Sind Erneuerungen für Menschen?

3. August: Ham­burgs-Ha­fen soll Testfeld für selbst­fah­rende Schiffe werden

Keine Frage, was technisch machbar ist, wird trotz aller Widerstände früher oder später in der Praxis angewandt. Schiffe ohne Kapitän/Besatzung; Busse, Bahn, Flugzeuge – führerlos. Die Frage ist nur, wem kommt diese Entwicklung überhaupt zugute? Wünschenswert wäre eine gleichzeitige Entwicklung von Erneuerungen, die im Ausgleich den Menschen im Allgemeinen zugute kommen würde.

Dieter Bronisch, per E-Mail

Wem dient das noch?

Selbstfahrende Schiffe, Autos, Lkws, Züge usw. – da darf die Frage erlaubt sein: „Wem dient das noch?“ Werden denn dann an der Elbe mehr Parkbänke installiert, damit die Bevölkerung fasziniert zusehen kann, wie sich die Wirtschaftsprozesse verselbstständigt haben? Und das einzige Ziel ist im Prinzip nur eine weitere Profitmaximierung für eine bestimmte Elite. Diese totale Automatisierung im Kapitalismus hat der große Vordenker Karl Marx schon zu Beginn der Industrialisierung vorhergesagt. Eine Lösung des Problems konnte aber selbst dieses große Genie nicht anbieten. Vom handelnden Personal in Berlin etwas zu erwarten, was auch nur im Ansatz einen Weg aufzeichnen kann, erscheint daher sehr vermessen.

Walter Spremberg, per E-Mail

Die Piraten hatten es schwer...

Wie hatten es die armen Piraten und Freibeuter in der Vergangenheit nur schwer: Unter Lebensgefahr mussten sie die Schiffe entern. Doch das wird sich in der Zukunft wesentlich verbessern. Selbstfahrende Schiffe ohne Mannschaft sind dann leicht zu kapern, man muss nur die elektronische Steuerung beeinflussen und schon hat man das Schiff in seiner Gewalt. In heutiger Zeit stellt es überhaupt kein Problem dar, eine Software zu hacken, wenn schon ganze Wahlen dadurch beeinflusst werden können.

Harald Fischer, Quickborn

Action, bitte! – Nein Danke!

1. August: Action, bitte! Das Duell mit der Farbe. Teil 4: Beim Paintball wird scharf mit Farbkugeln geschossen. Dafür muss man schnell sein - und mit blauen Flecken rechnen

Zu Ihrem Beitrag kann ich (Jahrgang 1933) nur sagen: „Nein Danke“. Wir empören uns zu Recht über Brutalität und Gewalt in den USA. Doch Ihr Beitrag animiert Kinder und Jugendliche geradewegs dazu, sich zu duellieren. Wenn auch nur mit Farbe, die beim nächsten Waschgang wieder herausgeht. Was aber bestimmt nicht herausgeht oder verharmlost wird, ist der Eindruck, Töten sei ja „nur ein Spiel“. Und die Kids, die sich da fröhlich mit Spielzeugwaffen ablichten lassen, werden zum potenziellen Nachwuchs für die Waffenlobby. Was haben Sie bzw. die Chefredaktion sich eigentlich bei der detaillierten Schilderung dieses „erlebnisreichen“ Spaßvergnügens gedacht?

Cord Christian Troebst, Ahrensburg

Plünderung der Sozialkassen

2. August: Spahn zwingt Kliniken zu mehr Personal. Gesundheitsminister möchte verbindliche Mindestzahlen für Pflegekräfte vorschreiben: Sonst müssen Abteilungen geschlossen werden

Den Pflegenotstand in den Kliniken zu bekämpfen, ist überfällig, auch in den Pflegeeinrichtungen. Eine positive Meldung des Gesundheitsministers ist, hier rund eine Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen. Gezahlt werden soll von den Krankenkassen, also den Beitragszahlern. Diese werden aber auch mit Millionen Euro durch die Negativzinsen belastet. Warum schaut der Minister dort weg und sorgt nicht für ein Ende dieser unsäglichen Plünderung der Sozialkassen und stärkt sie, statt zu schwächen ?

Kai Callesen, per E-Mail

Erinnern wir uns an die Spielregeln

3. August: Ab 2019 mehr Rad­ler-Kon­trol­leure. Zuletzt war die Überwachung des Radverkehrs massiv zurückgegangen - auch wegen G20. Kritik der CDU

Ja, es ist wünschenswert, dass Radfahrer für verkehrswidriges Verhalten häufiger belangt werden. Deren Regelverstöße scheinen mir jedoch nur ein Symptom für die zunehmende Selbstbezogenheit von Menschen zu sein. Immer mehr Menschen machen sich offensichtlich kaum Gedanken darüber, wie ihr Verhalten auf andere wirkt. Sie handeln dabei nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Bequemlichkeit oder schlichter Ignoranz. Daher sind wir alle im Alltag aufgefordert, andere durch freundliche Rückmeldungen an unsere gemeinsamen Spielregeln zu erinnern und dies nicht allein den staatlichen Organen zu überlassen.

Dr. Robert J. Degenhardt, Hamburg

Warnungen sind kontraproduktiv

31. Juli: Blitzen ja – aber am richtigen Ort. Ziel muss mehr Sicherheit sein, nicht mehr Einnahmen

Ich kann die Ansicht des Lesers nicht nachvollziehen. Selbstverständlich sind Blitzerwarnungen im Rundfunk kontraproduktiv, weil davon auszugehen ist, dass sich die Autofahrer dann nur an diesen Stellen an das Tempolimit halten, ansonsten aber nicht. Wenn sie dagegen nicht wissen, wo sich aktuelle Blitzanlagen befinden, besteht die Hoffnung, dass sie überall etwas umsichtiger fahren.

Thomas Albrecht, Hamburg