Internetcurriculum für alle Fächer

3. September: Hamburg bundesweit Spitzenreiter beim digitalen Unterricht. Nur fünf Schüler teilen sich einen Computer

Schön, dass es in Hamburgs Schulen so schnelles Internet und so viele Whiteboards und Tablets gibt. Whiteboards stellen eine wertvolle Bereicherung des Unterrichts dar, wenn man sinnvoll damit umgehen kann. Das gleiche gilt für die Tablets. Allerdings nur, wenn es ausgereifte Internetcurricula abzurufen gäbe, die sich auf die unterschiedlichen Lehrpläne der 16 Bundesländer beziehen, und der Lehrer nicht auf zeitraubend selbst zusammengeschustertes Material aus verschiedenen Sphären des Internets angewiesen wäre, das dann an allen Ecken und Enden didaktisch, methodisch und inhaltlich hakt. Diese simplen Erkenntnisse definieren die Aufgaben, die schon viel früher zielstrebig hätten angegangen werden müssen, damit keine teuren E-Friedhöfe entstehen: Erstens die intensive Lehrerfortbildung zum Einsatz der neuen Medien. Zweitens ein gemeinsam mit den Behörden und Schulbuchverlagen entwickeltes Online-Curriculum für alle Fächer, alle Schulformen und alle Klassenstufen, das die Schulbücher ersetzt. Und drittens wäre das alles viel effektiver machbar, wenn die träge, föderale und in der Zeit der Mobilität und Globalisierung anachronistische föderale Schulpolitik weiter abgebaut würde.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Mehr Bodenhaftung im Hafen

1./2. August: Die Zukunft des Hafens. Smarte Schiffe, digitaler Wandel, wechselnde Warenströme – wie gut ist Hamburg für künftige Herausforderungen gewappnet?

Den Verantwortlichen für den Hafen würde es besser zu Gesicht stehen, ein bisschen Bodenhaftung zu bewahren, anstatt den „Hafen 4.0“ auszurufen und von autonomen „Containerdrohnen“ zu träumen. Derart hochfliegende Visionen sind schlichtweg physikalischer Unfug. Zwei Millionen TEU (20-Fuß-Container, Anm. der Red.) werden jedes Jahr hafenintern getruckt: Sie verstopfen die Straßen und verpesten unsere Luft. Mit einer mit LNG (Liquefied Natural Gas) angetriebenen „Port Feeder Barge“ ließe sich ein Großteil dieser Verkehre äußerst energiesparend und umweltschonend auf das Wasser verlagern. Die beabsichtigte Verlagerung ist sogar in der aktuellen Koalitionsvereinbarung festgeschrieben. Nur: Passiert ist nichts.

Dr.-Ing. Ulrich Malchow, Hamburg

Tragen die Fans eine Mitschuld?

1./2. August: HSV-Ab­pfiff noch vor dem Anpfiff. Sachsen lässt das HSV-Auswärtsspiel in Dresden absagen, weil Polizeikräfte in Chemnitz gebraucht werden

Bei allem Verständnis für den Ärger, den diese kurzfristige Spielabsage bei einem Fußball-Fan auslöst, sollt man die Kirche doch besser im Dorf lassen. Da protestieren Menschen gegen immer stärker werdende rechte Gewalt und HSV-Supporters-Chef Oliver Horn fällt nichts besseres ein, als sich darüber zu beschweren, dass aufgrund des Personalmangels bei der Polizei das für ihn ja so wichtige Spiel eines Zweitligisten ausfällt. Herr Horn sollte lieber einmal darüber nachdenken, warum heutzutage ein zweitklassiges Fußballspiel offensichtlich ohne Polizeischutz überhaupt nicht mehr durchführbar ist. An wem mag das wohl liegen? Haben da vielleicht auch die sogenannten Fans, deren Sprecher Herr Horn ja ist, nicht Erhebliches dazu beigetragen?

Detlef Schulze, Norderstedt

Schnellbuszuschlag abschaffen

31. August: HVV will die Ticket­preise teils deutlich erhöhen. Busse und Bahnen sollen zum 1. Januar teurer werden

Die neuerliche Ankündigung einer Tariferhöhung beim HVV zu akzeptieren, fiele mir viel leichter, wenn man sich im Gegenzug endlich dazu durchringen könnte, den absurden Schnellbuszuschlag abzuschaffen. Im HVV-Fahrplan ist seit Langem zu lesen, der Schnellbus biete einen „besonderen Fahrzeugkomfort“. In all den Jahren habe ich nicht herausfinden können, was damit gemeint sein könnte. Ein Bus bleibt ein Bus, auch dann noch, wenn man ihn heuchlerisch und wider besseren Wissens als schnell bezeichnet.

Harald Rickers, Hamburg

Harburg braucht billige Fahrkarten

Ich hoffe inständig, wohl aber vergeblich, dass die vorgesehene Preiserhöhung nicht genehmigt wird. Beim HVV stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis schon lange nicht mehr: Wenn ich mir überlege, dass ich für eine einfache Fahrt von der S-Bahn Neuwiedenthal bis zur Haltestelle Harburg-Rathaus (Fahrtzeit sieben Minuten) 3,30 Euro zahlen muss, hingegen für die Fahrt mit der U-Bahn von der Mönckebergstraße zum Gänsemarkt nur 1,60 Euro, verstehe ich nicht, wieso es hier in Harburg nicht auch so billige Fahrkarten gibt, wenn man nur eine kurze Strecke fährt. Würde ich ein Auto besitzen, würde ich dieses für derart kurze Strecken nutzen. Die Parkgebühren wären günstiger.

Silke Hass, per E-Mail

Zuschlag für Schneckentempo

Ich kenne keine Stadt, in der man für eine Strecke wie von Nienstedten zur Innenstadt und zurück 8,40 Euro bezahlt. In Hamburg auch nur, weil man „Schnellbus“ fährt. Der „Schnellbus“ fährt natürlich nicht schneller als alle anderen, eher langsamer, wegen der anderen. Auf der Elbchaussee als einzige erreichbare HVV-Strecke in den langen Stoßzeiten wie alle langsamer als der Radfahrer. Aber mit Extrazuschlag. Mein Vorschlag: Das abschaffen – und die Bezeichnung „Schnellbus“ gleich mit.

Ulrich Grocholesky, per E-Mail

Unsoziale Erhöhung

Während in anderen europäischen Großstädten Schulkindern und Senioren kostenloser ÖPNV geboten wird, erhöht der HVV gerade für diese Klientel die Preise um unsoziale 8,9 Prozent. Unbegreiflich!

Bernd Rachold, Hamburg