Digitalen Wandel aktiv gestalten

15. Januar: Kieler Forscher warnt vor Folgen der Digitalisierung

Es fragt sich, wann die Politiker begreifen, dass die Digitalisierung kein Infrastrukturproblem, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist. Derzeit ist in der Politik (und das gilt für die Politiker jeglicher Couleur) kein Wille zu erkennen, den mit der Digitalisierung einhergehenden gesellschaftlichen Wandel aktiv zu gestalten. Wenn die Politiker noch lange schlafen, werden sie von der Welle der Veränderungen weggefegt, genau wie unsere Demokratie. Insofern müsste der Ökonom Snower nicht vor den Folgen der Digitalisierung warnen, sondern davor, dass unsere Politiker sich weigern, ihrer Verantwortung bei diesem wichtigen Zukunftsthema gerecht zu werden.

Peter Neitzel

Dankbar für Hilfe

14. Januar: Alt werden im gewohnten Quartier – so kann es gehen

Auch ich habe als Rentnerin eine große Altbauwohnung gegen eine kleine Seniorenwohnung getauscht und bin glücklich. Wir können doch alle nur dankbar sein, dass in Deutschland so viel für alte Menschen getan wird. Dieses Anspruchsdenken bezüglich exzellenter Pflege, Zuschüssen, Krankenkassenleistungen, wird bei immer mehr alten und immer älter werdenden Menschen in absehbarer Zeit nicht mehr zu finanzieren sein.

Antje Netz

Ein Science Center wäre perfekt

14. Januar: Museumspläne – wie Bonn Hamburg hilft

Hamburg braucht eine Erlebniswelt, die zukunftsgerichtet ist. Ein Science Center wäre perfekt. Elemente eines Naturkundemuseums könnten idealerweise multimedial mit einfließen. Ein Naturkundemuseum bildet für mich gefühlt via Exponaten von Pflanzen und Tieren „Vergangenheit“ ab, aber ein Wissenschafts(Sciene)museum versucht Antworten für die Zukunft zu geben, natürlich mit Rückschlüssen auf die Vergangenheit, die Entwicklung des Lebens, Fauna wie Flora, die Basics unseres Lebens und der Evolution. Loki Schmidt sollte nicht als Argument für ein Naturkundemuseum dienen. Ihr ist mit dem Loki-Schmidt-Museum im Botanischen Garten schon ein Denkmal gesetzt worden, dass ihr Tun vollends würdigt.

Sven Jösting, Hamburg

Eishockeyfans mit ins Boot holen

14. Januar: Der Plan – eine neue Arena für die HafenCity

Natürlich benötigt Hamburg eine Sporthalle mit einer Kapazität, die zwischen Barclaycard-Arena und Sporthalle Hamburg liegt. Und es ist ehrenwert, dass sich für dieses Projekt an den Elbbrücken ein Investor gefunden hat, der offenbar nicht nur Freude am Basketball hat, sondern auch die Handballer des HSVH mit ins Boot holen will. Beide Sportarten haben ein großes Zuschauerpotenzial und werden die neue Arena sicherlich füllen. Das würden auch Hamburgs Eishockeyfans schaffen – wenn sie denn mit ins Boot genommen würden. Aber offenbar hat dieser Sport bei den großen Sponsoren und in der Politik keine Lobby. Ansonsten wäre es nicht zur Planinsolvenz des Drittligisten Crocodiles Hamburg gekommen. Den fehlenden Betrag hätten die Herren Otto, Kühne und Co. aus ihrer Portokasse bezahlt.

Martin Wucherpfennig

Junge Ärzte gehen ins Ausland

12./13. Januar: ,Patienten werden in die Irre geführt‘. Der Vorstandschef der Kassenärzte, Walter Plassmann, im Interview

Den Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg schätze ich menschlich und in seinem Engagement für die Interessen der Hamburger Vertragsärzte und Psychotherapeuten sehr. Umso unverständlicher ist für mich seine Äußerung in dem Interview, wonach es Medizinische Versorgungszentren (MVZ) geben soll, „wo wegen spezieller wirtschaftlicher Interessen der Eigentümer der Versorgung der Patienten geschadet wird“. Hierfür bleibt er wie auch andere maßgebliche Vertreter des KV-/KBV-Systems seit Monaten den Beweis schuldig. Es gibt auch keine. Solche Äußerungen, die wir seit Monaten in der Presse lesen, verunsichern aber Patienten, die in Medizinischen Versorgungszentren seit Jahren bestens versorgt werden. Ohne Medizinische Versorgungszentren ist eine umfassende Patientenversorgung schon heute nicht mehr möglich. In Zukunft wird diese Versorgungsform immer stärker benötigt, da die jüngere Ärztegeneration größtenteils nicht mehr das Risiko einer Niederlassung eingehen will. Viele jüngere Ärzte gehen ins Ausland, nach Skandinavien oder in die Schweiz oder finden eine Beschäftigung außerhalb der Versorgung von Patienten. Bei uns fehlen sie dann in jeder Hinsicht. Abgabewillige ältere Ärzte finden keinen Nachfolger mehr. In einer solchen Situation Medizinische Versorgungszentren – unabhängig von ihrer Trägerschaft – infrage zu stellen oder gar schlecht zu reden, schadet der Patientenversorgung. Der Wunsch nach Transparenz ist grundsätzlich zu begrüßen. Aber will der Patient wirklich wissen, mithilfe welcher Bank ein Arzt seine Praxis finanziert?

Dr. med. Michael Späth

Stadtteilschule umbenennen

11. Januar: Der Trugschluss mit G9

Es wäre wirklich verderblich, G9 wieder einzuführen. Es würde nicht nur die gut arbeitenden Stadtteilschulen zu Restschulen verkümmern lassen, sondern auch noch mehr Schulversager produzieren. Die armen Kinder! Als ehemalige Gymnasiallehrerin im damals noch dreigliedrigen Schulsystem habe ich das Elend vielfach erlebt. Aber „Gymnasium“ ist ein Zauberwort. Deswegen schlage ich vor, die Stadtteilschulen umzubenennen in „Stadtteilschule und Gymnasium“, denn das sind sie ja für alle, die dort ihr Abitur machen, in der Tat: Ein Gymnasium, das in neun Jahren zur Hochschulberechtigung führt.

Urte Lüders