Tatsache ist schon lange bekannt

29. August: Schulleiter warnen: Hamburg macht es Abiturienten zu leicht

Aus welchem Grund auch immer: Diese Tatsache besteht offensichtlich seit der Schulzeit meiner Kinder vor annähernd fünf Jahrzehnten im nördlichen Nachbarbundesland. Leicht irritiert stellte ich seinerzeit fest, dass vermeintlich „strauchelnde“ Schüler nach einem „Wechsel“ des Wohnortes ihr Abitur in Hamburg erfolgreich absolvierten.

Karin Wilhelms, per E-Mail

Was spricht gegen Hochkultur?

29. August: Zu­kunfts­for­scher sieht Probleme bei Wag­ner-Fest­spie­len

Vielleicht bedarf es doch längerer Bayreuth-Erfahrungen, um die dortigen, zugegebenermaßen sehr komplexen Verhältnisse wenigstens einigermaßen zu erfassen. Mit ein paar Festivalbesuchen ist das nicht möglich. Wenn der Autor schreibt, Bayreuth „drohe zum Nischenmarkt für Minderheiten zu werden“, so kann ihn der Unterzeichner nach 40 Jahren Festspielbesuchen beruhigen: Das war es immer. Und zum Glück! Denn im Gegensatz zu Salzburg, wo man gesehen werden will und dafür auch mal eine moderne Oper aushält,­ treffen sich hier Kenner der Sache – wenn man einmal von dem Premierenradau absieht. Katharina Wagner hat 2012 dem Unterzeichner bei einem gemeinsamen Projekt gesagt, sie wolle das „alte Bayreuth“ zerstören. Das ist ihr mit dem Engagement extremer, musikferner Theaterregisseure fraglos gelungen. So gibt es inzwischen auch wieder Karten. Mit platten Formulierungen wie „Die Hoch-und Promi-Kultur muss vom Sockel gestoßen werden“ und „...heruntergebrochen zur Straßenkultur“ sollte man sich besser nicht öffentlich hörenlassen. Was, bitte, spricht gegen die Hochkultur? Soll alles zum Event werden, damit die Menschen nicht mehr denken müssen?

Cord Garben, per E-Mail

Mehr Empathie, Herr Seibert

28. August: Eine Stadt zwischen Trauer und Hetze

Die Demonstration in Chemnitz und deren Begleiterscheinungen wird durch Regierungssprecher Seibert zu Recht scharf verurteilt. Allerdings findet die Ursache dieser schlimmen Gewalttat mit einem Toten und zwei Schwerverletzten in seinem Statement absolut keine Berücksichtigung. Auch ein Wort des Beileids und Mitgefühls an die Hinterbliebenen war von ihm nicht zu hören. Ein wenig Empathie würde Herrn Seibert gut tun und ihn glaubwürdiger machen.

Jochen Schultz, per E-Mail

Demonstrationen besser prüfen

29. August: War die Polizei mit den Rechten überfordert?

Wieder einmal wird der Schwarze Peter den Einsatzkräften der Polizei zugeschoben, wenn es bei Demonstrationen zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt, die im Zusammenhang mit ausländerfeindlichen Aktionen der Rechten stehen. Die Vergangenheit hat hinreichend bewiesen, dass die Genehmigung von Demonstrationen, die sich gegen die Politik der Einwanderung richten, mit schöner Regelmäßigkeit der Ausübung von Straftaten Vorschub leistet. Das grundgesetzlich verbürgte Demonstrationsrecht soll nicht in Frage gestellt werden. Jedoch müssen die Behörden verantwortungsbewusster Handeln, wenn sie bei der Prüfung abzuwägen haben, ob die Sicherheit und Ordnung nicht in einem Maße gefährdet ist, dass eine Demonstration verboten werden muss. Schuldzuweisungen dürfen sich in keinem Fall gegen die Polizei richten, die zwangsläufig selbst zur Zielscheibe von gewalttätigen Demonstrationen werden.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail

Vermisst: Eine Prise Selbstkritik

28. August: ,Grenze zum Rassismus wurde überschritten‘. Nationalspieler Ilkay Gündogan spricht erstmals über seine schwere Zeit nach der Erdogan-Affäre

Was ich bei den Antworten Gündogans, wie auch zuvor bei Özil, vermisse, ist eine Prise Selbstkritik. Die Ablichtung und der Auftritt mit einem demokratieverachtenden Despoten, dazu noch vor Beginn der WM, war eine kaum zu überbietende Dummheit, was auch immer die persönlichen Beweggründe der beiden Nationalspieler zu dem Zeitpunkt waren. Jeder Fußballspieler, egal welcher Herkunft, Nationalität und Hautfarbe, sieht sich bei kapitalen Fehlleistungen innerhalb und außerhalb des Stadions heutzutage einem gewaltigen Shitstorm ausgesetzt, nicht nur in Deutschland. Dies auszuhalten, ohne gleich die Rassismuskarte zu ziehen, wäre doch auch ein Zeichen von Integrationsfähigkeit, oder?

Michael Deil, Bargteheide

Die entscheidende Frage fehlt

Die entscheidende Frage wurde nicht gestellt: Was wollte Gündogan mit seiner Huldigung Erdogans „Für meinen verehrten Präsidenten“ ausdrücken? Diese Widmung auf dem Trikot für Erdogan passt überhaupt nicht zum Eindruck, den Gündogan in diesem Interview zu vermitteln versucht.

Dr. Dieter Firnrohr, per E-Mail

Schlecht beraten

28. August: ,Der City-Hof ist nicht Teil des Welter­bes‘. Kultursenator Carsten Brosda im Interview über den umstrittensten Abriss der Stadt

Wenn ein Kultursenator schon einen City-Hof „aus Städtebaulichen Gründen“ abreißen lassen möchte, zeigt es mir, dass dieser sich entweder nicht richtig beraten ließ, oder die eigentlichen Absichten, Errichtung neuer Baumasse zwecks Profit, verbrämen möchte. Genau aus „Städtebaulichen Gründen“ sollte der City-Hof nicht abgerissen werden. Es ist eine Schande, wie die Fachwelt, der Denkmalschutz und nun auch noch die Spezialisten vom Weltkulturerbe in Hamburg immer wieder wie ein Ochse an der Nase hinter der Politik hergezogen werden. Pfui!

Christian Enger, per E-Mail