Armutszeugnis der Schulpolitik

4. Dezember: Mathematikunterricht in Hamburg: Mehr Stunden, mehr Prüfungen. Leistungen der Schüler sollen verbessert werden

Wenn man eine Expertenkommission benötigt, um festzustellen, dass in Hamburg der Matheunterricht seit Jahren defizitär ist und dass man mehr Mathestunden, frühkindlichen Unterricht und ein Zusammenpassen von Mathebüchern und Lehrinhalten benötigt, dann ist das doch ein Armutszeugnis für die Schulpolitik. Dafür braucht es weder einen Schulsenator noch eine Expertenkommission, da reicht etwas normaler Menschenverstand und jahrelange negative Erfahrung von Eltern und Schülern. Vielleicht hätte man sich mal die Mühe machen sollen, an den Pforten der Gymnasien oder Stadtteilschulen oder auf Elternabenden genervte Eltern und Schüler zu fragen. Schon vor einer Dekade. Wir müssen uns bei der Ignoranz und dem Schneckentempo nicht wundern, wenn Hamburg beim Thema Mathe/Naturwissenschaften, überhaupt beim Thema Bildung, selbst dem Mittelmaß hinterherlaufen.

Malte Siegert, Hamburg

Bessere Konzentration durch Sport

Wann werden unsere Bildungspolitiker endlich begreifen, dass es nicht damit getan ist durch mehr Stunden und Prüfungen mehr Mathe in die Schüler „reinzuprügeln“. Damit das Gehirn in Schwung kommt und die Synapsen bereit sind sich zu verknüpfen, ist es unerlässlich die Kinder und Jugendlichen in Bewegung zu bringen und da meine ich nicht noch ein zusätzliches Stündchen Sport in der Woche, nein, das muss jeden Tag passieren, am besten direkt morgens und draußen. Das Resultat wird sein, dass sich die Schülerinnen und Schüler viel besser konzentrieren und den Stoff viel besser aufnehmen können. Aber das ist natürlich mit mehr Organisation und Arbeit verbunden. Die will keiner investieren. Warum nicht mal eine Pilotschule oder -klasse in diesem Sinne auflegen und das Ergebnis mit herkömmlichem Unterricht vergleichen?

Petra Naffin

Merkwürdige Gerechtigkeit

3. Dezember: Trotz Lehrstelle: Ägypter droht Abschiebung. Dabei suchen Hamburger Betriebe händeringend geeignete Auszubildende

Es ist schon eine merkwürdige Gerechtigkeit in Deutschland: verurteilte Mehrfachtäter können hier bleiben, dürfen nicht abgeschoben werden, aber ein junger Mensch, der alle Voraussetzungen für ein integriertes Leben hier erfüllt, muss zurück in eine ungewisse Zukunft.

Hans-Jürgen Bantin

Trauriger Formalismus

Ein junger Mann, der sich integrieren will, einen Ausbildungsplatz und somit eine gute Perspektive hat, sein Leben hier zu meistern, soll das Land verlassen. Er hat seine Papiere zu spät vorgelegt. Welch schreckliches Vergehen. Zumindest hat er Papiere beigebracht und sich offenbar auch an seiner Identitätsfeststellung aktiv beteiligt. Und soll nun aus formalen Gründen abgeschoben werden. Welch ein Hohn. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Herr Abdelmoneim ist mir hundertmal lieber als angeblich Schutzsuchende, die tagtäglich vor unseren Augen dealen oder anderweitig kriminell sind und unser Land verhöhnen, weil der Staat sich gegenüber diesen Personen hilflos zeigt.

Derk Langkamp

Behörden ohne Kompetenz

28. November: Fledermäuse in Bad Segeberg stoppen Weiterbau der Autobahn 20

Die Fledermäuse und Schleiereulen nahe der vorgesehenen Trasse der A20 sind ja nicht während des Planungsverfahrens eingefallen. Es gab sie dort schon seit längerer Zeit. Eine genaue Untersuchung und eine Umweltverträglichkeitsprüfung gehören seit Jahrzehnten zum selbstverständlichen Handwerkszeug der Planer. Nein, das Stoppen großer Bauvorhaben liegt nicht an plötzlich und unerwartet auftretenden Hindernissen. Wir leiden deutschlandweit unter der fachlichen Inkompetenz von Beamten des gehobenen und höheren Dienstes in den Planungsabteilungen der Behörden und unter der fachlichen Inkompetenz von Verwaltungsjuristen. Sie überplanen Grundstücke, die im Herrschaftsbereich einer anderen Gebietskörperschaft liegen, sie überplanen Grundstücke im Gemeindebereich, die ihnen gar nicht zur Verfügung stehen und sie missachten Verwaltungsgerichtsurteile zu Landschafts- und Naturschutzgebieten. In Privatbetrieben werden die Versager zur Rechenschaft gezogen, nicht aber in unseren Ämtern.

Bernd Wenzel, Buchholz

Verbesserungen sind überfällig

28. November: HVV erweitert zum Fahrplanwechsel das Angebot. Die Takte werden verdichtet, Kurzzüge abgeschafft und viele Linien ausgeweitet

Angesichts der Preissteigerungen des HVV der letzten Jahre sind die nun kommenden Verbesserungen mehr als überfällig. Leider wird den heutigen, flexiblen Arbeitszeiten vieler Berufstätiger dabei nicht Rechnung getragen. Statt sieben bis neun Uhr sollten die Zeiten auf sechs bis zehn Uhr am Morgen und auf 16 bis 20 Uhr am Abend ausgedehnt werden. Wenn man nach der Arbeit noch einen Termin in der City wahrnimmt, ist es nicht immer möglich, zeitnahe Busanschlüsse in die schlecht angebundenen Ostteile der Stadt, insbesondere nach Bramfeld, zu bekommen. Wie auch bisher, werden die morgens und nachmittags häufig überfüllte Metrobuslinie 8 sowie auch die Linien 173 und 277 bei der Taktverdichtung und Taktharmonisierung offensichtlich erneut nicht berücksichtigt. Das Planungsverfahren für die U5 wurde aktuell wiederum verschleppt, Fristen nicht eingehalten. Die Einwohner der Stadtteile Bramfeld und Steilshoop werden zum wiederholten Mal von der Entwicklung des ÖPNV abgekoppelt. Irre ich mich oder hätte die bereits genehmigte Stadtbahn schon den Betrieb aufnehmen können?

Alexandra Löffler