Bürger finanzieren Bankenrettung

23. Mai: Mil­li­ar­den­se­gen für-Ham­burg - Kitas und Unis erhalten mehr Geld. Finanzsenator Dressel legt neue Steuerschätzung vor

Wenn Herr Dressel betont, dass die neue Steuerschätzung keinen Raum für neue Ausgabenwünsche schafft, dann liegt es nicht daran, dass sich das Finanzkonzept des Senats am langfristigen Trend der Steuereinnahmen orientiert, sondern vielmehr am milliardenschweren Defizit, das die HSH-Nordbank-Pleite verursacht hat. Leider müssen diese Schuldenlasten der Bankenrettung, verursacht durch die Spekulationen verantwortungsloser Geschäftsführer und blauäugiger Senatoren nun durch den Steuerzahler finanziert werden, ohne dass man im Gegenzug milliardenschwere Forderungen an die Investmentbanker stellen würde, um zum Beispiel unsere Schulen und Universitäten zu finanzieren.

Uwe Terzenbach, Hamburg

Belastung durch Schiffe senken

23. Mai: Die­sel­fahr­ver­bote von kommender Woche an. Ur­teils­be­grün­dung wirft aber neue Fragen auf

Das Tempo, das die Hafenstadt Hamburg beim Thema Dieselfahrverbot in bezug auf den Pkw- und Lkw-Verkehr vorlegt, wäre viel angebrachter für Maßnahmen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes bei Kreuzfahrtschiffen. Die meisten Kreuzfahrtschiffe werden mit dem billigsten Kraftstoff betrieben: Schweröl, den Resten der Erdölverarbeitung. Eine der zahlreichen Statistiken besagt, dass ein einziger Kreuzfahrtriese so viele Schadstoffe ausstößt wie fünf Millionen Pkw auf der gleichen Strecke. Vor diesem Hintergrund mutet es angesichts der Umweltbelastung in einer Hafenstadt schon skandalös an, dass Maßnahmen zur Schaffung ausreichender Landstromanlagen offenbar überhaupt nicht erkennbar sind – von Hochdruck ganz zu schweigen. Völlig inakzeptabel ist die fehlende zwingende Verpflichtung der verantwortlichen Schiffsbetreiber zur Energieversorgung mit Landstrom während der Liegezeiten. Stattdessen wird der Dreck in die Umwelt geblasen.

Horst Zimmer, Norderstedt

Zweierlei Maß beim Tierschutz

22. Mai: Klöckner will strengere Tierschutz-Kontrollen. Die CDU­Landwirtschaftsministerin setzt sich für bessere Haltungsbedingungen ein

Es ist eine Schande, dass so ein fortschrittliches Land wie die Bundesrepublik Deutschland, Tierschützer zu solchen Maßnahmen treibt, weil gemauert und geblockt wird, da die oberste Priorität eher die Vertretung von Interessengruppen ist, welche für diese gruseligen Zustände verantwortlich sind. Da mit Tierschutzgesetzen zu kommen, ist der glatte Hohn, das hätte schon längst greifen müssen.Würde jemand seine Hunde so halten, wäre er längst fällig. Aber hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Die Bilder, die man zu sehen bekommt, sind unerträglich. Wären Menschen so qualvoll in ihrem Dreck eingepfercht, würden die „Einbrecher“ eine Medaille für ihre Aufklärung bekommen. Weniger Fleischkonsum und konsequente Förderung der Landwirte, die ihre Tiere artgerecht halten. Kein Tier geht gerne zum Schlachter, und deshalb lebe ich seit 35 Jahren ohne Fleisch ganz hervorragend. Danke, für die kritischen Fragen Ihrer Journalisten.

Susanne Niemann, per E-Mail

Durch Nordstaat Probleme lösen

22. Mai: Rot-Grün: ,Hamburg kann 2,2 Millionen Einwohner vertragen‘. Kienscherf (SPD): Noch mehr als 10.000 Wohnungen pro Jahr nötig

Die Zukunft Hamburgs als Welt-und Wirtschaftsmetropole und lebenswerte Stadt kann nur gelingen, wenn endlich der Nordstaat forciert wird. Dadurch lassen sich die wirklich großen Probleme lösen. Wohnungsnot oder der tägliche Verteilungskampf auf den Straßen wären durch eine größere gemeinsame Fläche und erheblich verbesserten öffentlichen Nah- und Fernverkehr schnell zu lösen. Es muss endlich Schluss sein, wunderschöne Grünflächen, wie zuletzt zum Beispiel in Rissen, durch hohen Geschosswohnungsbau zu verdichten. Ein vernünftiges, gemeinsam von Hamburg und Schleswig-Holstein getragenes Konzept für die Metropolregion sollte entwickelt werden. Dabei sollten langfristige Konzepte und nicht Ideologien verfolgt werden.

Patricia Bürger-Schwolow , per E-Mail

Mehr Rücksicht nehmen

19./20./21. Mai: Hamburgs Ver­kehrs­po­li­tik unter den Rädern. Fehlt der Stadt ein Plan für eine sichere, saubere Mobilität der Zukunft?

Es heißt ja, man steht nicht im Stau, man ist der Stau. Genauso verhält es sich mit der Verkehrssituation, mit der so viele unzufrieden sind. Wir sind alle ein Teil davon. Somit können wir alle, jeder für sich, zur Lösung beitragen, indem wir uns alle etwas mehr an die bestehenden Regeln halten und zusätzlich mehr Rücksicht aufeinander nehmen. Außerdem sollten wir auch nicht immer auf unser Recht pochen. Zum Beispiel achte ich auch bei grüner Ampel für mich, ob von links nicht doch noch ein Auto herangeschossen kommt. Das hat mir in der Vergangenheit schon mehrfach das Leben gerettet. Es könnte so einfach sein...

Thomas Horn, per E-Mail

Anbieter im Vorwege überprüfen

18. Mai: Be­trugs­ver­dacht bei P&R – Hamburger bangen um ihr Geld. Investmentfirma hat offenbar eine Million nicht vorhandene Schiffscontainer an Anleger verkauft

Container kaufen und dann vermieten als Altersvorsorge? Da muss man sich aber schon gut in der Branche auskennen – und hat hoffentlich auch den Anbieter des Geschäftsmodells im Vorwege hinreichend geprüft und sich nicht auf hohe Renditeversprechen allein verlassen. Das Investmentfirmen nicht immer im Sinne der Anleger handeln, ist leider kein Novum. Aber dafür gibt es schließlich Wirtschaftsprüfer.

Mario Sagasser, per E-Mail