Perspektive bieten

20./21. Oktober: Multikulti unterm Kran. Auf Hamburgs Baustellen findet man immer mehr Ausländer – zum Glück!

Ihre Ausführungen kann ich nur unterstreichen. Als ehrenamtlicher Betreuer von afghanischen Flüchtlingen, die inzwischen alle einen Ausbildungsplatz gefunden haben, kenne ich die Sorgen dieser jungen Männer recht gut. Sie bemühen sich um Integration. Sie arbeiten mit großem Engagement und werden von ihren Arbeitgebern gelobt. Sie wollen in Deutschland bleiben und sich hier eine Existenz aufbauen. Sie sind eine Bereicherung für dieses Land und sie brauchen eine gesicherte Perspektive, insbesondere vor dem Kriegsgeschehen in Afghanistan.

Hans-Volker Domjahn, per E-Mail

Konkurrenz aus dem Ausland

Ungefähr 40 Jahre habe ich in einem Ingenieurbüro als Bauleiter für Großbaustellen in ganz Deutschland gearbeitet. Mein Eindruck aus dieser Zeit, für die letzten 20 Jahre, war ein gänzlich anderer als in Ihrem Artikel dargestellt. Die Unternehmer im Bauhaupt- und Baunebengewerbe haben in zunehmendem Maße, zur Gewinnmaximierung, überwiegend ungelernte aber auch gelernte billige Arbeitskräfte aus dem Ausland beschäftigt. Früher angestellt dann zunehmend mit Werkverträgen. Oft über ein schwer verfolgbares Netzwerk von Subunternehmern. Gleichzeitig wurden damit die einheimischen Facharbeiter bei Ihren Lohnforderungen unter Druck gehalten. Wenn ihr nicht wollt, holen wir die Arbeitskräfte aus dem Ausland. So gewinnt man keine Auszubildenden.

Hans-Thomas Bracklow, per E-Mail

Informativer Artikel

20./21. Oktober: Die 100 großen Fragen. Wann bin ich erwachsen?

Vielen Dank für diesen informativen Artikel mit zwei sehr kompetenten Fachleuten. Insbesondere die Einschätzung der Anwendung des Jugendstrafrechts bei jungen „Erwachsenen“ hebt sich wohltuend ab von dem sonst so oft gehörten Ruf nach einem „hartem Durchgreifen“. Wer mit Kindern und Jugendlichen beruflich in Kontakt ist, kann die beschriebenen Veränderungen auf dem Weg in die Erwachsenenwelt nur bestätigen.

Sonja Schmaal, per E-Mail

Alles falsch gemacht?

19. Oktober: Polar-Touristen dringen ins ewige Eis vor

Ich frage mich, warum muss jeder Winkel dieser Erde von Touristen belagert werden? Und gerade die so wichtigen Pole. Warum wird es Kreuzfahrtschiffen überhaupt erlaubt in Arktis bzw. Antarktis zu fahren? Damit die Leute den dort noch lebenden Tieren besser beim Aussterben zusehen zu können? Damit unser Dreck noch schneller dorthin getragen wird, damit es schneller geht mit dem Abschmelzen der Pole und der Verschmutzung der Gewässer? Wenn es erst Tourismus braucht um zu begreifen, dass diese Gebiete sind, haben wir doch alles falsch gemacht.

Natascha Althoff, per E-Mail

Hoher Numerus Clausus

17. Oktober: Senat will mehr Lehrer ausbilden. Die Zahl der Referendariatsplätze soll bis 2020 schrittweise auf jährlich 850 aufgestockt werden

Nach bestandenem Abitur unserer Tochter in diesem Sommer hat sie sich umgesehen nach einem Studienplatz für das Grundschullehramt, Fachrichtung Deutsch und Sachunterricht. Da wir ja nun in Hamburg wohnen und sie die Miete sparen wollte, lag es nahe, das Studium auch hier zu absolvieren. Doch der Berufsberater machte ihr keine Hoffnung. Für Deutsch bräuchte sie einen NC von 1,3. Wer studiert mit so einem NC Deutsch auf Grundschullehramt? Er berichtete, dass er viele motivierte junge Leute, die sich bewusst für den Beruf des Lehrers entschieden haben, aufgrund eines viel zu hohen NC enttäuschen muss. Es gibt nicht mal einen „Heimatbonus“, wie in Nordrhein-Westfalen. Lieber überlässt Hamburg die Ausbildung anderen Unis, kommt ja auch kostengünstiger. So sieht die Wahrheit über den Lehrermangel aus.

Dunja Fries, Hamburg-Groß Flottbek

Fehlverständnis, kein Pluspunkt

17. Oktober: Pro­mi­nen­te: ,Kein Be­rufs­ver­bot für Prof. Kuck!‘ In einem dramatischen Appell an die Gesundheitssenatorin setzen sich viele bekannte Hamburger für den Herzspezialisten ein

Einem Großverdiener konnte es nicht genug sein. Das ist schon dadurch offensichtlich, dass er das ertrogene Geld offenbar problemlos zurückzahlen konnte. Ein Fehlverständnis, wer darin einen Pluspunkt sieht. Jeder Kraftfahrer weiß, dass bei Berufskraftfahrern sehr viel größeres Fehlverhalten als bei privaten Pkw-Nutzern vorliegen muss, bevor ein Fahrverbot ausgesprochen wird. Eine Existenzgefährdung wird ins Verhältnis zum begangenen Unrecht gesetzt – und das ist gut so. Bevor einem Arzt die Approbation entzogen wird, muss ebenfalls wirklich Gravierendes vorgefallen sein. Auch ohne genaue Kenntnis der Urteilsbegründung darf nur mit dem Strafmaß vermutet werden, dass hier die kriminelle Geldgier eines Spitzenverdieners verurteilt wurde. Und seine Verdienste als Spitzen-Arzt? Sollte denn jemand die Fahrerlaubnis behalten dürfen, nur weil er Rallye-Weltmeister ist?

Wolfgang Ahrens, Norderstedt