Grundeinkommen als Ausweg?

29. August: Die grie­chi­sche Tragödie – Fort­set­zung folgt

Griechenland ist natürlich nicht „gerettet“ und die Lage der Menschen ist zweifellos katastrophal. Sich aus dieser Lage heraus zu sparen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ob und wann das von den Euroländern geliehene Geld jemals zurückfließt, ist mittlerweile fast sekundär. Entscheidend ist, dass die Realwirtschaft „überlebt“ und zwar in der ganzen EU. Vor diesem Hintergrund konsumieren die Griechen absolut gesehen immer noch zu wenig. Vielleicht wäre ja ein von der EU oder den Euroländern kofinanziertes Grundeinkommen ein Ausweg. Das wäre wenigstens Geld, das direkt bei den Menschen ankäme. Es ist doch immer wieder die Klage geführt worden, dass von all den Hilfsgeldern aus Europa bei den Menschen nichts angekommen sei, was ja auch stimmt. Davon, dass die alten Kreditgeber gegen den ESM, den europäischen Hilfsfonds, ausgetauscht worden sind, konnte sich kein Grieche etwas kaufen. Mit einem Grundeinkommen würde die Kaufkraft an der Basis gestärkt und der ins Stocken geratene Wirtschaftskreislauf weiter in Gang gesetzt, würden Investitionen angestoßen. Parallel müsste der Umbau der griechischen Institutionen und der Wirtschaft natürlich weitergehen und zwar verstärkt. Auf mittlere Sicht würden indirekt auch die Gläubiger Griechenlands von einem Grundeinkommen profitieren. Nur ein prosperierendes Griechenland kann auch Kredite zurückzahlen.

Helgo Klatt, Hamburg

Rheuma: Eine spezielle Krankheit

28. August: Christian Titz’ schwie­rigs­ter Kampf: Der HSV-Trainer wird Schirmherr für den Verein Rheuma-Kinder

Endlich eine gute Nachricht! Herr Titz hat völlig recht, wenn er beklagt, dass unsere Gesellschaft Rheumakranke aus Unkenntnis diskriminiert. Nach wie vor ist es ein Skandal, dass Rheuma oft auch in den Medien nicht nur medizinisch völlig falsch interpretiert, sondern dass es auch in der Sprache noch abwertend und diskriminierend eingesetzt wird. Nämlich mittlerweile von vielen Menschen synonym für „alt, gebrechlich, steif und unbeweglich“ – alles aus medizinischer Sicht ziemlich falsch: Ein Großteil der Patienten ist jung, die Krankheit dauert aber lebenslang. Steifigkeit und Unbeweglichkeit sind Symptome der Erkrankung (auch bei jungen Menschen), aber mit modernen Medikamenten so gut behandelbar, dass ein völlig normales Leben in vielen Fällen möglich ist. Vielleicht sollte man veröffentlichen, dass z. B. auch eine deutsche Olympiaschwimmerin (das Jahr der Teilnahme verschweigen wir mal) unter erheblichem Rheuma leidet und High Tech-Medikamente nimmt, die übrigens nicht unter Doping fallen – und damit weiter volle Leistung bringt. Abgesehen davon sollten die Menschen auch langsam wissen, dass es kein „Rheuma“ an sich gibt, sondern einige hundert Erkrankungen rheumatischer Art, die in jedem Fall von einem Rheumatologen diagnostiziert und behandelt werden müssen, weil das Fachgebiet sehr speziell ist und sehr viel Erfahrung erfordert.

Dr. med. Andreas Schieweck-Güsmer, per E-Mail

Nur noch die gleichen Läden...

31. August: Park­plätze weg, Kunden weg

Wellingsbüttel, Eppendorfer Baum und auch Waitzstraße – es ist unbegreiflich, warum die Umbaumaßnahmen in diesen ursprünglichen Einkaufsstraßen sich so ziehen. In der Waitzstraße im Hamburger Westen wird seit mehreren Jahren gebaut. Läden geben auf, die Infrastruktur sinkt und die Attraktivität nimmt ab. Eine Spirale beginnt, die für diese Einkaufsgebiete eine echte Bedrohung sind. Das ist unglaublich schade, gerade in Zeiten in denen in Einkaufszentren weltweit nur noch die gleichen Läden sind.

Kirsten Hedinger, per E-Mail

Kosten sind hausgemacht

31. August: HVV will die Preise schon wieder erhöhen

Wäre das HVV-Mobilitätsangebot adäquat, könnte man Preiserhöhungen akzeptieren. Viele Kosten aber sind hausgemacht und unnötig. Der ausufernde Busbetrieb ist extrem teuer, die Busse halten gerade mal zehn Jahre, der Personalaufwand ist sehr hoch. Die U-Bahn, ein 100 Jahre altes Kleinprofil-System, kann nur mit enormen technischen und finanziellen Aufwand betrieben werden. Die Züge sind teure Spezialanfertigungen und können nicht „von der Stange“ gekauft werden. Ein Straßenbahn-System, das alle diese Probleme nicht hat, fehlt an allen Ecken und Enden. Straßenbahnen sind in Bau und Betrieb sehr günstig, benötigen weniger Personal und können sowohl Busse als auch U-Bahnen ersetzen. Sie sind ökologisch und ökonomisch das Nonplusultra für einen modernen ÖPNV.

Jens Ode, per E-Mail