CSU kann weitermachen wie bisher
15. Oktober: Debakel für CSU und SPD in Bayern – Rekordergebnis für die Grünen
Wer meint, die politische Landschaft in Bayern hätte sich grundlegend verändert, irrt. Das rechtskonservative Lager hat sich sogar noch vergrößert, nur sind die Stimmen jetzt auf drei Parteien verteilt. Aber die CSU wird sich die Freien Wähler so zurechtbiegen, dass sie ihre Politik nahezu unverändert fortführen kann. Dafür wird ein Machtmensch wie Söder schon sorgen. Und der große Stimmengewinn der Grünen sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die SPD noch mehr Stimmen verloren hat als diese dazugewonnen haben. Das Gewurstel und der politische Stillstand werden uns daher wohl auch im Bund noch ein paar Jahre erhalten bleiben. Vielleicht erkennt man in der SPD ja langsam, dass der Eintritt in die große Koalition und der überstürzte Wechsel der Parteispitze ein schwerer strategischer Fehler war, der zur Marginalisierung dieser Partei in erheblichem Maße beigetragen hat. Aber ohne eine programmatische Wende wird der Wiederaufstieg wohl kaum gelingen.
Peter Westendorf, Hamburg
Vorwürfe helfen nicht
15. Oktober: ,Für diese Quittung ist allein die CSU verantwortlich‘. CDU-Ministerpräsident Daniel Günther legt der CSU personelle Konsequenzen nahe
Ich verstehe Herrn Ministerpräsident Günther nicht. Nach so einem Rückschlag sollte die Union zusammenrücken und das weitere Vorgehen intern, hinter verschlossenen Türen klären. Öffentlich schmutzige Wäsche zu waschen und sich jetzt gegenseitig über die Medien Vorwürfe zu machen, ist absolut kontraproduktiv.
Joachim Willers, Ellerau
Nationalelf ohne Zukunft
15. Oktober: Löw-Team verliert 0:3. Deutschland droht Abstieg
Was ist bloß aus dem Weltmeister von 2014 geworden? Spätestens nach dieser hilflosen Vorstellung sollte jedem Verantwortlichen im DFB klar sein, dass die Ära Löw endgültig zu Ende gegangen ist. Die Nationalelf in dieser Zusammensetzung hat keine Zukunft. Auch im taktischen Bereich müssen neue Impulse gesetzt werden. Das Löw-System ist mittlerweile für jeden Gegner durchschaubar geworden. So jedenfalls wird Deutschland mit Sicherheit in die B- Gruppe der Nations League absteigen.
Martin Wucherpfennig, per E-Mail
Senat lässt Kritik nicht zu
12. Oktober: Billwerder will Oberbillwerder verhindern
Es ist immer das gleiche Szenario: Der Senat zieht kritische Projekte, vor allem nicht mit Planern und Betroffenen ausdiskutierte und abgestimmte Planungen wie in Oberbillwerder oder in der HafenCity das Südliche Überseequartier, an sich und hebelt damit jede Form der Kritik und des Widerstandes aus. Dabei ist offensichtlich, dass der Senat keinesfalls klüger plant als der Bezirk. Er ist nur schlauer und kennt die Schlupflöcher der Hamburgischen Verfassung. Das sollte schleunigst geändert werden und der Wähler möge der Partei den Vorzug geben, die diese Verfassungsänderung auf den Weg bringen will.
Bruno Brandi, per E-Mail
Papier statt Plastik
12. Oktober: Mit Toilettenpapier ein bisschen die Welt retten
Ich bin von der Idee „Goldeimer“ begeistert. Ich würde auch gerne dieses Thema unterstützen. Aber zum Thema Welt retten, gehört auch unsere Umwelt. Wenn die Umverpackung sich von Plastik in Papier ändert, hat „Goldeimer“ einen neuen Kunden.
Holger Schwertner, Hamburg
Trend verschlafen?
9. Oktober: Tut es. Endlich! Der Weltklimarat dringt auf schnelles Handeln. Doch das geht nur gemeinsam
Es verwundert, dass unsere Kanzlerin zwar immer wieder Klimaschutz groß als Regierungsziel deklariert und dennoch nicht handelt. Es gibt nichts sinnloseres als den Abbau und die Verstromung von Kohle. Warum gibt es kein Gesetz, dass bei allen Neubauten die Installation von Solaranlagen vorschreibt? Es könnte so einfach sein. Da reden wir von 6000 Kumpeln, die ihre Arbeit verlieren könnten. Bei Schlecker waren es weit über 10.000 Frauen, die arbeitslos wurden. Es hat keinen interessiert. Und bei der Autoindustrie wird mit Gewalt am Verbrennungsmotor festgehalten. Die deutschen Autohersteller haben einen Trend verschlafen. Vielleicht zeigt der Trend bei der Wählergunst in Richtung „Grüne“, dass die heutige Generation weit mehr Angst um die Zukunft hat, als die Aktionäre der Autoindustrie und Energieversorger glauben. Wir haben nun mal keine Ersatzwelt im Kofferraum. Also muss gehandelt werden. Für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Das ist alternativlos.
Axel Pabst, per E-Mail
Geflickter Radweg in Meiendorf
9. Oktober: Smart auf dem Gehweg. Immer mehr Städte richten für Smartphone-Nutzer auf Bürgersteigen Sonderspuren ein
Soso, bis 2020 sollen über 35 Millionen Euro in Radwege investiert werden. Es wäre zu schön, wenn es sich dabei nicht nur um Neuanlagen und Straßenaufmalungen handeln würde, sondern wenn auch seit Jahren bestehende Radwege, die diesen Namen kaum noch verdienen, ein paar Euro von diesem Kuchen abbekämen. Zum Beispiel der Radweg von der B 75/Meiendorfer Straße in Richtung Berne: Dank gelegentlichen Flickwerks fünf verschiedene Materialien, Pfützen nach jedem Regen, überhängendes sogenanntes Straßenbegleitgrün, teilweise mit Gras überwuchert, Nutzung als Parkplatz. Und dieser Radweg ist Teil eines Schulwegs. Warten wir 2020 ab. Bis dahin hüpfen einem weiterhin die Einkäufe aus dem Fahrradkorb.
Christel Peters, Hamburg-Meiendorf
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