Vielleicht doch die Zeitumstellung?

13. September: Forscher warnen vor ,ewiger‘ Som­mer­zeit. Was wird, wenn die Zeitumstellung abgeschafft wird?

Die ewige Sommerzeit ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Daraus aber quasi den möglichen Untergang des Abendlandes zu prognostizieren, ist doch eine ziemlich steile These. Bedingt durch die in Mitteleuropa weitestgehend genutzte Einheitszeit ist je nach geografischer Lage und Jahreszeit die Abweichung von der „realen“ Sonnenzeit erheblich; allein innerhalb Deutschlands beträgt sie über eine halbe Stunde, je nachdem ob man in Frankfurt/Oder oder in Aachen wohnt. Mit anderen Worten: Egal ob Sommer- oder Winterzeit, wenn ein Arbeiter um sieben Uhr in Warschau bei Sonnenaufgang aufsteht, ist es für seinen Kollegen in Madrid noch stockdunkel. Ich habe noch nicht gehört, dass dieser Faktor gravierende Auswirkungen auf Schul- oder Arbeitsleistungen, Unfallhäufigkeit, Gesundheit etc. für die jeweilige Bevölkerung hat. Skandinavier, im Winterhalbjahr besonders betroffen von langer Dunkelheit gelten laut Umfragen ja sogar zu den glücklichsten Europäern. Vielleicht ist die zweimalige Umstellung im Jahr doch nicht die schlechteste Lösung? Oder wir kehren wieder zurück in die vorindustrielle Zeit, in der jeder Ort seine eigene lokale Zeit an der Kirchenuhr zeigte.

Michael Bock, per E-Mail

Wir wollen viel Licht und Sonne

Nichts als Behauptungen: Wer braucht bitte den Sonnenaufgang um 4.20 Uhr? Da schlafen wir doch alle, hoffentlich. Aber nach der Arbeit wollen wir noch in der Abendsonne im Café sitzen oder Sport treiben. In Hamburg ist es doch sowieso zu häufig fast den ganzen Tag dunkel. Schulkinder kommen meist erst gegen 15 Uhr nach Hause. Die Ärzte verschreiben sogar Vitamine, weil wir zu wenig Sonnenlicht in unseren Breiten bekommen. Erstaunlicherweise sind viele Gegner der Zeitumstellung und der ewigen Sommerzeit ältere Personen, die sowieso nicht mehr arbeiten und sich ihren Lebensrhythmus aussuchen können. Die Zeitzonen hat sich der Mensch ausgedacht und somit kann er sie auch ändern. Wir wollen soviel Licht und Sonne wie möglich.

Aleksander Hein, per E-Mail

Ist der Klimawandel paradox?

14. September: Umzug wider Willen

Der Hambacher Forst muss daran glauben, weil die RWE ihre Gewinnmaximierung fortsetzen möchte. Vermute, die Verstromung von Braunkohle ist ein großes Geschäft. Dafür rodet man sogar einen Wald, der jahrzehntelang CO2 vernichtete. Jetzt wird mit der Braunkohle-Verstromung das Gegenteil gemacht: CO2 erzeugt. Schuld an diesem Geschäft sind unsere Politiker. Der Räumungsbescheid für die Baumhausbesitzer im Hambacher Wald beruht auch nicht auf Rodung des Waldes, sondern die Beamten begründen die Räumung mit dem mangelnden Feuerschutz in den Baumhäusern. Ist das paradox oder ist der Klimawandel paradox?

Fritz Timm, Sülfeld

Für Kommunikation nicht geeignet

14. September: Stadt­pla­ner warnt vor Elbtower: ,Leute werden verrückt‘. Anhörung zum geplanten Wolkenkratzer: Experte befürchtet flackernde Fassade.

Auf dem Rückweg nach Hamburg erfreue ich mich jedes Mal, da hat der Stadtplaner Mario Bloem recht, an der einmaligen Stahlkonstruktion der Elbbrücken. Die HafenCity braucht keinen starken östlichen Abschluss, wie andere Stadtplaner so gern behaupten. Sie hat diesen Abschluss bereits mit den Elbbrücken und dem eleganten Dach des neuen gleichnamigen S-Bahnhofs. Ein Hochhaus ist in diesem Falle Modellplanarchitektur, die vom Menschen so nicht wahrgenommen wird. Wir sollten nicht den Fehler begehen, die Form zu ästhetisieren und wichtiger zu nehmen als deren Inhalt. Wir brauchen eine Architektur für die zwischenmenschliche Kommunikation und dafür sind Hochhäuser ungeeignet. Und was den Ausblick auf Hamburg betrifft: Der IBA-Umbau auf der 40 Meter hohen ehemaligen Georgswerder Deponie gleich nebenan bietet den Besuchern einen Höhenweg mit wunderbarem neuen Blick auf die Stadt und das Umland.

Bruno Brandi, Hamburg

Absolute Billig-Architektur

12. September: City-Hoch­häu­ser: Steigt Ìnvestor aus dem Neu­bau-Pro­jekt aus?

Es kann doch gar nichts besseres passieren, als dass der Investor aussteigt. Dieses Unternehmen hat die Stadt Hamburg schon einmal, mit ziemlich zweifelhaften Methoden dazu bekommen, am Holzhafen Top-Lagen mit absoluter „Billigarchitektur“ zu bebauen.

Heinz-Peter Henker, per E-Mail