Warnungen kontraproduktiv

31. Juli: Re­kordein­nah­men durch Blitzer

Ihren Artikel finde ich hochinteressant und vor allem hochaktuell. Jeden Morgen ärgere ich mich über den NDR, wenn laut tönend auf „Blitzer und Staus“ hingewiesen wird. Nichts gegen Staumeldungen. Diese Warnung muss sein, aber die Warnungen vor Blitzern sind schlichtweg kontraproduktiv. Die Polizei stellt diese Geräte nicht zur Erheiterung der Autofahrer und Moderatoren auf.

Klaus Marheinecke, per E-Mail

Auf Autofahrer wird Jagd gemacht

Das Bild gefällt mir ausgezeichnet, zeigt es doch in beeindruckender Weise, wie die Situation ist. Auf Autofahrer wird Jagd gemacht. Derweil fährt die Radfahrerin seelenruhig und unbehelligt in Fahrtrichtung links auf dem Bürgersteig.

Harald Rickers, Hamburg

Vorwurf der Abzocke entkräften

Auch wenn die Polizei es gebetsmühlenhaft wiederholt: Es bleiben Zweifel, ob es wirklich nur um die Verkehrssicherheit geht. Bestes Beispiel der neue, ertragreiche Blitzer in Finkenwerder: Weitab jeder Schule oder Anwohner wird das erlaubte Tempo dort nur wenige Meter vor der Messstelle von 60 auf 50 abgesenkt; ein Schelm, der nicht an Absicht denkt. Unfallgefahr dort gleich Null. Vorschlag: Kontrollen müssen sein, ohne Frage, aber es wäre doch ehrlicher, die erzielten Gewinne nicht den Kommunen direkt zukommen zu lassen, sondern bundesweit gesammelt an wohltätige Einrichtungen zu überweisen. Der Vorwurf der Abzocke wäre schlagartig entkräftet.

Michael Björnson, Hamburg

Armutszeugnis für die Lehrer

1. August: Das Handy bleibt zu Hause

Dass ein deutscher Bildungsverband Bedenken hat, war so vorhersehbar wie die Nacht, die auf den Tag folgt. Die Aussage, ohne diese elektronischen Medien sei anspruchsvoller Unterricht nicht möglich, erstaunt mich allerdings denn doch. Bisher war ich immer davon ausgegangen, die Qualität der Bildung sei abhängig vom Lehrkörper und der Art der Vermittlung, mit der jener den Inhalt an die Schüler heranträgt. Wenn das ohne Smartphones nicht mehr adäquat möglich sein soll, ist das einerseits bedenklich für all die, die in einer Zeit zur Schule gegangen sind, als es derlei Gerätschaften noch nicht gab. Andererseits ist es ein Armutszeugnis für die Lehrer, die anspruchsvollen Unterricht ohne elektronische Hilfsmittel nicht hinbekommen. Offenbar ist das Fehlen der Smartphones im Unterricht eine Entschuldigung für vergangene Generationen, die es nicht zum Topverdiener gebracht haben. Gut, dass wir das jetzt endlich auch wissen.

Andreas Kaluzny, per E-Mail

Übergang macht keinen Sinn

01. August: S-Bahn­hof Elb­brücken erst ein Jahr später fertig

Nur weil die U4 an den Elbbrücken endet, macht dort ein (teurer) Übergang zur S-Bahn noch lange keinen Sinn. Im Gegenteil, die schnelle S-Bahn wird praktisch auf den Elbbrücken ausgebremst. Außerdem ist das Umsteigen mehr als unbequem. Dagegen soll die U5 im Bereich Rübenkamp keine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn erhalten, weil es angeblich zu wenig Fährgäste geben würde, obwohl man zum Beispiel den Flughafen besser erreichen könnte. Fazit: Hamburg wurstelt planlos weiter, sinnvolle Gesamtkonzepte fehlen.

Jens Ode, per E-Mail

Traurig und dekadent

01. August: Action, bitte! Das Duell mit der Farbe

Während anderswo auf der Welt im wirklichen Leben Menschen versuchen, vor dem Krieg bzw. Schießereien und Heckenschützen zu fliehen, ist das hier vor lauter Langeweile und Übersättigung ein Action-Event. Wer je in einer der vielen Kriegsregionen unterwegs war, kann das nicht begreifen. Viele Soldaten brauchen nach solchen Einsätzen mit ständiger Angst vor Überfällen und Attentaten und vielen wirklich Toten und Verletzten psychologische Betreuung. Wie traurig und dekadent, wenn man das hier als Spiel betreibt.

Marion Mielke, per E-Mail

Kindisch-perverses Spiel

Eigentlich fehlen mir die Worte zu diesem völlig deplatzierten Serienbeitrag. Er übertrifft sogar noch den gestrigen Bericht über das abartige Speedboot-Angebot auf der Elbe. Schlimm genug, dass der Paintball-Sport immer noch existiert und offensichtlich weiterhin begeisterte Anhänger findet. Empörend aber ist, dass das Abendblatt darüber nicht nur absolut unkritisch berichtet, sondern einen (scheinbar?) begeisterten Erlebnisbericht veröffentlicht und damit das kindisch-perverse Spiel mit geladenen Farbmagazinen, die echten Maschinenpistolen gleichen, aufwertet. So als handele es sich um ein herrlich lustiges, spannendes Abenteuer zur Freizeitgestaltung. Beste Werbung für alle ahnungslosen, actionhungrigen Young-sters, denen jede Ader von Kreativität abgeht. Ein Aufruf zu Unsinn und Verführung von Kindern und all denen, die über diesen Entwicklungsstand nicht hinauskommen. Unverantwortlich.

Peter M. Lange, Henstedt-Ulzburg

Beamte werden bevorzugt

01. August: Zuschuss für Beamte zur ge­setz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung

Die Beamten werden in der gesetzlichen Krankenversicherung bei den Beiträgen erheblich bevorzugt. Arbeitnehmer zahlen nämlich Krankenversicherungsbeiträge auch auf die Beiträge zur Rentenversicherung, die ihnen vom Bruttolohn abgezogen werden. Der viel höhere Aufwand für Pensionen der Beamten taucht dagegen in der Gehaltsabrechnung nicht auf und ist somit in der Krankenversicherung beitragsfrei. Damit werden den Arbeitnehmern neue Kosten für ein neues Beamtenprivileg aufgebürdet.

Dirk Emmermann, Hamburg