Welche Tierhaltung ist artgerecht?

30. Juli: Wieder Protest gegen Po­ny­rei­ten auf dem Dom

Warum trauen sich die überzeugten Tierschützer nur auf den Kleinen, in diesem Fall den Schaustellern, herumzuhacken? Sportpferde müssen oft ca. 22 Stunden des Tages in ihrer Box verbringen, weil sie wegen der Verletzungsgefahr nicht auf die Weide dürfen. Sie werden stundenlang in stickigen Hängern transportiert und sind auf Turnieren nicht unerheblichem Lärm ausgesetzt. Anschließend werden sie wieder weggesperrt. Die Ponys auf Jahrmärkten verrichten ihre Arbeit durch gleichmäßige Bewegung, verbringen nicht die meiste Zeit des Tages hinter Mauern und bekommen reichlich Zuwendung von den Kindern. Welche Tierhaltung ist nun artgerechter?

Christiane Mielck-Retzdorff, per E-Mail

Auswahl der Ziele für Kreuzfahrten

30. Juli: Schock bei Ark­tis-Kreuz­fahrt. Eisbär verletzt deutsches Crewmitglied der MS ,Bremen‘ auf Spitzbergen. Raubtier ,aus Notwehr‘ getötet

Ihr obiger Bericht schockt mich nicht nur aus dem Grunde, dass ein Crewmitglied der MS „Bremen“ verletzt wurde, sondern, dass ein Eisbär in einem der letzten Refugien für diese Tiere sein Leben lassen musste. Nehmen wir nicht vielfach den Tieren (und auch allen bei uns heimischen Tieren) durch Bebauung, Straßen etc. ihren letzten Lebensraum? Ich meine, die Reedereien sollten einmal überdenken, welche Ziele sie ihren Kunden/Gästen anbieten. Es muss doch nicht unbedingt dorthin sein, wo Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum gestört werden.

Monika Ehlers, Großhansdorf

In guten Zeiten Geld zurücklegen

30. Juli: Bauern fordern eine Milliarde Euro. Die monatelange Dürre trifft die Landwirte hart. Bund und Länder wollen in den kommenden Tagen über Hilfen beraten

Landwirte klagen immer: zu kalt, zu nass, zu trocken, zu heiß ... und erwarten Subventionen vom Steuerzahler. Ich bin gegen Hilfsmaßnahmen. So viele Gewerbe sind wetterabhängig, wie z. B. die Eisverkäufer, die Gastronomen oder fast alle in der Touristikbranche. Hier muss in einer wetterbedingten Mischkalkulation in günstigen Jahren für ungünstige Jahre zurückgelegt werden. Ich möchte mit meinen Steuern nicht immer wieder langfristig vorhersehbare Probleme von privatwirtschaftlichen Unternehmen finanziell ausgleichen, nach dem Motto: Gewinne einbehalten, Verluste vergesellschaften. Wer in guten Zeiten nichts zurücklegen kann, arbeitet unrentabel.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Es gibt doch Elternschulen...

27. Juli: Die Müt­ter-Be­ra­te­rin­­nen. Drei Hamburgerinnen wollen Frauen mit Kindern helfen. Denn die hätten es heute oft schwerer als frühere Generationen

Als Mutter und Großmutter sowie in vielen Jahren als professionelle Elternberaterin in einer kommunalen Elternschule verstehe ich nach lesen des Artikels „Die Mütter-Beraterinnen“ die Welt nicht mehr. Keine Mutter, kein Vater muss mit einem viel weinenden Kind oder Erziehungsfragen alleine klar kommen, denn es gibt seit mehr als 25 Jahren in Hamburg in 20 Stadtteilen Elternschulen, die mit qualifiziert ausgebildetem Personal täglich individuelle und kompetente Elternberatung für Mütter und Väter anbieten zu einem sehr niedrigen Kostenbeitrag bzw. für Hartz IV-Empfängerinnen kostenfrei. Als Mutter von nunmehr erwachsenen Kindern bin ich erstaunt, dass meine Generation es nach Aussage des Artikels einfacher gehabt haben soll. Ich war immer berufstätig, es gab keine finanzielle Entlastung durch den Staat bei der Betreuung der Kinder im Kindergarten, es gab keine Elternzeit, kein Müttergeld. Die meisten Kinder werden heute ab dem 1. Lebensjahr in der Krippe von 9-16 Uhr fremd betreut und das bis zum ersehnten Abitur. Hamburg ist sehr gut aufgestellt mit Beratungsangeboten für Eltern in nahezu allen Lebenslagen.

Heike Vieth, Hamburg

Suche nach öffentlichen Toiletten

27. Juli: Tou­ris­mus soll nur noch moderat wachsen. Hamburgs Fremdenverkehrs-Chef Michael Otremba setzt auf mehr Gäste aus den USA, anspruchsvolle Veranstaltungen und weitere Direktflüge

Hamburg braucht dringend etwas, was leider bislang noch keinen Tourismus-Chef interessiert hat: Öffentliche Toiletten. Es gibt kaum welche, teilweise falsch ausgeschildert, teilweise wenn man endlich davor steht, geschlossen. Die von der Hamburg Tourismus angelockten Touristen sollen doch sehen, wo sie mit ihren menschlichen Bedürfnissen bleiben. Ein Interesse der zuständigen Behörden ist nicht festzustellen. Die wenigen vorhandenen Toiletten sollten mit Öffnungszeiten auf den ausgehändigten Stadtplänen eintragen werden, damit Touristen ihre Zeit nicht mit vergeblichem Suchen verschwenden müssen.

Herbert Hengstenberg, per E-Mail

Tropfen auf dem heißen Stein?

28. Juli: Deckel drauf und endlich Ruhe. Die neue, fast un­heim­li­che Stille neben der A7

Im Jahr des Einzugs in unsere ruhige Wohnanlage, Juni 1965, herrschte die ursprüngliche Ruhe: Die A 7 und der Elbtunnel wurden später erst und viele lange Jahre lautstark rammend gebaut. Seitdem höchste Lärmquelle einer an ihre Kapazität angelangten Autobahn. Die Erweiterung der Kapazität bedeutet wiederum für uns Volkspark- und Bonnepark-Anlieger nahe der Lutherkirche purer Stress und Staus mit den Abgas-Schädigungen. Weil der Hamburger Westen noch wirtschaftliche Kapazitäten hatte, folgten DESY/Mühlenberger Loch mit der Airbus-Ansiedlung. Flughafen Fuhlsbüttel-Flugschneisen duplizitierten den Start- und Landelärm rund um die Uhr. Nun freuen sich die Schnelsener, zu recht. Ist es nicht dennoch ein Tropfen auf den heißen Stein? Der Stadtteil Bahrenfeld bleibt geteilt. Da ändert auch die Neugestaltung des Ebertplatzes nichts. Johann Schäfer, per E-Mail