Große Belastung für Sportlehrer

10. Dezember: Schrei nach Hilfe. Im Klassenraum ist es oft so laut wie an einer Schnellstraße

Ich habe vor mehr als zehn Jahren meine Schulleitung in Schleswig-Holstein immer wieder auf die umfangreichen Belastungen hingewiesen, leider wurde es immer als unwichtig abgetan. Ich habe 45 Jahre Sportunterricht in allen Schulstufen unterrichtet mit je 27 Stunden die Woche in einer dreigeteilten Halle, am Tag ca. 60-80 Schüler. Man kann vielleicht erahnen, welche Belastungen man dabei auch bei sorgfältigster Unterrichtsplanung durchstehen und aushalten muss. Ich war immer erstaunt über die Ignoranz der Schulleitungen, trotz meiner Veränderungsvorschläge. Zur Verabschiedung vor einem Jahr habe ich ein Schreiben des Landes erhalten auf billigem Schreibmaschinenpapier mit genau zwei Dankessätzen. Unwürdiger kann man eine Sportlehrerin nicht in den Ruhestand verabschieden. Sie hat ja selbst schuld.

Martina Hartrampf

AKK: für eine Überraschung gut?

10. Dezember: Leserbriefe zum Artikel vom Sonnabend, 8./9. Dezember: Wieder eine Chefin. Annegret Kramp-Karrenbauer wird neue Vorsitzende der CDU

Hat es denn keine Zuschrift gegeben, die sich für AKK ausgesprochen hat? Warum gibt man ihr nicht einmal Zeit und wartet ab? Vielleicht wird diese bodenständige, ausgewogene und ruhige Frau ja noch für die eine oder andere Überraschung gut sein. Außerdem müssten die Merz-Anhänger einräumen, dass er sich seine Niederlage selbst zuzuschreiben hat. Nach dem Hype am Anfang seiner Kandidatur folgte die Entzauberung durch eigene Fehler und unglückliche Äußerungen in der Öffentlichkeit und durch eine enttäuschende und blutleere Rede auf dem CDU-Parteitag. Hatte man den Kandidaten vielleicht überschätzt? Da fährt die CDU mit einer Persönlichkeit besser, von der man weiß, wo sie steht und was man von ihr hat. Also, alles richtig gemacht.

Michael Daleki

Die Ursachen der Entwicklung

8./9. Dezember: Vom Verschwinden der deutschen Sprache. Warum wechseln wir so gern ins Englische?

Matthias Iken hat eine Debatte angestoßen, die hoffentlich nicht so bald aufhört. Die Ursachen dieser Entwicklung sind vielfältig, hier eine kleine Auswahl: Bequemlichkeit – greifen wir doch schnell zum gängigen englischen Kurzwort, Eitelkeit – hach, wie bin ich doch international, Scham – wir mit unserer Geschichte sollten unsere Sprache nicht in den Vordergrund rücken. Dazu kommen Gleichgültigkeit und schlichte Schlampigkeit.

Paul J. Bader, Hamburg

Verstanden werden ist Nebensache

Jeder Wichtigtuer benutzt heutzutage lächerliche Anglizismen, vermutlich, um als besonders weltoffen dazustehen. Dabei scheint eher nebensächlich zu sein, dass man auch verstanden wird. Was darf man sich z.B. unter einem aktuell beworbenen Fahrzeug eines bayerischen Automobilherstellers namens „x-Drive“ vorstellen? Fährt das Auto etwa nicht mehr geradeaus? Die Umbenennung der Hamburger Behörde für Hafenwirtschaft in „Hamburg Port Authority„ dürfte sich bereits in einer juristischen Grauzone befinden, da hierzulande die Amtssprache Deutsch ist.

Herbert Mellin

Für Panik besteht kein Grund

8./9. Dezember: Leserbrief der Woche: Wölfe werden nie Veganer

Allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz und entgegen aller Erfahrungen aus Ländern, in denen der Wolf nicht ausgerottet wurde, behauptet der Verfasser „der nächste Schritt könnte sein, dass Jogger und spielende Kinder in das Beuteschema passen“. Jeder, der sich seriös ein wenig mit Wölfen beschäftigt, weiß, dass das nicht der Wahrheit entspricht. Ohne Grund wird damit Panik verbreitet. Ich bin sehr enttäuscht, die unkommentierte Veröffentlichung solcher Lügen sollte das Abendblatt der Boulevardpresse überlassen. Seriöse Berichterstattung sieht anders aus.

Rüdiger Bachmann

Ende der Glaubwürdigkeit

7. Dezember: Zeit zu gehen, Frau Merkel

Matthias Iken hat zutreffend die Leistung unserer Bundeskanzlerin gewürdigt, aber auch ihre Schwächen deutlich gemacht. Dazu gehört auch das Aushandeln der Mehrwertsteuererhöhung zu Beginn der zweiten Großen Koalition 2005. Die Wahlaussagen der beiden Volksparteien lauteten: SPD warb mit null Prozent, CDU dagegen mit zwei Prozent. Das brachte der SPD einen großen Stimmengewinn ein, der CDU dagegen einen herben Verlust. Nach der Wahl folgte der Kompromiss über die Mehrwertsteuererhöhung: Aus null Prozent und zwei Prozent wurden drei Prozent. Das war für mich das Ende der Glaubwürdigkeit von Wahlaussagen.

Hartmut Braun

Einstellung steuerlich fördern

7. Dezember: Behinderte finden schwerer einen Job

Das muss einen auch nicht wundern, denn hier hat der Gesetzgeber durch einen überzogenen Schutz der Behinderten dieser Gruppe einen Bärendienst erwiesen. Weil es durch die hohen gesetzlichen Anforderungen kaum möglich ist, sich als Arbeitgeber wieder von einem Behinderten zu trennen, werden häufig Behinderte vorsichtshalber gar nicht erst eingestellt. Andersherum wäre der Weg praxisnäher gewesen: Wenn Behinderte lediglich denselben Regelungen wie andere Arbeitnehmer unterlägen und ihre Einstellung z.B. zusätzlich noch steuerlich gefördert würde, hätten wir ein ganz anderes Bild. Der jetzige Zustand ist ein gutes Beispiel dafür, dass „gut gemeint“ zu „schlecht gemacht“ führen kann.

Olaf E. Wirth, Hamburg