Schulbehörde braucht klaren Kurs

11. September: Liebe Eltern, kocht doch selbst. Forderung nach Halal-Essen an Schulen geht zu weit

Vielen Dank für diese klare Meinungsäußerung. Derart klare Kante zu zeigen, wäre von Anfang an die Pflicht einer humanistisch orientierten freien Gesellschaft gewesen. Dass es aus vielerlei Gründen bisher unterblieben ist, kann man mit Fug und Recht als die Ursache vieler gesellschaftlicher Probleme bezeichnen, mit denen wir momentan konfrontiert sind. Bleibt zu hoffen, dass auch die Schulbehörde einen ähnlich klaren Kurs fährt und nicht aus Angst vor medialen Stürmen in halbgaren Kompromissen endet und versucht, es allen recht zu machen und damit doch nur alle gegen sich aufbringt.

Andreas Kaluzny, per E-Mail

Nudeln oder Reis?

Schon zur Schulzeit meiner Kinder in den 1990er-Jahren gab es immer wieder Probleme wegen des Mittagessens in der Schule. Damals ging es um Nudeln mit Soße – oder doch lieber Reis? Heute auch um die Religion. Das geht entschieden zu weit. Ich halte es da mit Andreas Dey: Gebt den Kindern doch selbst mit, was individuell passend ist. Es ist offensichtlich an der Zeit, den Eltern der Schulkinder klar zu machen, dass ein Schulmittagessen kein Restaurantessen ist.

Detlef Riedel, Hamburg-Ohlsdorf

Was sagen die Tierschützer?

Als vor einigen Jahren das Schweinefleisch aus Schulkantinen verschwand, hat sich niemand aufgeregt: Ist eh schlecht, billiges Schweinefleisch. Jetzt versuchen konservative Muslime unter dem Mantel der Religionsfreiheit Gruppenrechte zu stärken und der Mehrheit ihren Willen aufzudrücken. Was sagen die Tierschützer dazu? Ach, die kuschen und kümmern sich lieber um einen kleinen Wanderzirkus oder um Hagenbeks Tierpark. Herrn Dey kann ich nur beipflichten: kocht doch lieber selbst!

Gert Bartmann, Hamburg

Vegetarisches Angebot nutzen

Dieser Artikel hat mich sehr berührt, da meine Enkelkinder in Hamburg zur Schule gehen bzw. gehen werden. Wie kann es sein, dass sich in der Grundschule die Kinder mit Halal-Fleischthemen befassen müssen, weil eine religiöse Gruppe das unbedingt durchdrücken will und ihre eigene religiöse Gesellschaft in Hamburg etablieren will. Warum wird etwas, was in Deutschland verboten ist, an unseren Grundschulen den Kindern zum Essen angeboten? Da sollten sich die islamischen Eltern mal auf das vegetarische Angebot zurückziehen und ihren Kindern abends Fleisch ihrer Wahl auftischen, aber nicht gezwungenermaßen unseren Kindern.

Peter Hadler, Hamburg-Sasel

Sylt-Gutscheine für Verspätung

11. September: Sylt-Au­to­zug: Bei Ver­spä­tung ein Gutschein für Amazon

Es ist sehr zu begrüßen, dass sich das Eisenbahnunternehmen RDC das Ziel setzt, den Sylt-Autozug pünktlich einzusetzen und bei Nichteinhalten des Fahrplans den Fahrgästen, die online ein Ticket mit Zugreservierung gekauft haben, automatisch einen Zehn-Euro-Gutschein von Amazon zu übersenden. Mein Vorschlag: Warum nicht einen Bezug zum Fahrziel herstellen und lieber Handel und Kultur auf der Insel unterstützen, indem Gutscheine für die örtliche Kultur (Kino, Veranstaltungskassen, oder ähnliches) oder Wirtschaft (Eisdiele, Fischbrötchen, Fahrradverleih) auf den Weg gebracht werden? Das ist auf jeden Fall auch für die Umwelt verträglicher und setzt ein anderes Zeichen als die Einbindung ausgerechnet von Amazon. Es gibt übrigens Sylt-Gutscheine im Internet zu kaufen, das Handling ist ebenso einfach wie der Kauf von Amazon-Gutscheinen.

Susanne Steder, per E-Mail

Direktzugang zur Physiotherapie

11. September: Im Zweifel gibt es die Zweit­mei­nung. Seit 2015 steht das Recht auf eine Kontrolldiagnose im Gesetz, ist bisher aber nicht umgesetzt

Unabhängig davon, dass eine gesetzliche Verankerung des Rechts auf Zweitmeinung mehr als überfällig ist, wird ein Aspekt leider völlig ausgespart. Es gibt einen weiteren Weg, unnötige Operationen, an Rücken, Knie, Schulter und Hüfte zu vermeiden. Den Direktzugang zum Physiotherapeuten, der in Deutschland weiterhin nicht möglich ist. Das dieses Thema, sowohl von den Medien, als auch von der Politik und den Krankenkassen konsequent ausgespart wird, selbst wenn diverse Studien belegen, dass in vielen Fällen Physiotherapie (für den Patienten) wirksamer und (für das Gesundheitssystem) kostengünstiger ist, bleibt ein Rätsel.

Thomas Glogau, Verband für physikalische Therapie Hamburg/Schleswig-Holstein

Straßenverkehrs-Ordnung ändern

10. September: Mehr Fahr­ra­d­un­fälle, mehr Verletzte. Zahl steigt im ersten Halbjahr gegen den Trend an. Kritik an Politik des Senats

Die Straßenverkehrs-Ordnung lockt den Radfahrer ja geradezu in eine Falle. Zunächst weiß jeder, dass rechts überholen verboten ist – außer Radfahrer, die dürfen auch schwere Lkw rechts überholen. Dann weiß auch jeder, dass man ein abbiegendes Fahrzeug nicht überholen darf – außer Radfahrer, die auch bei bereits betätigtem Blinker des Lkw noch das abbiegende Fahrzeug rechts überholen. Es ist geradezu ein Wunder und der (leider nicht immer zutreffenden) Aufmerksamkeit der Kfz-Führer zu verdanken, dass die Unfallzahlen nicht noch höher liegen. Anstatt teure Abbiege-Assistenten zu fordern, die frühestens in zehn Jahren flächendeckend installiert sein werden, wäre eine einfache Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung viel effektiver: Radfahrer dürfen nicht rechts überholen und Radfahrer dürfen auch kein Fahrzeug überholen, das das Abbiegen bereits mit dem Blinker angekündigt hat. Vielleicht nicht unbedingt populär, aber lebensrettend.

Jürgen Jeschke, Norderstedt