Sachdiskussionen statt Gezänk

13. August: Koalition mit den Linken? Massive Kritik an Daniel Günther

Die Reaktionen der Parteien auf Ministerpräsident Günther zeigen deutlich, dass bei Politikern offenbar nicht das Wohl aller Bürger dieses Landes im Fokus steht, sondern parteipolitische Ideologien und das Festklammern an der Vergangenheit. In der aktuellen und zukünftigen weltwirtschaftlichen Situation sollten sich alle Politiker darauf besinnen, dass sie mit einem klaren Auftrag zum Wohle der Bürger dieses Landes gewählt und angetreten sind. Solange Politiker meinen, mit Pöbeleien oder mit vehement vorgetragenen, programmatischen Stellungnahmen bei Wählerinnen und Wählern zu punkten, so lange bleiben Weiterentwicklungen und Entscheidungen von Sachthemen leider auf der Strecke. Die Reaktion der Bevölkerung bei kommenden Wahlen wird diesen Missstand zeigen. Daher der Appell an alle Politiker: Wacht endlich auf und entscheidet Sachthemen unter Zuhilfenahme von Experten, schnell und zielgerichtet. Ideologisches, parteipolitisches Gezänk ist out, Klärung von Sachfragen sind dringend erforderlich. Denn jeder Gedanke ist es wert, gehört und verstanden zu werden.

Hannes Westphal, Norderstedt

Bausenatorin ohne Kontakte?

11./12. August: Forscher: ,Deutlich mehr Kli­ma­schutz nötig als bisher‘

Meidet unsere Bausenatorin den Kontakt mit Wissenschaftlern und Städteplanern? Systematisch werden die letzten Frischluftachsen Hamburgs (z.B. Rahlstedt Ost, Hummelsbütteler Feldmark) bebaut. Ansonsten sieht der „Klimaschutz“ wie folgt aus: Dieselautos drehen Extrarunden, der Rest produziert Abgase und Feinstaub im Stau, die Baumbilanz ist negativ und die Luftverschmutzer Kreuzfahrer und Flughafen werden gehätschelt.

Mone Beeck, Hamburg-Rahlstedt

Ganztagsbetreuung stärken

11./12. August: ,Jungen haben es an der Schule schwerer‘. Senator Ties Rabe (SPD) über neue alte Wege der Pädagogik

Senator Rabe hat das Problem der mangelnden Unterstützung in einem Teil der Elternhäuser richtig benannt. Mehr Hausaufgaben verstärken jedoch die Abhängigkeit des Schulerfolgs vom Elternhaus und lösen das Problem nicht. Schüler, deren Eltern diese Mehrbelastung auffangen, profitieren. Schüler aus bildungsfernen Haushalten werden weiter abgehängt. Wer eine mangelnde Unterstützung im bildungsfernen Milieu kompensieren will, wird um die Stärkung einer professionellen Ganztagsbetreuung nicht umhin kommen. Das Erlernen selbstständigen Arbeitens in die jeweiligen Familien outsourcen zu wollen, ist jedoch ein Fehler.

Dr. Birgit Braasch, Hamburg

Spielerisch lernen

Gut, dass Herr Rabe erkannt hat, dass Schüler aus benachteiligten Stadtteilen besondere Lernkonzepte brauchen. Ich würde mir sehr wünschen, dass diese Konzepte intensiver als bisher erarbeitet werden, um die Bildungschancen dieser Kinder zu erhöhen. Diese Kinder brauchen auch mehr interessantes, ihnen gerecht werdendes spielerisches Lernen, statt starrer Lernpläne. Gerne wirke ich bei der Entwicklung solcher Konzepte mit.

Regina Grabbet, per E-Mail

Handwerk wird zu wenig geschätzt

11./12. August: Was müssen unsere Kinder lernen? Die Arbeitswelt 4.0 zwingt zum Umdenken. Mittlerweile werden mehr Handwerker gesucht als Programmierer

Herr Fischer-Appelt liegt mit seiner Einschätzung sehr richtig. Ein Grund für die Entscheidung gegen einen Handwerksberuf ist die völlig abhanden gekommene Wertschätzung der handwerklichen Berufe. Schüler sind der Meinung, dass nur wer nichts anderes findet, oder schlechte Zeugnisse hat, ins Handwerk geht. Heute muss es Büro mit Internetzugang während der Arbeitszeit sein. Gute Kleidung, Hemd, Krawatte, bloß nicht dreckig machen. Dieses schlechte Image gilt es auszumerzen und die Leistungen der Handwerker hervorzuheben. Im Moment werden wir Facharbeiter wie die unterste Kaste angesehen.

Hartmut Schulz, per E-Mail

Die Weichen sind gestellt

10. August: Mini-Olym­pia: Darum sollte Hamburg sich bewerben

Hamburg muss sich um dieses Sport-Event bewerben. Das Referendum zur Bewerbung um die Olympischen Spiele 2015 hat doch mit dem knappen Abstimmungsergebnis (51,6 Prozent Nein-Stimmen und 48,4 Prozent Ja-Stimmen) gezeigt, dass fast die Hälfte der Hamburger ein größeres Sportereignis wollen. Nur die „Flüchtlingskrise“ hatte die Euphorie und Zustimmung gebremst. Der zuständige Senator Andy Grote hat mit dem Sportplan „Active City“ bereits die Weichen gestellt, auch die in Aussicht gestellten 240 Millionen für die Sanierung Hamburger Sportstätten sind ein richtiges Signal. Nur Mut Hamburg, wir schaffen das...

Gert-Rüdiger Wüstney, Hamburg

Die Schuld hat nicht nur der Bauer

9. August: Ausgelaugt und verbrannt

Das Wissen um die Probleme ist nicht neu, dazu kommt noch die Belastung des Grundwassers und das Insektensterben. Nur ist es zu einfach gedacht, die Schuld und die Verantwortung allein den Bauern zuzuschieben. Wer den Bauern als Unternehmer betrachtet, akzeptiert, dass er gewinnorientiert handelt. Nur wird dabei übersehen, dass das Ergebnis uns alle betrifft, d. h. alle irgendwann die Folgen persönlich spüren werden. Schon lange gibt es alternative Bewirtschaftungsformen. Für eine großflächige Umsetzung braucht es den Mut, Ungewohntes unbefangen zu denken und Geld. Doch gibt es einen, nicht nur ideologisch mächtigen Gegner: die chemische Industrie.

Enno Lübbemeier, per E-Mail