Lernen benötigt angstfreie Räume

11./12. August: Senator: Lehrer sollen Schülern mehr Haus­auf­ga­ben aufgeben

Für einen Vertreter einer ehemaligen Arbeiterpartei, die mal angetreten war, einfachen Menschen den Aufstieg zu ermöglichen, macht er sich erstaunlich wenig Gedanken, zum Beispiel, wie in einer besser ausgestatteten Ganztagsschule bessere Lernräume und Betreuung für die vielen intelligenten Kinder, die zu Hause kein eigenes Zimmer und auch sonst keine Unterstützung haben, geschaffen werden könnten. Stattdessen möchte er ihnen die Möglichkeit geben, mit nichtgemachten Hausaufgaben ein weiteres Misserfolgserlebnis zu haben, das auch nicht durch Theaterfirlefanz aufgefangen werden soll. Es gibt kaum etwas, das so strukturiert ist wie Theaterspiel, in dem jeder in seiner individuellen Lernform angesprochen wird. Schade, dass auch Lehrer wie Rabe nicht verstanden haben, das Lernen vor allem eine angstfreie Umgebung benötigt, die durch noch mehr Druck nicht hergestellt werden kann.

Birgit Aschekowski und Klaus Falkenberg, per E-Mail

Verkehrspolitik falsch ausgerichtet

7. August: ,Der Hafen ist in keiner guten Position‘. Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg, über sinkenden Umschlag und Fehler der Politik

Für alle, die sich in der Transportwirtschaft auskennen, ist seit Jahren offensichtlich, dass Hamburg und hier insbesondere die Hafenwirtschaft die Folgen einer komplett falsch ausgerichteten Verkehrspolitik zu spüren bekommen werden. Die Ladungsrückgänge haben nichts mit der ausbleibenden Fahrrinnenanpassung zu tun, sondern sind das Ergebnis der einseitig ideologisch umgesetzten Strategie des rot-grünen Senats. Der Wirtschaftsverkehr soll möglichst komplett aus der Stadt verdrängt werden, dafür werden immer mehr Straßen verengt und Radwege verbreitert bzw. verlegt, jede vorhandene Lücke mit neuen Bauvorhaben für Mehrfamilienhäuser zugepflastert und dabei in Kauf genommen, dass angrenzende Straßen für Lkw kaum noch passierbar sind. Baustellen werden kreuz und quer ohne Abstimmung möglichst zeitgleich so geplant, dass Gewerbegebiete nur im Dauerstau zu erreichen sind. Verantwortlich ist ein überforderter Senat, dem offensichtlich nicht bewusst ist, dass einer der Gründe für Hamburgs gegenwärtigen Wohlstand ein in der Vergangenheit reibungsloser Lieferverkehr, also Abholung und Zustellung, war. Das hat sich in den letzten Jahren komplett geändert. Ladung sucht sich immer ihren eigenen Weg, und Veränderungen brauchen ihre Zeit, aber dann geht das Aufkommen kontinuierlich immer weiter zurück. Kein Ablader oder Spediteur hat Lust auf Zusatzkosten für Dauerstau, wenn die anderen Westhäfen in diesem Bereich reibungslos funktionieren.

Klaus D. Köncke, TCH Transport Consult Hamburg

Täglicher Kampf auf den Straßen

3. August: Verkehr mehr kon­trol­lie­ren! Wer Radfahren fördern will, muss Rambos Grenzen zeigen

Es ist heutzutage schwer, heil durch den Verkehr zu kommen und nur durch eigene Voraussicht wird mancher Unfall vermieden: Raser, Blinkmuffel, Rotlichtsünder, Falschparker, Hektiker, die gleich bei „grün“ hupen, wenn der Erste nicht sofort losfährt, erlebt man täglich, und das sind keine Einzelerscheinungen. Andererseits die Radfahrer: Ohne Licht, Missachtung von Rotlicht, Fahren auf der falschen Straßenseite – auch auf den Fahrradstreifen auf der Fahrbahn – sind täglich zu erleben und das sind nicht nur Fahrradrambos. Auch Fußgänger zeigen oft wenig Rücksicht, zum Beispiel an Zebrastreifen, wo einfach drauflosgegangen wird, ohne abzuwarten, ob ein Autofahrer auch anhält oder anhalten kann. Dem kann eigentlich nur mit strengen Kontrollen begegnet werden, wobei die sogenannten Blitzermeldungen im Rundfunk ein Anachronismus sind. Von „Abzocke“ zu reden, entspricht nicht den Tatsachen, jeder hat es in der Hand, ohne Strafen durch den Verkehr zu kommen. Es herrscht Krieg auf unseren Straßen und in unserer Gesellschaft. Es wäre schön, wenn jeder etwas „herunterkommen“ würde. Ansonsten würde ich den Stadtplanern empfehlen, kurze aber sehr breite Straßen zu bauen, damit jeder als erster an der Ampel stehen kann.

Ulrich Hornig, per E-Mail

Schaut zu den Nachbarländern

In unseren Nachbarländern Dänemark, Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz gibt es so etwas nicht. Kreisel und Hemmschwellen auf allen Straßen innerhalb von Ortschaften machen dort Raserei unmöglich, dazu drohen auch noch sehr hohe Strafen.

Erich Gieseler, Hamburg

Wichtig: Schwimmweste tragen!

9. August: Die tödliche Gefahr beim Paddeln und Baden

Der wesentliche Grund für die vielen tödlichen Bootsunfälle ist, dass die tödlich Verunglückten in den meisten Fällen keine Schwimmwesten trugen. Die beiden vor Kollmar ertrunkenen Kanuten könnten höchstwahrscheinlich noch leben, wenn sie diese simple Sicherheitsregel beherzigt hätten. Als langjähriger Segler und Paddler auf der Unterelbe ist für mich das Tragen einer Schwimmweste selbstverständlich, wie das Anlegen des Sicherheitsgurtes im Auto. Die Schwimmwesten-Tragepflicht wird auch in den Grundkursen des RdE (Ring der Einzelpaddler) vermittelt.

Michael Seiler, Hamburg