Jeder macht, was er will

6. November: Radfahrer-Rekord in Hamburg – Senat will verschärft kontrollieren

Es macht doch jeder, was er will. Es wird gefahren, geparkt, gepöbelt was das Zeug hält und die Polizei ist weit und breit nicht zu sehen. Und diese ewigen Diskussionen über Respekt und Achtung interessieren doch niemanden. Man kann es nicht mehr hören und sehen. Es sollte ganz schnell etwas unternommen und nicht immer nur mit Ankündigungen gedroht werden.

Marianne Hartung

Autos aus der Stadt verbannen

6. November: So weit die Räder tragen. Die viel gelobte Fahrradstadt birgt Chancen – eine Fixierung darauf aber ist falsch

Der Autor übersieht, dass die Zunahme der Radfahrer kein Phänomen der Schön-Wetter-Erscheinung diesen Sommers ist, sondern ein kontinuierlicher Anstieg über mehrere Jahre seit 2011 stattfand. Deshalb dürfe es nicht allein zu einer Förderung des Fahrradverkehrs kommen, auch um den Verkehrsfrieden nicht zu gefährden. Dabei übersieht der Autor zwei grundlegende Fakten: Erstens ist das Auto mit seinen Emissionen eine der Hauptquellen städtischer Luftverschmutzung und zweitens töten Autos Fahrradfahrer und Fußgänger und nicht umgekehrt. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, gerade den Verkehrsträger Auto nicht weiterzuentwickeln, sondern möglichst aus der Stadt zu verbannen, wie in anderen Städten. In Hamburg gehören mittlerweile zu einem Haushalt nahezu regelhaft zwei Pkw, Stellflächen sind knapp und werden nicht nach wirtschaftlichen Grundsätzen mit einem Preis belegt. Im Ergebnis entsteht eine verknappte Verkehrssituation, die alle Gemüter zum Überschäumen bringt und ständige Quelle zunehmender Gefährdungen darstellt. Demzufolge kann es nur ein Fazit geben: Autos haben in der Innenstadt nichts zu suchen und sollten durchaus nicht weiter-, sondern hinausentwickelt werden. Das wäre nicht nur ökologisch, sondern auch menschengerecht.

Sascha Kuhlmann

Nachtarbeit in Tokio

5. November: Baustellen-Chaos – weil die Arbeiter schon nachmittags abziehen

Dieser chaotische Dauerzustand auf Hamburgs Straßen: ein Trauerspiel. Der Senat ist unfähig die Hauptverkehrsstraßen in Ordnung zu halten, ganz zu schweigen von den Nebenstraßen. Darüber wird lieber nicht gesprochen. In großen Millionenstädten, wie zum Beispiel Hongkong oder Tokio, wird in der Regel nachts auf den Straßen gearbeitet. Selbst auf der Krim werden durchgehend nachts und am Wochenende mit großem Fleiß Straßen neu und instand gesetzt. Unser Senat schläft, träumt von besseren Zeiten und sieht derzeit machtlos dem Verkehrsinfarkt zu. Das sind keine guten Aussichten für die Millionenstadt Hamburg.

Herbert Hartwig

Hamburger Bürger haben gewählt

Die Begründung, warum das BaustellenChaos in Hamburg nicht nur geduldet, sondern systematisch betrieben wird, ist denkbar einfach: Die Mehrheit der Hamburger Wähler hat Politiker gewählt, denen jedes Mittel recht ist, den Autofahrer bewusst zu schikanieren.

Ralf Marquardt, Hamburg

Hoher Anspruch ans Material

5. November: Nutzt die Bauwirtschaft den Staat aus? Finanzsenator Andreas Dressel und Ministerin Monika Heinold über teure Handwerker, den HSH-Verkauf und Besprechungen im Nachthemd

Die Baukosten sind hoch, das ist ein Fakt. Ob deshalb auch die Margen hoch sind, kann zumindest bezweifelt werden. Die Ansprüche an energetische Standards, die Forderung nach Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit sind hoch. Die Menschen in der Bauwirtschaft sollen und müssen angemessen entlohnt werden und unter akzeptablen Bedingungen arbeiten. Materialien sollen haltbar, ökologisch und sozial vertretbar sein. Das hat seinen Preis. Auch für den Staat.

Minou B. Tikrani, Hamburg-Niendorf

Wachstum auf Kosten der Bürger

3./4. November: 68.000 neue Wohnungen für Hamburg – die große Übersicht. Projekte in 22 Quartieren. Senatorin: Es geht um Bezahlbarkeit. Neuer 105. Stadtteil soll Maßstäbe setzen

68.000 neue Wohnungen in Hamburg, bedeuten mindestens 140.000 neue Einwohner. Ohne massive Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur steuert diese wachsende Stadt ins Chaos. Mir ist es ein Rätsel, warum eine Regierung, die bereits mit dem Unterhalt der bestehenden Infrastruktur deutlich überfordert ist, seit einigen Jahren nur noch auf Wachstum setzt. Wachstum auf Kosten der Natur und auf Kosten der Bürger. So wird Hamburg ganz sicher nicht lebenswerter.

Jan Diegelmann

Folgerichtige Entlassung

6. November: Seehofer schickt Maaßen in den einstweiligen Ruhestand

SPD und Grüne können jubeln, Maaßen hat sich um Kopf und Kragen geredet. Vielleicht war es Absicht aus der Resignation heraus, denn bewirken können hätte er an seinem neuen Arbeitsplatz nichts. Als Beamter hätte er sich nie so öffentlich äußern dürfen, darum ist die Entlassung auch folgerichtig. Hellhörig sollte man aber als Bürger werden, wenn ein Geheimdienstchef Politikern in Sicherheitsfragen Naivität vorwirft. Damit trifft er genau den Eindruck und das Gefühl der großen Mehrheit der Bürger. Ereignisse wie zum Beispiel die Vergewaltigung in Freiburg sind dafür die Bestätigung. Anstatt die Entlassung von Maaßen zu feiern, sollten die Politiker ihre Arbeit machen und für die Sicherheit der Bürger sorgen. Der Bürger will keine Erklärungen mehr, warum unsere Gesetze mal wieder nicht durchgesetzt werden konnten, sondern deren konsequente Anwendung.

Fred Bonkowski