Auf Kreuzfahrten verzichten

27. Dezember: Umweltsenator schließt neue Fahrverbote in Hamburg nicht aus

Ich kann nicht verstehen, warum der Hamburger Umweltsenator erwägt, in Hamburg weitere Straßen für ältere Dieselfahrzeuge zu sperren. Wissenschaftler, wie der Lungenfacharzt Dr. Dieter Köhler, haben gezeigt, dass durch die Sperrung einzelner Straßenabschnitte die Luft nicht nachhaltig verbessert wird und somit die Gründe für Dieselfahrverbote absurd sind. Ich habe persönlich vor etwas vier Wochen einen Brief vom Kraftfahrtzeugbundesamt bekommen mit dem Hinweis, meinen Euro 5 Diesel gegen einen sauberen Neuwagen einzutauschen. Ich habe es abgelehnt mit dem Hinweis, lieber in den kommenden zehn Jahren auf sämtliche Flug- und Kreuzfahrtreisen zu verzichten. Ich frage mich ernsthaft, wann die Politik die Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe in den Blick nimmt. Denn dies sind die wirklichen Luftverschmutzer.

Thomas Köpke

Wie sozial ist das Bahnfahren?

27. Dezember: Warum ist der HVV so teuer? Preise steigen weit schneller als die Inflaionsrate

Die Grünen wollen die Autos aus der Stadt verbannen und möglichst jeden Bürger zum Fahrradfahren animieren. Die CDU erkennt immerhin, dass etliche Bürger vielleicht gerne den HVV nutzen würden. Statt aber die Preise attraktiv zu gestalten und zum Beispiel Rentner und Schüler umsonst fahren zu lassen, wie in vielen Metropolen üblich, stimmen SPD und Grüne erneut einer Erhöhung der Preise zu. Die Grünen haben bekanntermaßen zurzeit hauptsächlich den Umstieg auf das Fahrrad im Sinn und vergessen dabei sehr viele Bürger, wie die Rentner. Die SPD hat sich einst das Wort ,sozial‘ auf die Fahne geschrieben. Wie steht es damit und was ist ist daraus geworden?

Sabine Steinfeldt

Rentenzuschlag: Besser als nichts

22./23. Dezember: 100 Euro für die Lebensleistung. Neue Grundrente: Geplant ist ein Zuschlag für Rentner, die lange eingezahlt haben

Als ich mit 60 Jahren in Vorruhestand ging, war mir bewusst, dass ich 18 Prozent Abzüge haben würde. Kein Mensch konnte damit rechnen, das sich alles so verteuern würde und ich heute, obwohl ich 44 Jahre gearbeitet habe, kaum über das Existenzminimum komme. Ich würde den monatlichen Renten Zuschlag von 100 Euro begrüßen, obwohl es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Denn Anfang eines jeden Jahres werden generell HVV, auch Müll, Strom immer wieder erhöht und es bleibt kaum etwas übrig.

Maja Hoffmann

Nur wenige Amseln in Blankenese

19. Dezember: Das Verschwinden der Rebhühner. Vögel leiden unter dem Schwund von Brachflächen. Ihre Zahl sinkt dramatisch

Da muss man nicht in die Feldmark gehen, um festzustellen, dass es kaum noch Rebhühner gibt. Ich habe heute in Hamburg Blankenese mein Vogelhaus wieder hereingeholt, weil es in Blankenese weder Amseln (Drosseln) noch Meisen, Dompfaffen usw. gibt. Ich sehe in meinem Garten und auch in allen umliegenden Parkanlagen keine Vögel mehr. Fällt das denn keinem auf? Hat das Glyphosat oder andere Landwirtschaftliche Insektenvertilgungsmittel der Chemieindustrie nun auch unsere Parkanlagen erreicht? Keine Insekten – keine Vögel. Bei der vorwinterlichen Reinigung meines Meisenkastens, habe ich fünf kleine Skelette gefunden – die sind mitten im Sommer verhungert. Danke BASF!

Karl Jacobsgaard

Nachwuchs instrumentalisiert

24.-26. Dezember: ,Jetzt regieren die Zwillinge – und ich nicht‘. Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank spricht über ihr neues Leben mit Kindern

Nichts gegen den Mutterstolz der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank, aber man stelle sich vor, ein männlicher, nichtgrüner Senator hätte sich vor der Ratsstube derart peinlich überhöht und unter frühestmöglicher Instrumentalisierung des eigenen Nachwuchses in Szene gesetzt – der empörte Aufschrei von links wäre garantiert gewesen. Hier gewährt man offenbar Narrenfreiheit.

Thomas Philipp Reiter, Hamburg

Ein herzerfrischendes Interview

Danke für das herzerfrischende Interview mit der Zweiten Bürgermeisterin, die einen tollen Job als Politikerin und jetzt auch als Mutter macht. Insgesamt eine gelungene Weihnachtsausgabe.

Edelgard Mantwill

Die Förderung der Zukunftsmusik

18. Dezember: Elbphilharmonie: Hausverbot für Tschaikowsky? Generalintendant Christoph Lieben-Seutter über die Vorlieben von Veranstaltern und Publikum – und die Idee, im Beethoven-Jahr ohne Beethoven auszukommen

Der durch Steuergelder geförderte Blick in die Gegenwart ist nicht Erziehungsmaßnahme, sondern ehrenhafte Subvention für neue Wege, ohne die sonst keine Kultur des 21. Jahrhunderts entstünde. Auch dafür zahlt jeder Steuerzahler einen beträchtlichen Anteil an den Kosten, die der tatsächliche Konzertbesucher allein nicht aufbringen könnte und vielleicht auch nicht aufbringen würde. Wie arm würde unsere Welt ohne eine charakterisierende Kulturepoche der Gegenwart? Was dächten spätere Generationen, gäbe es keine oder zeichnete sie sich überwiegend durch Wiederholung der Vergangenheit aus? Jeder von uns leistet seinen Beitrag dafür, damit einige dabei sein können, wenn sich Kunst und Kultur entwickeln. Zuschauer und Betrachter sind nicht nebensächlich, sie sind Profiteure der Subventionen und Mitgestalter der zeitgenössischen Kultur.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg