Durchstrukturierte Zigarrenkiste

28. September: Das neue Zuhause von Gruner + Jahr

Das alte Gruner+Jahr-Haus am Baumwall erfüllt architektonisch famos den Anspruch des „genius loci“, den Geist des Ortes Hafenkante. Dies hatte der Oberbaudirektor Höing wohl schon in Jugendjahren bemerkt. Schade nur, dass diese frühe Erkenntnis in seiner später mächtigen Position einem Minimalanspruch gewichen ist. Es bedarf wohl ein wenig mehr als grün glasierter Keramik an den Fensterpfeilern, um aus einer simpel durchstrukturierten Zigarrenkiste ein „unglaublich schönes Haus“ zu machen. Er sollte sich zusammen mit Verlagschefin Jäkel vor das Chile-Haus stellen und dessen vielfältig gestaffelte Kubatur auf sich wirken lassen.

Thorsten Schima, per E-Mail

Gehörschutz – gesetzlich verordnet

26. September: FDP will Landungen in Fuhls­büt­tel nur noch bis 23.30 Uhr

Der Fluglärm wird immer mehr zur Qual, und die Stadt müsste den betroffenen Bürgern gesetzlich verordneten kostenlosen Gehörschutz, wie es in Lärm belasteten Werkshallen üblich ist, zur Verfügung stellen. Was nützen bezahlte Dämmvorrichtungen an den Häusern im Sommer, wenn man im Garten und auf der Terrasse leben möchte und nicht im Haus bei verschlossenen Fenstern. Wirksame Abhilfe können die bis zu 400.000 direkt betroffenen Bürger in den beiden Anflug- bzw. Abflugschneisen Nordost und Südwest nur schaffen, wenn sie bei der nächsten Bürgerschaftswahl die SPD und die Grünen wenigstens einmal nicht wählen. Anders ist dem Bürgermeister, dem Verkehrssenator und dem Flughafenboss nicht beizukommen.

Helmut von Binzer, Bahrenfeld

In 13 Jahren nicht gelernt

25. September: Späte Reue. Warum die Entschuldigung der Kanzlerin im Fall Maaßen wenig Wucht hat

Frau Merkel gibt zu, nicht oder zu wenig an das gedacht zu haben, was die Bürger bewegt. Nach rund 13 Jahren an der Spitze der Regierung hat sie es offensichtlich bis heute nicht gelernt. Ein Trauerspiel.

Günter Wagner, Jesteburg

Entschuldigung im Merkel-Stil

Eine sehr sachliche und treffende Analyse ihrer Korrespondentin. Die Entschuldigung hatte Merkel-Stil: Saft- und kraftlos mit einem Hauch von Populismus. Wobei mir nicht klar ist, ob ihr Auftritt nicht doch mehr als Seitenhieb gegen Herrn Seehofer gedacht war. Und überhaupt – Entschuldigungen von Frau Merkel? Es gab wichtigere Anlässe, wo Worte des Bedauerns an Nation und Wahlvolk notwendig gewesen wären.

Karl-Heinz Schröder, per E-Mail

Kritik zum Islam zulassen

25. September: Nein zum Islam – aber ja zu seinen Gläubigen

Kritischen Meinungen zum Islam pauschal extremistische Vorbehalte zu unterstellen, ist für den gesellschaftlichen Diskurs nicht hilfreich. Gerade bei diesem sensiblen und viele Bürger bewegenden Thema sollte man sachlich und differenziert argumentieren. Letzteres lassen die Vertreter der evangelischen Kirche bei der Vorstellung ihrer Islamstudie leider vermissen. Dem Bischof Dröge sollte bekannt sein, dass der orthodoxe Islam, dem hierzulande eine wachsende Zahl von Muslimen anhängen, die zentralen Werte unseres Grundgesetzes ablehnt. Wer die Gleichberechtigung der Geschlechter in Frage stellt, homophobe Meinungen vertritt, Antisemitismus predigt, Intoleranz gegenüber Andersgläubigen propagiert und ein fragwürdiges Verhältnis zu Gewalt offenbart, kann nicht akzeptiertes Mitglied unserer Gesellschaft sein. Was diese unsere christlich geprägten Werte konterkarierende Spielart des Islam angeht, erwarte ich gerade von den christlichen Kirchen ein glasklares Bekenntnis zu den Grundlagen unseres Zusammenlebens in Deutschland, ohne Wenn und Aber. Die sich zu unseren Werten bekennenden Muslime gehören selbstverständlich zu Deutschland und verdienen unseren Respekt.

Dr. Gerold Schmidt-Callsen, per E-Mail

Flüge müssen teurer werden

25. September: Diesel-Streit soll nächsten Montag gelöst sein. Autohersteller stimmen offenbar auch Hardware-Nachrüstungen zu

Die privaten Diesel-Pkw-Fahrer werden von allen Beteiligten als größte Umweltsünder verteufelt. Der CO2-Ausstoß vom Kraftwerk Moorburg wird nicht geringer, wenn die Abwärme – wie derzeit der Fall – nicht genutzt wird. Das alles ist doch eine scheinheilige Diskussion um einen „Fliegenschiss“. Um die CO2-Menge spürbar zu verringern, muss an anderer, wenig populärer Stelle eingegriffen werden: Warum muss man für 200 Euro von Freitagabend bis Sonntagmittag zum Besäufnis nach Malle fliegen können? Die kurzen Billigtrips per Flugzeug müssen drei- bis fünfmal so teuer werden, damit sie weniger attraktiv sind. So kann man CO2 verringern.

Manfred Christen, per E-Mail