Nicht immer nur negativ berichten

4. August: In­te­gra­tion – das Ende einer Illusion

Das „Abendblatt“ ist in und um Hamburg eine meinungsbildende Institution. Die Veröffentlichung des Autors Joachim Wagner sieht nur Misserfolge und fördert die Zusammengehörigkeit von Deutschen und Türken in keiner Weise. Er vergisst, dass es nicht nur Berlin-Neukölln, Duisburg-Marxloh oder Hamburg-Altona gibt. Er verschweigt auch, dass die Affäre Özil ursprünglich nichts, aber auch gar nichts mit Rassismus zu tun hatte, sondern ein politisches Bekenntnis des Spielers gewesen ist. In fast allen deutschen Vereinen spielen Ausländer ohne Benachteiligung, nicht nur im Fußball. Beim Besuch meiner Verwandten in Frankfurt diskutiere ich oft mit dem türkischen Gemüsehändler um die Ecke über dieses Thema. Er ist seit 30 Jahren mit einer Deutschen verheiratet und fühlt sich hier wohl. „Wem es in Deutschland nicht gefällt, der kann ja zu Erdogan gehen, niemand hält ihn hier.“ Meine Tochter wohnt mit ihren vier Kindern hier in Pinneberg, in einer Neubausiedlung. In der Straße wohnen junge Familien – Tunesier, Russen, Türken, Spanier und Deutsche friedlich miteinander. Man grillt, schaut gemeinsam Fußball, hilft sich, wo es nötig ist. Vor kurzem waren Tochter, Ehemann und Kinder zu einer türkischen Hochzeit eingeladen – ein kulturelles Erlebnis und ein Gaumenschmaus für alle. Ich diskutiere mit meinem türkischen Friseur über Erdogan (er ist für ihn), ohne dass wir uns erzürnen, aber auch über „Fenerbahçe Istanbul“ und den „FC St.Pauli“. Wir Deutschen sind für Selbstkritik immer offen, es muss aber doch Herrn Wagner einmal aufgefallen sein, welch große Leistungen hierzulande bisher in der Integration vollbracht wurden. Diese Zeitung wäre mir noch sympathischer, wenn viel öfter positiv darüber berichtet würde – nicht immer nur negativ, meine Damen und Herren Redakteure.

Uwe Martensen, Pinneberg

Kaltherzig und gefühllos

7. August: Die Waisen der Som­mer­fe­rien und Tier­quä­le­rei – Hun­de­hal­te­rin wurde ermittelt

Mit großer Bestürzung habe ich die Artikel gelesen und musste wieder einmal feststellen, dass der Mensch das grausamste Lebewesen auf diesem Planeten ist. Wie kaltherzig und gefühllos muss man sein, um Tiere auszusetzen – auch noch trächtige und todkranke Tiere, weil sie unbequem werden oder geworden sind. Ich wünschte, die Politik würde Tiere endlich als Lebewesen denn als Sache einstufen. Und von der Justiz wünsche ich mir, dass endlich die Gesetze und Strafen umgesetzt und wie im Fall der trächtigen Katze sowie der kranken Hündin, Höchststrafen ausgesprochen werden. Können diese nicht bezahlt werden, muss der Mensch für das Verbrechen, Lebewesen gequält zu haben, ins Gefängnis. Vielleicht hört es dann endlich einmal auf.

Natascha Althoff, per E-Mail

Gesund ist das jedenfalls nicht

6. August: Mehrheit der Busse sind ,Stinker‘

Vielen Dank für diesen Bericht. Wer erleben, hören und riechen möchte wie es ist, wenn man Dauergestank und Lärm von ständig fahrenden Bussen ertragen muss, den lade ich zum Stormarnplatz ein. Da die Rolfinckstraße immer noch nicht fertig ist, erleben wir diesen Horror seit einem Jahr. Hier sollte man mal eine Messung der Abgase machen, ich glaube, da würde man sich wundern. Gesund ist das jedenfalls nicht.

Elsbeth Krohn, per E-Mail

Warum heute diese Empörung?

Ein mit 80 Fahrgästen voll besetzter Linienbus weist eine bessere Umweltbilanz auf, als 60 Pkw/SUV mit ein bis zwei Insassen. Das sollte auch dem CDU-Umweltpolitiker Gamm bekannt sein. Herr Gamm verkennt, dass ein Großteil der von ihm heute als „Dieselstinker“ bezeichneten Busse noch zu Zeiten des CDU-Senats angeschafft wurden. Und es war auch der CDU-Senat unter Althaus, der das Projekt Stadtbahn stoppte und weiter auf den Dieselbus setzte. Warum heute diese Empörung? Sommerloch? Aber als Bürger kann man empört sein, weil es weder SPD noch CDU schaffen, die Beseitigung der offenkundig bestehenden Probleme im Nahverkehr mutig anzugehen und endlich die Stadtbahn auf den Weg zu bringen. Stattdessen gegenseitige Schuldzuweisungen und endlose Diskussionen um „schmutzige Busse“, „emissionsfreie Busse“ und die „U5“. Seit dem Jahr 2011 hat eine umweltfreundliche Verkehrspolitik in Hamburg sieben Jahre verloren.

Lutz Achilles, Hamburg

Unerträgliches Gedränge ist Alltag

7. August: Chaostage im Haupt­bahn­hof

Das unerträgliche und gefährliche Gedränge auf den Bahnsteigen und dem Südsteg im Hauptbahnhof ist Alltag. Es verschärft sich dadurch, dass sich auf den Gleisen oft gleichzeitig zwei Züge im Norden und Süden des Bahnhofs befinden, bei der S-Bahn kommen bereits ab Dezember 2018 erheblich mehr Wagen mit 200 Meter Länge zum Einsatz. Dringend erforderlich ist ein dritter Aus- und Zustieg zum Steintordamm, der für die Gleise 3 bis 14 auch einfach zu realisieren ist. Notwendig ist ein dritter Aus- und Zugang aber auch für den Tunnelbahnsteig der S-Bahn. Der Steintordamm sollte dann nur noch von den Bussen befahren werden können und ermöglicht ein gutes Umsteigen zwischen den Gleisen und zu den Bussen. Warten darf Hamburg damit nicht, wenn es die neu gewonnenen Fahrgäste nicht wieder auf das Auto zurück treiben will.

Michael Rothschuh, Hamburg

Weniger fliegen, weniger Ärger...

4. August: Luftrau­m ­über­las­tet – immermehr Ver­spä­tun­gen

Die einfachste Lösung: Weniger fliegen, also weniger Ärger, weniger Lärm, weniger Dreck in der Luft, weniger Benzinverbrauch. Wenn Fluggesellschaften überbuchen, tun sie das, weil die Nachfrage so hoch ist – aber muss das sein?

Christiane Röhling, Hamburg