Kaum emissionsfreie Busse

2./3. Juni: Autonome Busse fahren ab 2019 in Hamburg

Hamburg ist Modellstadt für intelligente Mobilität, behauptet Verkehrssenator Horch. Fakt ist: Hamburg hat nur neun emissionsfreie Busse im HVV-Einsatz. Neun von 1272 Bussen. Nur 302 Busse erfüllen die Euro-6-Norm. Nur diese Busse gelten als emissionsarm. Das Gros der Busse dürfte auf der Max-Brauer-Allee also gar nicht mehr fahren – hat aber natürlich eine Ausnahmegenehmigung. Da die Motoren der Busse in Hamburg sehr oft ihre normale Betriebstemperatur nicht erreichen, verpesten sie noch mehr die Luft. Während andere deutsche Städte ihre Busse mit deutscher Technik auf Euro 6 umrüsten, auch London über 5000 Busse bis Frühjahr 2019 auf Euro 6 umrüstet, verweist Hamburg auf die ferne Zukunft der E-Busse. Das bedeutet konkret, dass auf manchen Linien alle 2,5 Minuten ein dreckiger Bus vorbeifährt. Und das noch viele Jahre.

Michael Dose, Hamburg

Geld gespart - Umwelt geschadet

2./3. Juni: Wenn Stadt­men­schen einen Acker mieten

650 Euro gespart gegenüber dem Bio-Bauern auf dem Markt beim selbst angebauten Gemüse in Wulksfelde. Toll. Und wie viel hat der Sprit für den Diesel-SUV zum mehrmalig wöchentlichen Besuch des Ackers gekostet, wie viel unnötiger Lärm wurde auf den Wegen aus der Stadt nach Wulksfelde gemacht, wie viel unnötiger Verkehr erzeugt ?

Ulrich Flamme, per E-Mail

Kein Geld für Lärmschutz

2./3. Juni: Laudamotion. Für weniger als fünf Euro von Hamburg nach Mallorca

Ich kann jetzt also für 4,99 Euro nach Mallorca fliegen. Dafür wird so eng kalkuliert, dass massenhaft das Nachtflugverbot gebrochen wird und der Spritverbrauch so optimiert, dass hier im Norden immer enger über besiedelte Gebiete geflogen wird, obwohl östlich entlang der Autobahn eine für die Bevölkerung wesentlich schonendere Route zu Verfügung steht. Dauert halt ein paar Minuten Flugzeit länger. Für ein Lärmschutzprogramm, das seinen Namen wirklich verdient, ist angeblich kein Geld da. Ist ja klar. Die Kapitaleigner des Flughafens in Kanada und Australien müssen ja ihren Profit bekommen. Der Schutz der Bevölkerung steht beim Flughafen und den zuständigen Politikern wohl nicht auf der Agenda. Fledermäuse sind ja auch wichtiger.

Dieter Hillebrand, per E-Mail

Woher kommt mein Wasser?

31. Mai: Wird das Wasser knapp?

Ich kann nur allen Hamburgern raten, einmal auf die Internetseite von „Hamburg Wasser“ zu gehen und ihre Straße einzugeben. Dort erfahren sie, woher ihr Wasser kommt. Ich wohne in Meiendorf und mein Trinkwasser kommt aus dem Bredenbeker Teich. Die Trinkqualität hat die Stufe „gut“ und ist damit als Trinkwasser geeignet. Wichtig ist, dass man morgens das Steigrohr unter der Spüle leerlaufen lässt. Dazu habe ich mir einen zwei Liter Messbecher gekauft. Erst danach entnehme ich Kaffeewasser und Trinkwasser für Flaschen oder Gläser. Das Wasser aus dem Messbecher schütte ich nicht weg. Denn damit begieße ich die Blumen auf der Fensterbank, in der Vase und auch im Balkonkasten.

Ingrid Steffen, per E-Mail

Marg hat recht

31. Mai: ,Hamburg verkauft sich an Investoren‘. Architekt Volkwin Marg im Gespräch mit dem Abendblatt

Vielen Dank für das veröffentlichte Interview mit Volkwin Marg. Seine Kritik sollten sich die Verantwortlichen der Hamburger Politik zum Maßstab nehmen. Der geplante Elbtower könnte in Dubai oder sonst wo stehen, sagt Marg, austauschbar und unmenschlich dem globalen Zeitgeist verpflichtet, ohne Bezug zum gewachsenen Hamburger Stadtbild. Das Entree Hamburgs neben „dem optischen Stahlgewitter“ der Elbbrücken hat andere Architektur verdient. Mit „konservativer Noblesse“ und Backstein ist es auch möglich, sehr hoch und sehr modern zu bauen, geometrisch und nicht in einer amöben Form, so wie der Entwurf es vorsieht. So bliebe das Hamburger Erscheinungsbild gewahrt.

Gerda Regina Moll, per E-Mail

Es macht keinen Spaß mehr

30. Mai: Was man auf Hamburgs Straßen erleben kann. Es wird eng im Verkehr der Han­se­stadt

Ich sehe mittlerweile überwiegend rot, wenn ich auf Radfahrer treffe, denn was sich auf den Gehwegen abspielt, ist nicht mehr zu toppen. Fußgänger werden weggeklingelt und angepöbelt, wenn sie nicht schnell genug wegspringen. Und das auf dem Gehweg, nicht auf dem Radweg. Aber Radfahrer haben ja eine Lobby und scheinen unter den Verkehrsteilnehmern die Guten zu sein. Sie tun etwas für die Umwelt. Aber nichts für das Miteinander von Verkehrsteilnehmern. Letztens ging ich mit meinem Mann auf dem Gehweg und unserem Hund. Da mein Mann eine Hüft-OP hatte, muss er mit Gehhilfen gehen. Er wurde von einer Fahrradfahrerin rüde zur Seite geklingelt. Es macht keinen Spaß mehr. Es müssen Kennzeichen für Radfahrer her, damit diese auch Konsequenzen zu tragen haben, wenn sie Fehler machen, genau wie die Autofahrer.

Petra Koch, per E-Mail