Ein überfälliger Schritt

16. Mai: Elb­ver­tie­fung: Po­li­tik­ will Kla­ge­recht von Um­welt­ver­bän­den ein­schrän­ken

Ein längst überfälliger Schritt, um willkürliche Verhinderungsklagen der sogenannten Naturschützer zu unterbinden. Eines muss man den Naturschützern aber zugestehen: In der „Entdeckung“ von schützenswerten Tieren oder Pflanzen sind sie absolute Spitze.

Gerhard Dämel, Hamburg

Abriss würde Innenstadt guttun

16. Mai: Unesco-Be­ra­ter warnen vor City-Hof-Ab­riss. Gebäude sei wichtiger Teil von Umgebung des Welt­kul­tur­er­bes. Behörde sieht Titel nicht in Gefahr

Bei den City-Hochhäusern handelt es sich um Bürobauten aus den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts, die ihre bauliche und technische Lebensdauer bereits weit überschritten haben. Mit dem im 19. Jahrhundert entstandenen Weltkulturerbe Speicherstadt hat dieses Bauwerk nichts zu tun. Es befindet sich nicht einmal in unmittelbarer Nähe zur Speicherstadt. Dieses Ensemble ist – auch wenn die Fassade sich in weiß statt des derzeitigen Grau zeigen würde – weder architektonisch noch optisch erhaltenswert, vielmehr ist es eine typische 50er-Jahre Wiederaufbau-Schandtat, deren Beseitigung dem Aussehen unserer Innenstadt guttun würde. Dass sich jetzt der damalige Chef des Denkmalschutzamtes, der diesen Komplex unter Denkmalschutz gestellt hat, in seinem neuen Job bei der Unesco-Beraterfirma seine eigene Entscheidung von 2013 nicht hinterfragt, sondern mit fadenscheinigen Argumenten erneut zu vertreten versucht, ist psychologisch verständlich, sachlich aber leider grundfalsch.

Hans Hubert, Hamburg

Israel muss sich anders wehren

16. Mai: Wie kam es zur Es­ka­la­tion in Gaza? Nach den Ge­walt-Pro­tes­ten mit 60 Toten ver­tei­digt sich Israel gegen wachsende Kritik

Aussagekräftiger als manche informative Fernseh-Berichterstattung zeigt das Foto in ihrem Artikel etwas über die Verhältnismäßigkeit an der Demarkationslinie in den letzten Tagen: Protest-Camp und Demonstranten sind verhältnismäßig weit vom Grenzzaun entfernt. Brennende Auto- und Lkw-Reifen befinden sich an fünf Protestcamps auf einer Strecke von 50 Kilometern. Ergebnis: Über hundert Tote an zwei Tagen auf Seiten der Palästinenser und mehr als 12.000 Verletzte in 14 Tagen. Warum Israel sich nicht anders wehren konnte als mit Tränengas und Scharfschützen, ist bei Beachtung der Verhältnismäßigkeit nicht nachvollziehbar und zu verurteilen.

Winfried Krahwinkel, per E-Mail

Palästinenser – ein zerstörtes Volk

14. Mai: US-Botschaft kommt nach Jerusalem. Am Montag wird die Ver­tre­tung der Ame­ri­ka­ner verlegt. Für die Israelis ein Erfolg, für die Pa­läs­ti­nen­ser eine De­mü­ti­gung

Es gibt wohl kein Volk weltweit, das seit mehr als hundert Jahren von westlich geprägten Demokratien so zerstört und gedemütigt wird wie die Palästinenser. Welches andere Volk lebt heute in dritter Generation immer noch in Flüchtlingslagern in Nachbarländern, ohne Rechte, ohne Staatsangehörigkeit? Welches Volk führt seit elf Jahren ein immer kläglicheres Leben in einem Getto, abgeschnitten von der Welt, immer wieder bombardiert und ausgehungert? Es ist eine Schande, dass die viel zitierte westliche „Wertegemeinschaft“ zugelassen hat, dass der Staat Israel unter religiös-nationalistischen Regierungen in den letzten Jahrzehnten dafür gesorgt hat, dass nunmehr auf Grund der Fakten vor Ort ein eigener Staat unmöglich geworden ist. Das Existenzrecht Israels steht dabei überhaupt nicht zur Disposition, aber das muss genauso für die Palästinenser gelten.

Ruth Wirth, per E-Mail

Besonnenheit ist oberstes Gebot

16. Mai: Viel Kritik und etwas Verständnis für Özil und Gündogan

In diesem Fall ist Besonnenheit oberstes Gebot. Wir sollten den Wahlkampfstrategen des Herrn Erdogan nicht auf den Leim gehen. Ziel dieser Herrschaften ist es doch, eine Polarisierung in der deutschen Gesellschaft hervorzurufen, in deren Folge man sich eine weitere Solidarisierung der bei uns lebenden wahlberechtigten Deutsch-Türken zu Gunsten von Erdogan verspricht. Die Nominierung der Herren Özil und Gündogan für die Fußballweltmeisterschaft ist so gesehen erst einmal richtig. Ob und inwieweit diese Spieler weiterhin für unsere Nationalmannschaft spielen sollen, sollte aus taktischen Erwägungen und nach gründlicher Prüfung des Sachverhaltes erst nach der Wahl in der Türkei entschieden werden.

Dieter Buchholz, Hamburg

Wahnsinnig unsympathisch

Mesut Özil und Ilkay Gündogan haben sich öffentlich zu Erdogan und somit auch zu seiner Politik bekannt. Die beiden sind gestandene Männer, die nicht nur Fußball spielen können, sondern auch Autos, Häuser oder Wohnungen kaufen und Arbeitsverträge unterschreiben. Sie haben ihre Einstellung kundgetan und Werbung für Erdogan und seinen Wahlkampf auch hier in Deutschland gemacht. Das steht ihnen frei, ist mir aber wahnsinnig unsymphatisch.

Doris Wolff, per E-Mail

Gepflegter Friedhof macht Freude

14. Mai: Eine neue Orgel für die Stel­lin­ger Kirche

Wenn am 27. Mai die evangelische Kirche nach denkmalgerechter Sanierung und neuer Orgel wieder eröffnet wird, würde ich mich freuen, wenn die prominenten Gäste einen Spaziergang auf dem alten kirchlichen Friedhof zu den Diakonissengräbern machen würden. Vielleicht findet sich dann auch hierfür ein Geldgeber, damit es nach dem Kirchgang ein Freude wird, über einen gepflegten Friedhof zu gehen und unsere Verstorbenen in würdevoller Umgebung ruhen können.

Britgitte Hegner, Hamburg