Notbremse gegen Flüchtlinge

12. Juni: Italien macht die Häfen dicht. Minister verweigert Flüchtlings-Aufnahme

Auf den ersten Blick wirkt das Verhalten des neuen italienischen Innenministers Salvini inhuman. Er zwingt jedoch mit seiner Haltung die restlichen EU-Staaten, Farbe zu bekennen. Als Mittelmeeranrainer ist Italien extrem von Bootsmigration betroffen, jetzt zieht Salvini, wie im Wahlkampf angekündigt, die Notbremse. Die übrigen Anrainer – in diesem Fall Spanien – werden sicher nicht auf Dauer Migranten aus dem Mittelmeer aufnehmen. Das Ergebnis wäre, dass die Rettungsschiffe der NGOs Flüchtlinge wieder in ihre Heimatländer zurückbringen müssten. Australien hat schon vor langer Zeit gezeigt, dass dies der einzige Weg ist, diese Erpressung über Menschen zu lösen. Mögliche legale Fluchtwege nach Europa könnten dann in aller Ruhe und mit Einvernehmen auf dem EU-Gipfel sondiert werden.

Michael Wiedemann, per E-Mail

Unterschrift hat keinen Wert

12. Juni: Treffen Trump/Kim – Karikatur auf Seite 2

Schön, dass die beiden Stur- und Dickköpfe Trump und Kim sich getroffen haben. Gut, dass es ein Gespräch gab. An der Stelle von Kim würde ich der Unterschrift von diesem Präsidenten so viel trauen wie einer Vorhersage der Lottozahlen. Diese Erklärung ist nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben wurde. Mr. Trump hofft damit nur auf eine Nominierung zum Friedensnobelpreis.

Dieter Schlenz, Oststeinbek

Andere Politik ist nötig

12. Juni: Iranische Moschee provoziert Stadt

Alle Jahre wieder: Das Islamische Zen­trum Hamburg (IZH) lässt Anhänger und führende Vertreter seiner Organisation, die den orthodoxen Religionsführern des Irans ideologisch folgt, zu den israelfeindlichen Al-Quds-Tagen nach Berlin fahren, Politiker kritisieren das, der Verfassungsschutz ermittelt, stellt Verfassungsfeindlichkeit fest, während sich der Senat in Abwiegelung übt, aber die „Erkenntnisse des Verfassungsschutzes (selbstredend) genau prüfen“ werde. Wenn man den die Existenz Israels bedrohenden Hass und die Demokratiefeindlichkeit des IZH und auch des verlängerten Arms Erdogans – Ditib – hier bei uns wirklich ernst nähme und nicht um des lieben (Religions-)Friedens willen deren Lippenbekenntnisse kleinlaut abnickte, müsste eine andere Politik her – nicht zuletzt im Interesse der bei uns lebenden übergroßen Mehrheit weitgehend integrierter oder integrationsbereiter Muslime.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Autoindustrie hat Verantwortung

12. Juni: Die Luft wird dünner – Für den Daimler-Chef geht es im Abgasskandal um Glaubwürdigkeit

Die Luft wird dünner, aber wie lange braucht es noch, bis die Autoindustrie endlich zur Rechenschaft gezogen wird? Etwa zehn Millionen Dieselfahrer sind mit Schummelsoftware betrogen worden, von den gesundheitlichen Auswirkungen für uns alle mal abgesehen. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass in einem Land wie Deutschland millionenfacher Betrug eines mächtigen Indus­triezweigs nicht geahndet wird. Fahrzeugen mit Schummelsoftware fehlt die ­Typengenehmigung, da sie die vorgeschriebene Norm nicht erfüllen. Sie dürften also überhaupt nicht mehr zugelassen sein. Kraftfahrtbundesamt und Bundesregierung handeln hier illegal, weil sie ihre eigenen Gesetze nicht einhalten.

Annelie Kirchner, per E-Mail

Passt nicht zur Nationalelf

11. Juni: ,Affäre Erdogan‘ wird zur ­Zerreißprobe

Wenn Joachim Löw glaubt, dass die Herren Özil und Gündogan kein politisches Statement abgegeben haben, dann frage ich mich: Wie sollte denn so ein Bekenntnis sonst aussehen? Eindeutiger als ihre Aussage „Für meinen Präsidenten“ kann man ja wohl kaum Stellung beziehen. Niemand wird ihnen verübeln, für die Heimat ihrer Väter zu schwärmen oder sich gar einzusetzen, aber dem Despoten und Diktator Erdogan, der gegen Minderheiten in seinem Land Krieg führt und Tausende von unschuldigen Menschen ins Gefängnis werfen lässt, in aller Öffentlichkeit auf diese Weise Sympathie zu bezeugen, das ist unerträglich. In der deutschen Nationalmannschaft haben sie jedenfalls nichts zu suchen. Sie müssten ausgeschlossen werden.

Ekkehard Below, per E-Mail

Plastikabfall thermisch nutzen

9./10. Juni: Eine Woche ohne Plastik. Was ein Abendblatt-Redakteur bei seinem Selbstversuch erlebte

Als ich vor wenigen Tagen im Fernsehen sah, wie in Indien ein riesiger Müllberg aus Plastik in den Ozean „entsorgt“ wurde, wurde mir bewusst, dass andere Notwendigkeiten bestehen als der Verzicht auf Plastik in unseren europäischen Gefilden. Die Lösung kann die thermische Nutzung von Plastikabfällen sein. Nur ein Plastikartikel, der verbrannt ist, gerät mit Sicherheit nicht mehr ins Meer. Man sollte handliche Anlagen entwickeln, die auch in Ländern der Dritten Welt die thermische Nutzung von Müll, also die Erzeugung der auch dort dringend benötigten elektrischen Energie, ermöglichen. Denn ein Recycling nach deutschem Vorbild darf man dort wohl kaum erwarten.

Dr. Gunter Alfke, Diplomchemiker Hamburg

Eher ein Welt-Subkulturerbe

12. Juni: Von der Partyzone zum Weltkulturerbe?

St. Pauli – Weltkulturerbe? Was für eine Schnapsidee. Die Slums von Nairobi oder die Favelas in Rio bewerben sich doch auch nicht. Und wenn es unbedingt sein muss, dann bitte für das Welt-Subkulturerbe.

Mathias Theile, per E-Mail