Senat handelt inkonsequent

25. Juni: Harley Days mit Ab­stri­chen. Die Bilanz des Spektakels fällt nicht so gut aus wie in den Vorjahren – was wohl vor allem am Wetter lag

Derselbe Senat, der löblicherweise eine Sonderkommission gegen „Autoposer“ eingerichtet hat, genehmigt Jahr für Jahr die Hamburger Harley Days, bei der bis zu 50.000 dröhnende Motorräder durch die Stadt fahren. Der von diesen Fahrzeugen ausgehende Lärm und Gestank dürfte ein Vielfaches dessen sein, was durch manipulierte Pkw abgesondert wird. Dieses Verhalten seitens des Innensenators ist nicht nur inkonsequent, sondern zeigt auch in erschreckendem Maße, wie der „Eventkultur“ in dieser Stadt offenbar alles andere untergeordnet wird.

Peter Westendorf, Hamburg

Ungerechtes Geschenk

23./24. Juni: Ältere Au­to­fah­rer ver­ur­sa­chen mehr Unfälle. Anstieg um 43 Prozent zwischen 2011 und 2017. CDU fordert Gra­tis-HVV-Jah­res­­karte für Hamburger ab 70, die Füh­rer­schein abgeben

Wer mit 70 Jahren das Geld hat, ein Auto zu unterhalten, Steuern und Benzin und womöglich noch einen Garagenplatz zu bezahlen, dem muss man bei Führerscheinabgabe keine kostenlose HVV-Jahreskarte spendieren. Die kann er von den eingesparten Kfz-Kosten leicht selbst finanzieren. Ein solches Geschenk wäre eine schreiende Ungerechtigkeit gegenüber denen, die diese Karte von ihren geringen Einkommen selbst zu bezahlen haben.

Ingrid Stoyke, per E-Mail

Automatik-Autos sind bequemer

Hat man auch schon einmal darüber nachgedacht, ein „Umsteigeverbot“ für Ältere von einem Pkw mit Schaltgetriebe auf Automatik zu verhängen? Mein Verdacht ist nämlich, dass sehr viele Unfälle dadurch verursacht werden, dass es sich viele ältere Menschen im Alter bequem machen wollen und ein Automatik-Auto anschaffen. Nach jahrzehntelangem Fahren mit Schaltgetriebe ein fataler Fehler.

Dörte Lauerbach, Hamburg

Senioren-Autos mit wenig Technik

Es ist sicherlich sinnvoll Fahrsicherheitstrainings und Gesundheitschecks zu fordern, aber dann doch bitte ebenfalls für alle anderen Altersgruppen. Oft ist bei älteren Fahrern auch die moderne Technik in den Autos nicht ganz unschuldig – Senioren sind mit den vielen Knöpfen und Anzeigen oft schlicht überfordert. Es sollte bei den, von Älteren verursachten Unfällen, mal untersucht werden, mit was für einem Auto die Herrschaften unterwegs waren. Mit einem, das sie schon jahrelang kannten oder mit einem neuen. Es sollte möglich sein „Senioren-Autos“ zu kaufen, in denen nur die Technik verbaut ist, die benötigt wird, ABS, ESP, Spurhaltesystem, Fußgängererkennung mit Bremsassistenten und Toter-Winkel-Warner. Leider ist es aber so, dass man nicht einzelne Systeme haben kann, sondern meist ein ganzes technisches Paket dazu bestellen muss, mit Technik, die gar nicht benötigt wird.

Natascha Althoff, per E-Mail​

Alle zehn Jahre zum Check-up

Nicht nur die Altersgrenze ist wichtig, auch befristete Führerscheine sollten eingeführt werden, um die Menschen aufzufordern einen „Check-up“ zu machen. Das Ergebnis sollte die Grundlage für die Verlängerung des Führerscheins sein. In vielen Ländern der Welt werden Führerscheine ausgestellt, die auf zehn Jahre befristet sind. Dann folgt ein Menschen-TÜV, sozusagen. Ich bin 71 und denke, mit 75 sollte man den Führerschein abgeben oder verpflichtet werden, sich einem Check-up zu unterziehen.

Familie Benítez, per E-Mail

Vorsicht: Zweiklassengesellschaft

Ein guter Anreiz, der Risikogruppe, den über 70-jährigen Autofahrern, einen Deal anzubieten: Führerschein gegen freie Fahrt mit dem HVV. Aber wie denken darüber die Betagten, die nie einen „grauen Lappen“ hatten? Die leben plötzlich in einer Zweiklassengesellschaft und zahlen weiterhin ihre Fahrkarte zur Strafe, weil sie nie ein Auto gefahren und folgerichtig noch nie in ihrem Leben einen Autounfall verschuldet haben? Machen wir es doch nicht so kleinkariert: Freie HVV-Fahrt für alle Senioren ohne Führerschein.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Name statt Nummer

23./24. Juni: Kenn­zeich­nungs­pflicht für Po­li­zis­ten kommt. Innensenator Grote kündigt überraschend Einführung an – auch als Lehre aus G20

Die Kennzeichnung ist überfällig, aber wer kann sich eine vielstellige Nummer merken? Ein deutlich geschriebener Name, auch auf dem Rücken, prägt sich besser ein. Polizeiliche Vorbehalte können getrost vernachlässigt werden, wenn es um unsere Unversehrtheit geht. Ein verlässlicher Rechtsstaat sollte die leichte Identifizierung übergriffiger Beamter ermöglichen.

Uwe Theil, Hamburg

Anbiederung an die Chaoten

Die Entscheidung des Innensenators ist an Ignoranz und Arroganz nicht mehr zu überbieten. Er liefert die Polizei den Kriminellen und Chaoten regelrecht aus. Anstatt „seine“ Polizistinnen und Polizisten zu schützen und sich vor sie zu stellen, biedert er sich lieber dem Mob an.

Karl Dworschak, Hamburg

Transparenz durch Kennzeichnung

Das ist ein längst überfälliger Schritt, den alle Parteien bis auf die CDU wollen. Es geht nicht um Misstrauen, sondern um Transparenz, die bei mit Helmen und auch teilweise Sturmhauben bekleideten Polizisten nicht gegeben ist. Wer nichts Unrechtes tut, hat nichts zu befürchten.

Carlos Dabelstein, per E-Mail