Welche technischen Maßnahmen?

9. Oktober: Eine letzte Warnung der Forscher

Ziele sind keine Maßnahmen. Um das „+ 1,5-Grad-Ziel“ zu erreichen, müssen die geforderten CO2-Reduzierungen erfolgen. Das wurde vom IPCC genau berechnet. Nicht genannt wurden die echten technischen Maßnahmen, um das Ziel auch zu erreichen. Ziele zu nennen ist notwendig, aber nicht hinreichend. Dass erneuerbare Energien zu verwenden sind, ist richtig, aber wie viel denn davon im Einzelnen? Davon hängt doch die Machbarkeit ab. Und kann damit der CO2-Ausstoß stärker reduziert werden als der CO2-Anstieg wegen der Zunahme der Weltbevölkerung? Das ging bisher immer Hand in Hand. Jetzt müssen Machbarkeitsstudien erfolgen, technischer und politischer Art.

Dr. Friedrich Weinhold, per E-Mail

Wir waren stets bemüht...

Die wievielte letzte Warnung das ist, lässt sich über die vergangenen Jahre kaum zählen. Prompt sondern die verantwortlichen Politiker die üblichen Worthülsen ab: von „ernst nehmen“ über „Weckruf“ bis hin zu „wir dürfen keine Zeit mehr verlieren“ ist wieder alles dabei. Warum sollen wir erwarten, dass ausgerechnet dieselben Verantwortlichen, die bisher immer auf der Bremse standen, plötzlich Gas geben? Da halten wir es doch lieber mit Fürst Albert, der zur Eröffnung der Klimawoche in Hamburg diesen Satz sagte: „Die Jugend ist entscheidend für die Rettung unseres Planeten, wir können nur noch die Alarmglocken läuten. Die wirkliche Arbeit muss vor allem von der nächsten Generation geleistet werden.“ Liebe Nachkommen, wir waren zwar stets bemüht, aber mehr konnten wir leider nicht tun.

Hans-Joachim Bull, per E-Mail

Wir steuern auf den Abgrund zu

Wenn man hört und liest, dass Wirtschaftsminister Peter Altmaier meint, Deutschland täte schon viel für den Klimawandel, dann darf er und die ganze Bundesregierung sich nicht wundern, dass die Menschen politikverdrossen werden und gefrustet sind. Es wird die ganzen Jahre über viel geredet, es wird nur ein kleiner Bruchteil von dem was möglich ist getan und uns dann als Erfolg verkauft. Wir steuern auf den Abgrund zu und die Politik bleibt nahezu tatenlos. Konzerne haben den Anschluss an viele Innovationen verloren, weil sie andere Schwerpunkte setzen.

Elvira Kleinschmidt, per E-Mail

Das nächste faule Ei im Nest

2. Oktober: Der Diesel-Kompromiss

Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir Bürger von der Bundesregierung kräftig verschaukelt werden und das mit stetig steigender Frequenz. Erst der faule Kompromiss zwischen CDU und CSU in Sachen Flüchtlingspolitik im Sommer, dann die Beförderung des Verfassungsschutzpräsidenten Maaßen, die niemandem rational erklärbar war. Nun wird mit dem sogenannten „Dieselkompromiss“ das nächste faule Ei ins Nest der Bürger gelegt. Es geht hier um Zuschüsse für Neufahrzeuge in einer Höhe, welche die Autohändler mit etwas Verhandlungsgeschick ohnehin schon gewähren. Zudem gelten sie nur für Bewohner von ausgewählten Städten. Und da stellt Herr Scheuer sich ohne rot zu werden hin und verkauft dies mit großem Tamtam als Lösung im Dieselstreit. Liebe Frau Merkel, Sie haben den Anspruch, die Mehrheit der Bevölkerung zu vertreten. Dann stellen Sie mit Ihrer Regierung auch Lösungen vor, die von der Mehrheit getragen werden kann und die bei ihr ankommen. Beim Diesel-Dilemma brauchen wir Verpflichtungen der Automobilindustrie, unverbindliche Absichtserklärungen sind Symbolpolitik und helfen niemandem.

Dr. Stephan Risse, Hamburg

Soziale Medien sind asozial

9. Oktober: ,Hoffe, du kriegst mal richtig auf die Fresse!‘ Politiker wie Ursula von der Leyen und Heiko Maas diskutieren auf Kampnagel über regelmäßig bei ihnen eingehende Hassmails

Nicht die Hassmails sind das Überraschende, sondern das Erstaunen darüber. Mit Sicherheit gibt es in unserem Lande Kreise, in denen diese Art Umgangston, die in den Hassmails zum Ausdruck kommt, zum täglichen Leben gehört, und es hat sie auch schon immer gegeben. Nur hätten diese Leute früher einen Zettel mit der Hand beschreiben, ihn in einen Briefumschlag stecken und diesen mit einer Briefmarke frankieren müssen, um ihre Botschaft loszuwerden, wenn sie denn überhaupt die Anschrift ihres Adressaten herausgefunden hätten. Weil das so mühsam war, unterblieb das. Das Internet erspart ihnen heute diese Mühen. Nun schlägt der Fluch der Technik zu, und Politik und Medienvertreter sind überrascht, was – Schiller nennt es „den Feuerzunder, der sich in den Städten still gehäuft hat“ – in vielen Köpfen (?) unserer Gesellschaft angesammelt hat. So sind die einst hoch gelobten „sozialen Medien“ inzwischen zu asozialen degeneriert.

Dr. Gunter Alfke, per E-Mail

Verkehrsbehinderung ist gewollt

9. Oktober: Hamburgs Baustellen Chaos

Die meisten Hamburger haben die Absicht hinter dem katastrophalen „Nicht-Management“ der Baustellen in Hamburg noch nicht erkannt. Die Grünen haben vor einigen Jahren erklärt, dass es ihr Ziel sei, den Pkw-Individualverkehr so wirksam wie irgend möglich abzuwürgen, um alle zum Umsteigen auf den ÖPNV (oder neuerdings aufs Fahrrad) zu zwingen. Dieser Plan wird rigoros umgesetzt, das zeigt die ganze Stoßrichtung der allermeisten Baumaßnahmen. So ist es z. B. völlig unklar, warum auf einem Teil des Rugenbargs als Ring 3 eine Fahrspur eingezogen werden musste, um für einige hundert Meter einen Radweg auf die Straße zu verlegen, der kaum genutzt wird. Der existierende Gehweg ist breit genug, um problemlos einen Fahrradweg mit aufzunehmen. Die einzige Erklärung für diesen Schildbürgerstreich ist die gewollte Behinderung des Individualverkehrs.

Dr. Thomas Koch, per E-Mail