Erste Seite ohne Horrormeldungen

Weihnachtsausgabe: Titelseite

Selbst ich als Weihnachtsmuffel finde, dass man an Heiligabend die erste Seite gut mal ohne Horrormeldungen aus aller Welt gestalten kann. Danke. Danke auch für die „Weihnachtsgeschichte von Ole“.

Frank Wohlfahrt

Helmut Schmidts Ideen umsetzen

22./23. Dezember: 100 Jahre Helmut Schmidt. Auf 20 Sonderseiten erinnern sich Freunde und Weggefährten an einen Mann, der fehlt

Ganz sicher war Helmut Schmidt ein großer Politiker und Hamburger. Genau wie jeder Mensch hatte er Stärken und auch Schwächen. Die Politik war sein Beruf, und er hat dort nicht ehrenamtlich seine Zeit verbracht, sondern ist für seine Leistung ganz ordentlich bezahlt worden. Warum wird Helmut Schmidt aber jetzt dermaßen verherrlicht, warum wird alles mögliche nach ihm benannt, warum wird er zum Helden erklärt, wenn gleichzeitig viele seiner Gedanken ignoriert werden? So wird die gut gemeinte Ehrerweisung zu einer peinlichen Show ohne Inhalt. Der größte Respekt, den man einem verstorbenen Denker erweisen kann, ist, seine Ideen umzusetzen. Wenn man das Gegenteil tut, ist es für Helmut Schmidt eher eine Beleidigung, ganz Hamburg nach ihm zu benennen.

Petra Isermann

Mehr hanseatische Zurückhaltung

Personenkult ist Hanseaten eigentlich fremd. Dabei sollen die Verdienste Helmut Schmidts in keinster Weise gering geschätzt werden, aber das Brimborium um seine Person hätte er mit einiger Sicherheit selbst nicht gewollt. Etwas hanseatische Zurückhaltung wäre an dieser Stelle sicher angemessen.

Dr. Dirk J. Harten, Wedel

Mehr Geld für Schutzmaßnahmen

22./23. Dezember: Wohin mit dem Wolf? Die Tiere breiten sich in Deutschland immer weiter aus. Sie stehen unter strengem Artenschutz – doch das ist ein Problem

Als ich die Überschrift gelesen habe, habe ich das Schlimmste erwartet. Ich habe mich auf Panikmache und Wolfshetze gefasst gemacht, aber stattdessen war dieser Artikel gut recherchiert. Der Vorfall in Niedersachsen wurde völlig richtig als ein Irrtum deklariert. Besonders wichtig und richtig sind auch die Ergebnisse der Kotanalysen, die ja klar und deutlich zeigen, dass eine Panik vor dem Wolf meistens unbegründet ist. Nutztiere wie Schafe und Ziegen machen weniger als ein Prozent der Nahrung von Wölfen aus. Dennoch sollte man darüber nicht die Bauern und Hirten vergessen, die durch den Riss einiger ihrer Tiere schon manchmal um ihre Existenz fürchten müssen. Allerdings sehe ich, was dieses Problem angeht, nur die Politik in der Verantwortung und keinesfalls den Wolf. Der Staat muss die Landwirte durch Subventionen finanziell unterstützen, so dass sich jeder die Wolfsschutzmaßnahmen leisten kann. Das Abschießen der Wölfe ist nicht nur illegal, sondern auch nicht zielführend. Denn von einem autark funktionierenden Ökosystem profitieren letztendlich nicht nur die Förster, sondern auch die Landwirte, wenn das Wild zum Beispiel nicht mehr der Ernte schadet, wenn es über die Felder rennt, wobei besonders Wildschweine sehr viel Erde aufwühlen. Wenn die Politik hier die nötige Verantwortung übernimmt, dann sieht sich der Wolf auch nicht länger unbegründeten Anschuldigungen gegenüber.

Sophie Wett, FÖJlerin Schleswig-Holstein

Wasserstoff ist die bessere Lösung

22./23. Dezember: Jetzt geht Audi in die Elektro-Offensive. Der e-tron kommt Anfang 2019 auf den Markt – vor dem Konkurrenten Mercedes EQC

Das der Verbrennungsmotor mit seinen noch nicht mal 40 Prozent Wirkungsgrad auf den Schrott gehört, dürfte allen vernünftig denkenden Menschen klar sein. Die Politik, unterstützt von der Autolobby, befindet sich im Tiefschlaf. Aber ist die Elektromobilität eine Alternative? Steht denn überall genügend Ökostrom zur Verfügung? Wohin mit den verbrauchten Li-Akkus und können diese umweltfreundlich recycelt werden? Und stehen genügend Rohstoffe zur Verfügung, um langfristig Akkus herstellen zu können? Wäre die Wasserstofftechnologie nicht die bessere Lösung? Man könnte den Wasserstoff direkt in den heutigen Motoren verbrennen oder in einer Brennstoffzelle in Strom umwandeln. Bei diesen Lösungen könnte die Erdölindustrie weiterhin mit ihrem Tankstellennetz den Vertrieb übernehmen. Das ganze wäre am Anfang sicher teurer, aber das Klima würde es uns danken. Wir verschenken heute schon Windkraftstrom. Wasserstoff könnte überall hergestellt werden und ließe sich ohne nicht gewollte Nord-Süd-Stromtrassen transportieren. Übrigens ein Wasserstoffmotor benötigt keinen Rußfilter.

Dieter Sachse

Nur Druck erzielt Wirkung

19. Dezember: Zurück zum Pferd? Die EU beschließt geringere CO2-Grenzwerte – technische Lösungen hat sie keine

Es wäre doch ein Leichtes, den Stickstoffausstoß bei Dieselfahrzeugen durch eine Hardwarenachrüstung in den Griff zu bekommen und den CO2-Ausstoß, indem die Autoindustrie endlich zu kleineren, leichteren Fahrzeugen mit geringerer Motorleistung zurückkehren würde. SUVs sollten aus der Stadt verbannt bzw. ihrem CO2-Ausstoß gemäß hoch besteuert werden. Wenn dann noch ein Tempolimit auf Autobahnen von 120 km/h hinzu käme, hätten wir schon eine Menge getan, ohne massiv Arbeitsplätze in der Automobilbranche zu gefährden. Tatsächlich kann man die Menschen nur mit dem Griff in ihr Portemonnaie und mit entsprechenden Gesetzen in die richtige Richtung lenken. Anders ist dem heutigen Egoismus, Anspruchsdenken und der weit verbreiteten Angst vor klimarelevanten Einschränkungen nicht beizukommen. Wir sind es aber den kommenden Generationen schuldig, jetzt zu handeln, ehe es zu spät ist.

Annelie Kirchner