Fachliche Beratung in Bioläden

27./28. Oktober: Wie Discounter die kleinen Bioläden angreifen

Die Erweiterung des Biosortiments bei Discountern lässt sich sicherlich nicht verhindern und der Wunsch nach mehr Qualität ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings erwarte ich, dass sich Premium-Bio (Demeter, Bioland etc.) gegenüber Billig-Bio (EU Standard) bei Lidl, Aldi & Co. auf Dauer nicht durchsetzen wird. Hier herrscht nach wie vor die „Geiz-ist-Geil“-Mentalität und die Suche nach dem billigsten Angebot. Darin liegt langfristig die Chance für die kleinen, qualitativ hochwertigen Bioläden, in denen es auch noch fachliche Beratung gibt.

Hans-Joachim Bull

Aufschüttung der Hafenbecken

24. Oktober: Hamburgs neuer Hafen – wer baut die Kaimauern?

Zusätzliche Lager- und Containerstellflächen mögen ja noch Sinn machen und würden auch die Wüste mit ihren Sanddünen, die sich um die ehemaligen 80er-Jahre-Schuppen erstreckt, sinnvoll nutzen, aber Schiffe dorthin? Alle Schiffe, die dort direkt abgefertigt werden würden, müssten ja vor dem Neumühlener Ufer und um den Köhlbrandhöft mit Schlepperassistenz in den ehemaligen Freihafen bugsiert und an der Stelle auch gedreht werden. Das sich aus diesem Manöver Kabbelwasser in beträchtlichem Ausmaß entwickeln würde, liegt ja wohl auf der Hand. Nun ist aber schon in der Vergangenheit wegen eben dieser Probleme allein für die im nördlichen Teil des ehemaligen „alten“ Freihafens unter Schlepperassistenz an- und ablegenden Schiffe wegen des wohl offensichtlich nachrutschenden Neumühlener Ufers mit seinen Neubauten an Hochhäusern die Schlepperstation davor aufgegeben worden, um weiteres, diese Neubauten bedrohendes Kabbelwasser zu vermeiden. Der südliche Teil des ehemaligen alten Freihafens kann also nur durch Aufschüttung der Hafenbecken als Lagerfläche bzw. Landumschlagstelle genutzt werden. Ansonsten wären die Hochhäuser am Neumühlener Ufer doch noch einsturzgefährdet.

Uwe Huntenburg, Reinbek

Wie kann Neubau realisiert werden

25. Oktober: Köhlbrandbrücke weist immer mehr Risse auf

Ein wesentlicher Aspekt bei der Querung des Köhlbrands, der in der Öffentlichkeit bisher keine Rolle gespielt hat, ist doch, wie kann ein Neubau realisiert werden, während die alte Köhlbrandbrücke noch voll funktionstüchtig ist? Diese zentrale Frage hat sowohl einen zeitlichen als auch einen räumlichen Aspekt. Sollte eine der möglichen Varianten eines Neubaus, egal ob Tunnel oder Brücke, diese Bedingung nicht erfüllen können, schlösse sie sich automatisch selbst aus.

Klaus-Dieter Schwettscher, Reinbek

Auch in Hamburg möglich?

Für den erwogenen Tunnel existiert ein funktionierendes Beispiel in Form des bereits 1969 in Betrieb genommenen Kennedytunnels in Antwerpen. Es handelt sich um einen kombinierten Eisenbahn-, Auto- und Fahrradtunnel im Süden der belgischen Stadt, ein Autobahntunnel mit drei Ebenen unter dem Fluss Schelde hindurch. Der Fahrradtunnel ist keineswegs eine „dunkle und stickige Röhre“, er ist gut angenommen. Das sollte auch in Hamburg möglich sein.

Stefan Haeger

Da läuft was aus dem Ruder

25. Oktober: Wie Airbus seine Zulieferer unter Druck setzt.

Es empört mich maßlos, dass ein europäisches Unternehmen, das viel Unterstützung aus Deutschland bekommt, Milliardengewinne erwirtschaftet, diese Gewinne weiter auf dem Rücken der Mitarbeiter erhöhen will und deshalb Zulieferer nötigt, deutsche Arbeitsplätze aufzugeben, um dann in Ungarn oder anderen niedrigpreisigeren Ländern neue Arbeitsplätze zu generieren, wiederum mit Hilfe von Subventionen und das alles bezahlen die Steuerzahler. Da läuft doch etwas total aus dem Ruder. Zusätzliche Arbeitsplätze in Ungarn würde ich ja begrüßen, aber hier auflösen, um dort wieder weitere Subventionen zu bekommen, ist moralisch verwerflich. Sinnvoller wäre es, die Löhne und Lohnnebenkosten in der EU anzugleichen, damit dieses sich gegeneinander ausspielen ein Ende hat.

Elvira Kleinschmidt

Kein Gespräch mit Bevölkerung

25. Oktober: Grünes Licht für neue S 4

Schön, wenn die neue S 4 kommt und mehr Menschen mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Stadt fahren wie bisher. Unschön, wie Hamburg und Schleswig-Holstein sich den Zuschuss von 350 Millionen vom Bund für den Ausbau der Strecke erkaufen. Sollte der Ausbau nach den bisherigen Planungen erfolgen, wird in Zukunft der gesamte europäische Nord-Süd-Güterverkehr einschließlich der Gefahrentransporte durch den Hamburger Osten rollen, überwiegend in der Nacht. Diese skandalöse Tatsache verbirgt sich hinter Staatsrat Rieckhofs euphemistischer Formulierung, dass der Bau neuer Gleise für die S 4 Platz „für den überregionalen Personen- und Güterverkehr“ schaffe. Da weder Behörde noch Deutsche Bahn ein ernsthaftes Gespräch mit der betroffenen Bevölkerung gesucht haben, wird eine gerichtliche Auseinandersetzung den Bau der S 4 erheblich verzögern.

Dorothee Harmsen, Hamburg