„Seid nett zueinander“

30. Mai: Was man auf Hamburgs Straßen erleben kann

Das Titelbild greift zu kurz. Zum einen gibt es trotz eines leider in der Tat nahezu täglich zu beobachtenden hohen Aggressionspotenzials insbesondere unter Auto- und Radfahrern auch viele Verkehrsteilnehmer, die sich immer noch vernünftig auf den Straßen verhalten. Zum anderen besteht das eigentliche Problem darin, dass die Gesellschaft als solche in den letzten Jahren viel weniger entspannt und rücksichtsvoll geworden ist, da sich deren Werte spätestens seit der Jahrtausendwende deutlich in eine zunehmend egoistische Richtung verschoben haben. Deshalb sollte man beim Abendblatt darüber nachdenken, die frühere Aktion „Seid nett zueinander“ wieder im größeren Stil zu reaktivieren, mit der man schon einmal das Stadtbild zum Positiven geprägt und viele Menschen zur Selbstreflexion angeregt hat.

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Exzellente Lieder, berührende Titel

30. Mai: Ein Mann, tausend Hits. Der Komponist Christian Bruhn aus Wentorf hat Schlagergeschichte geschrieben.

Mit ihrem würdigenden Artikel über den Komponisten und Textdichter Christian Bruhn haben sie mir eine große Freude bereitet. Seine exzellenten Lieder – vor allem die Titel, die er für und mit Drafi Deutscher geschrieben hat, wie z. B. „Welche Farbe hat die Welt“ – berühren mich seit Jahren sehr, denn sie geben mir Kraft und Zuversicht.

Peter-Hermann Peters, per E-Mail

Zweites Standbein des Unsinns

1. Juni: Fern­wär­me­rück­kauf vor dem Aus?

Neben dem Symbolpolitik-Fahrverbot in Altona, das im Ergebnis mehr Emissionen und somit auch mehr Immissionen verursacht, genehmigt sich der grüne Umweltsenator ein zweites Standbein des Unsinns zu Lasten der Bürger und der Umwelt. Statt die zwangsläufig erzeugte (und wie von der ehemaligen grünen Umweltsenatorin ja auch vernünftiger Weise erzwungenen) Wärme des Kohlekraftwerks sinnbringend zu nutzen, soll sie zum Zwecke der Erderwärmung nutzlos in die Umwelt entlassen werden. Zudem der ideologisch geprägte Weg rechtswidrig ist, da das Kraftwerk gemäß Genehmigung ausschließlich mit ökologisch sinnvoller Wärmekopplung betrieben werden darf. Unsinnige Mehrbelastungen für die Umwelt mit rechtswidrigem Verhalten als Markenzeichen der Umweltpolitik. Wann bekommt der Umweltsenator sein Handlungsverbot?

Rolf Gläßner, per e-Mail

Teurer Privatisierungswahn

Der neoliberale Privatisierungswahn vergangener Jahrzehnte hat den steuerzahlenden Bürger Milliarden gekostet und dabei lediglich der kleinen Gruppe von Kapitaleignern saftige Happen beschert, der Gemeinschaft aber geschadet, da die vergeudeten Mittel nicht für notwendige öffentliche Investitionen verwendet werden konnten. Überdies trafen die Kostensenkungen, die wider besseren Wissens bei der Verscherbelung öffentlichen Eigentums versprochen wurden, um die Privatisierungen schmackhaft zu machen nicht ein, im Gegenteil. Strom- und Fernwärmepreise schossen in die Höhe, während z. B. der Service der privaten Postdienste oder die Verlässlichkeit der Deutschen Bahn heruntergeschraubt wurde, von den Preiserhöhungen ganz abgesehen.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Keine Rechtfertigung für Abriss

31. Mai: Abriss des City-Hofs: Senat will Vo­tum ­der Un­esco abwarten

„Der City-Hof ist eine Schrottimmobilie...“, sagte Markus Schreiber. Mag ja was dran sein, das rechtfertigt aber noch lange nicht einen Abriss. Nach einer Revitalisierung wäre das sicher anders und die Fenster würden auch schließen. „Der City-Hof ist potthässlich…“ sagte Jörn Kruse. Auch daran ist nichts falsch, nur braucht man ihn deshalb nicht abzureißen. Nach einer Entkernung und Neugestaltung der Fassaden wäre er bildschön. Übrigens, nach seiner Fertigstellung war er einmal wunderschön, aber darüber macht sich ein AfD-Mann wohl keine Gedanken. Und – der geplante geschlossene Backsteinklotz ist potthässlich.

Reinhold Lehmann, Hamburg