Vorteile sind nicht erkennbar

23. August: Gericht stoppt Hamburgs neuen Fern­bahn­hof

Nicht so recht nachvollziehbar ist, worin die ökologischen, verkehrspolitischen und infrastrukturellen Vorteile bestehen sollen, wenn der „ökologische Verkehrsclub Deutschland e.V.“ am liebsten den Fernbahnhof an seiner bisherigen Stelle belassen will. Schließlich besteht mit seiner Verlagerung an den Diebsteich die Chance, im innerstädtischen Bereich immensen zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, den Verkehr im alten engen Zentrum Altonas zu entzerren, Lärm und andere Immissionen zu verringern und den Nahverkehrsknotenpunkt ohne Fernbahngleise wachsenden Bedürfnissen im ÖPNV entsprechend anzupassen.

Wenn ausgerechnet der (vermeintlich) „ökologische“ VCD letztlich dafür plädiert, auch die Autoverladestation im von Pkw hoffnungslos verstopften Zentrum Altonas zu belassen, kommt so mancher ins Grübeln und überlegt, welche Partikularinteressen womöglich verfolgt werden sollen, ohne gleich als Verschwörungstheoretiker gelten zu wollen.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Die Bahn kann es nicht

Bahnhöfe zu bauen und zu unterhalten ist eine der Kernkompetenzen der Bahn. Leider versagt sie hierbei permanent. Der neue Bahnhof an den Elbbrücken wird teurer und ist später fertig als geplant, da die Bahn erst sehr spät überhaupt mit den Planungen angefangen hat und nun keinen Puffer für Unvorhergesehenes hat. Dass es auch anders geht, zeigt die Hochbahn an der Stelle. Billiger und pünktlich. Der Einbau von Fahrstühlen dauert über ein Jahr (Stadthausbrücke) und dann sind sie zu kurz um auch nur zwei Räder zu transportieren (Altona). Jetzt meint die Bahn mit einer unvollständigen Planung ein großes Projekt umsetzen zu können. Da sind doch die Probleme vorprogrammiert und auch die Kostensteigerungen für die Stadt. Sitzen in den Planungs- und Bauabteilungen der Bahn nur inkompetente Mitarbeiter oder sind die Vorgaben der Bahnvorstände nicht umsetzbar?

Jutta Kodrzynski, Hamburg

Gelernte Regeln vergessen?

22. August: Radfahrer-Unfälle. Wenn plötzlich die Tür aufgeht

Dass die Teilnahme am Straßenverkehr ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht erfordert, hat jeder Führerscheinbesitzer in der Fahrschule einmal gelernt. Genauso wie den Blick in den Außenspiegel, bevor die Tür geöffnet wird, oder den besagten „Holländischen Griff“. Die Fahrausbildung beinhaltet bereits, was im Artikel als politische Forderung formuliert wird. Zugegebenermaßen wird nicht von jedem Fahrlehrer, der aus den Niederlanden stammende Begriff verwendet, das Prinzip jedoch schon. Fakt ist aber auch, dass das Gelernte nicht immer und schon gar nicht von jedem Führerscheinbesitzer angewendet wird. Ich denke da an das richtige Verhalten bei STOP-Schildern, durchgezogenen Linien auf der Fahrbahn, bei Grünpfeil-Schildern an Ampeln oder nicht zuletzt an die Nutzung des Fahrtrichtungsanzeigers, kurz Blinker genannt. Es liegt also nicht am vermittelten Wissen oder Können, ohne das hierzulande keine Fahrerlaubnisprüfung bestanden wird, sondern vielmehr, so ist zu vermuten, am Wollen. Manchmal vielleicht auch am schlichten Vergessen. Die Leidtragenden sind in diesem Fall die Radfahrenden. An dieser Stelle sei versichert, dass es keiner Forderung an die Fahrlehrerschaft bedarf. Es ist selbstverständlich, dass zu ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit auch dieser (lebens)wichtige Teil innerhalb der Fahrausbildung untrennbar dazugehört.

Sabine Darjus, Fahrlehrerverband Hamburg

Ehrlichkeit erfordert Mut

22. August: ,Ras­sis­mus gibt es auch gegenüber Deut­schen‘. Vorurteile von Zuwanderern gegen die Mehrheitsgesellschaft müssen bekämpft werden, fordert Autor und Integrationsexperte Ahmad Mansour

Vielen Dank für das Interview. Es sind eigentlich alles Selbstverständlichkeiten in einer freien, an abendländischen Werten orientierten Gesellschaft – aber sie auszusprechen, erfordert heutzutage Mut. Ihnen, Herr Mansour, weiterhin Mut (und Gottes Segen) beim Kampf gegen die beiden großen Feinde der Menschheit: Dummheit und Trägheit (des Herzens und des Geistes).

Petra und Wolfgang Lampe, Wedel

Bürgerbeteiligung fand kaum statt

22. August: Rund um den Kiez gilt ab 3. September An­woh­ner­par­ken

Bisher konnte man zumindest zwei Stunden mit Parkscheibe kostenlos parken, nun wird es zwei Euro kosten. Wer wie ich kein eigenes Auto hat, kann sich keinen Parkausweis für immerhin 30 Euro im Jahr besorgen. Die geliehenen Autos von Freunden und im Carsharing werden künftig ohne Parkschein gnadenlos abgezettelt. So groß ist der Parkdruck hier nicht, dass das drastische Vorgehen des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr gerechtfertigt wäre. Und ein Skandal ist das Vorgehen bei der Einführung: Es war Bürgerbeteiligung zugesichert worden. Es gab nur eine Online-Befragung. Die Ergebnisse wurden nicht veröffentlicht. Einfach mal schnell durchdrücken und umsetzen. Im Hamburg-Web finde ich heute nicht mal eine Erläuterung der beschlossenen Maßnahmen. So ist das nicht in Ordnung.

Jörn Meve, Hamburg-St.Pauli

Zweckbau ohne Besonderheiten

21. August: City-Hof: Trickst Senat Ab­riss­kri­ti­ker aus?

Der geplante Neubau ist ein Zweckbau der heutigen Zeit und zeigt keinerlei architektonische Besonderheiten. Dagegen ist das Ensemble der Sanierungsbedürftigen schmalen Hochhäuser ein interessanter Hingucker als Gegensatz zu den angrenzenden Klinkerbauten. Der seinerzeitige Sanierungsentwurf, der aus fragwürdigen Gründen zur Entscheidung nicht zugelassen wurde, ist die beste Lösung. Sie sollte realisiert werden und die Mauscheleien einiger Entscheider müssen aufhören.

Eveline Schätzle, per E-Mail