburg

Gesetze sind nur noch für Dumme

17. Januar: Kippt die Lage am Jungfernstieg erneut?

Ich empfehle einen Bummel durch die Europapassage und anschließend den Ausgang zum Ballindamm bzw. Jungfernstieg. Wir haben dies vor wenigen Tagen nach einem Kinobesuch im Passage so gemacht und waren schockiert. Man kann ja trefflich über eine reale Gefahr bzw. subjektives Sicherheitsempfinden diskutieren. Aber ein Wohlfühlen oder entspanntes Flanieren in einer der schönsten „Hamburger Ecken“ ist so für uns nicht möglich. Ein effektives Konzept ist nicht erkennbar. Wie sollte dies auch funktionieren, so lange es absurde und untaugliche Vorschläge wie Punktekonten für Verfehlungen mit einem wirklich erschütternd hohen Schwellenwert gibt? Gesetze gelten zunehmend nur noch für Schwache und Dumme.

Torsten Knuhr

Mit harten Strafen reagieren

Ich frage mich, ob diese Leute, die sich da in Gruppen treffen, keinerlei Schamgefühl haben? Und Polizei und Politiker stehen diesem Gebaren scheinbar hilflos gegenüber. Falko Droßmann ist der Meinung, dass diese Menschen auch „gesellschaftliche Angebote“ brauchen, ein Unterhaltungsprogramm, damit sie nicht randalieren und Menschen belästigen. Und wenn ihnen das Angebot nicht gefällt, dann wird eben weiter randaliert und mit Böllern auf Passanten geschossen? Damit machen sich diese Leute zu Erpressern gegenüber der Gesellschaft, also uns. Man sollte mit harten Strafen reagieren und nicht mit Milde oder fragwürdigen Angeboten, ansonsten würden wir zu Geiseln mutieren.

Ingrid Kallbach

Einmaliges Angebot für Schüler

17. Januar: ,Gefahr eines neuen Schulkampfs‘. Bürgerschaft: Harte Debatte über G 9 am Gymnasium. Erste Gespräche über Verlängerung des Schulfriedens

In Hamburg kann jeder Schüler wohnortnah nach acht oder neun Schuljahren das Abitur machen. Einmal nach acht Jahren am Gymnasium und zum anderen nach neun Jahren an der Stadtteilschule. Dieses Angebot ist bundesweit einmalig und hat sich mittlerweile sehr gut bewährt. Leider hat der Fraktionsvorsitzende der CDU in Hamburg das von der CDU vor Jahren angeschobene Zwei-Säulen-Modell anscheinend nur ansatzweise verstanden. Die Feststellung, G 9 an Gymnasien verändere nicht die Struktur, ist eine sehr kurzfristige, populistische Betrachtungsweise. Die Anmeldungen von Kindern, die nicht für die Schulform des Gymnasiums geeignet sind, werden weiter erheblich zunehmen. Damit wird der Weg frei für „eine Schule für Alle“ und eventuell eine sogenannte „Restschule“. Wollen wir das wirklich?

Birgit Zeidler

Hamburg ist auf einem guten Weg

Hamburger Eltern und Schüler können sich meiner Meinung nach glücklich schätzen. Beide Schulformen führen zum Abitur, einmal in acht, einmal in neun Jahren. Die Äußerungen der CDU zur Rückkehr von G 9 an Gymnasien sind vielleicht spektakulär. Aber nicht mehr. Vom schulischen Leistungsbild ist Hamburg auf einem guten Weg – eine Debatte oder gar Rückkehr zu G 9 würde dies gefährden. Ich bin überzeugt, dass das jetzige Schulsystem weiter gepflegt werden sollte – große Veränderungen würden nur schaden.

Thomas Köpke, Itzstedt

Fotografieren unterbinden

16. Januar: Der gute Ton der Elbphilharmonie

Das Benehmen einiger Besucher ist unbedingt zu beanstanden. Meine Frau und ich saßen auf Ebene 13, ein guter Platz. Neben mir waren zwei freie Plätze, die nach der Pause von einem Herrn und einer Dame eingenommen wurden. Der Herr begann unmittelbar nach Beginn des zweiten Teils des Konzertes von sich Selfies zu machen, offenbar wollte er im Hintergrund der Bilder den Sänger und das Orchester haben. Er spielte fast die ganze Zeit mit seinem Smartphone herum, bis ich ihn dann fragte, ob er seinen Blödsinn nicht unterlassen könne. Darauf stand er auf, wanderte an der Rückseite des Saales in Richtung untere Ränge. Verweilte dann eine Weile bei einem Profifotografen an der Rückseite des Saals, bevor er wieder auf seinen Platz in der zweiten Reihe des Saales zurückkehrte. Fotografieren und während des Konzertes durch den Saal zu wandern, scheint an der Tagesordnung zu sein. Hier muss die Intendanz ganz eingreifen. Genug Personal hierfür scheint mir im Konzertsaal herumzustehen.

Dirk Meyer, Hamburg