Eine Bereicherung für Hamburg

18. September: Na­tur­kun­de­mu­se­um? Science Center? Oder beides? Hamburg will Stadt der Wissenschaft werden

Die Idee einer Erlebniswelt würde unsere Stadt bereichern. Ich würde es nicht nur begrüßen, weil es vermutlich ein weiterer touristischer Anziehungspunkt wäre. Es wäre sicherlich auch wissenschaftlich und pädagogisch sehr wertvoll. Vor allem aber könnte es uns allen die Bedeutung der Natur und den Klimawandel näher bringen. Ich drücke daher dem Projekt und den Initiatoren die Daumen.

Stefan Schön, per E-Mail

Paukenschlag Science Center

Ein Naturkundemuseum ist wünschenswert, doch um genügend Besucher anzusprechen, bedarf es mehr. Da ist die Gründung eines Science Center die richtige Entscheidung, wie Herr Iken richtig konstatiert. Um so viele Besucher anzulocken, reicht ein „normales“ Museum nicht aus. Es braucht einen weithin sichtbaren Paukenschlag wie die Elphi, um auch Besucher von weither anzuziehen. Kleinliche Lösungen sollten wir uns nicht erlauben, ein integriertes Naturkundemuseum in das Center oder daneben wäre die bessere und mutigere Entscheidung und würde die Hafen-City noch attraktiver machen.

Friedrich Görtz, per E-Mail

Häuser begrünen

18. September: Das Systemhaus – die Antwort auf hohe Mieten

Keine Frage, diese Häuser sehen viel besser aus als die vielen kaninchenstallartigen Klötze, mit denen Hamburg derzeit verschandelt wird. Jetzt würde ich mir an diesen Häusern noch Begrünung wünschen, denn durch die starke Nachverdichtung und die Wegnahme von Grünflächen wird sich die Luft in der Stadt noch verschlechtern. Das sollte kostentechnisch möglich sein. Der Mehrwert wäre enorm.

Irene Köster, per E-Mail

Bauordnung ändern

15. September: Schöner wohnen war gestern

Sie haben Recht. Wohnen in der Jarrestadt und flanieren in der Gertigstraße. Die Mischung der 20er-Jahrebauten und die Läden im Erd-, Kellergeschoss und der Hinterhofbebauung der Hamburger Schlitzbauten des 19. Jahrhunderts machen es. Das neue Wohnen und die Schlitzbauten gibt es auch in der „Neuen Mitte Altona“, nur etwas enger, höher und dichter. Der heutige rechtlich zulässige Gebäudeabstand ist der Faktor für die Gewinnmaximierung einer Grundstücksbebauung. Wir bauen „Neue Mitte Altona“ sehr hoch und eng. Der zulässige Gebäudeabstand ist das 0,4-fache der Gebäudehöhe (0,4 H), das in der Bauordnung. Die Größen der Innenhöfe sind entsprechend minimal. Nur in den 20er-Jahren haben wir durch Sehen und Denken anders gebaut. Fritz Schumacher baute die Jarrestadt, Dulsberg und andere Wohngebiete mit großen Innenhöfen mit einem Gebäudeabstand von einem Mehrfachen der Gebäudehöhe. Ziel war es, für ein belichtetes und belüftetes Wohnen als Antwort auf die „Hamburger Schlitzbauten“ in Eppendorf, Eimsbüttel und Barmbek zu sorgen. Innenhöfe sollen nun für mehr Wohnungen verdichtet werden, weil mehr Wohnungen das politische Ziel ist und der Gebäudeabstand heute 0,4 H ist. Wir erfinden das „Urbane Baugebiet“ und reden von klimagerechtem Bauen, wenn wir möglichst viel Stein und Beton als Wärmespeicher auf das Grundstück bringen. Der Gebäudeabstand darf nach der gerade erst von der Bürgerschaft beschlossenen Bauordnung das 0,4-fache der Gebäudehöhe sein. Vor 20 Jahren galt noch als Mindestmaß die 1-fache Höhe und in den 60er-Jahren die 2-fache Höhe des Gebäudes als minimale Abstandsregel. Unsere Maxime heute heißt: Es muss nicht sein, was nicht sein muss. Daher muss die Bürgerschaft die Bauordnung sofort ändern: § 6 HBauO: Die Tiefe der Abstandsfläche beträgt 2 H. Dann kriegen wir keine seelenlosen Schlafregale mehr.

Uwe Holler, Architekt, Wedel

Trinkwasser aus dem Wasserhahn

17. September: Eine Frage der Flasche

Die Frage nach den Vorteilen von PET oder Glas wird durch die Zahlen im Artikel eindeutig zugunsten der Glasflasche beantwortet. So ehrenwert die Bemühungen zum Recyceln von Kunststoffen angesichts der weltweiten Probleme mit Plastikmüll auch sind, einzig sinnvoll ist die Vermeidung, wo immer es geht. Als Nachteil der Glasflasche wird auch immer gerne das hohe Gewicht angeführt, aber warum schleppen wir Wasser in Flaschen nach Hause? Wir bekommen Trinkwasser in bester Qualität aus dem Wasserhahn, noch dazu deutlich günstiger als im Supermarkt.

Hans-Joachim Bull, per E-Mail

Verkehrsminister: ein Wendehals?

18. September: ,Saubere Luft nur mit neuen Dieseln‘. Verkehrsminister hält Kauf von Neuwagen für besser als Hardware-Nachrüstung

Was hören wir da? Der forsche Verkehrsminister Scheuer (CSU) will nun die Autoindustrie „in die Pflicht“ nehmen und fordert, die älteren Dieselfahrzeuge bis Euro 5 hardwaremäßig nachzurüsten, zumindest attraktive Angebote gegenüber den betrogenen Autobesitzern zu unterbreiten. Wie ist diese bemerkenswerte Schubumkehr zu erklären? War doch laut Scheuer, stets im harmonischen Einklang mit den Autoherstellern, bis vor wenigen Tagen ein Eingriff in das motorische und abgasseitige Innenleben weder technisch machbar noch ökonomisch sinnvoll. Aha, da hat am vergangenen Donnerstag ein Gespräch im Kanzleramt stattgefunden. Kann es sein, dass dabei auf die Risiken eines drohenden Diesel-Fahrverbotes in Frankfurt im Zusammenhang mit der bevorstehenden Landtagswahl in Hessen hingewiesen wurde? Wie glaubwürdig ist eine Regierung, wenn ein Minister sich gestern noch quasi zum Interessenvertreter der Automobilindustrie machte und heute dieselbe „in die Pflicht“ nehmen will?

Michael Deil, Bargteheide