Keine Radwege auf die Straße

8. Mai: Drama an der Os­ter­stra­ße: Lkw überrollt junge Mutter auf Fahrrad

Dieser tragische Unfall macht mich traurig und wütend zugleich. Wie viele Fälle dieser Art sollen noch geschehen? Wann endlich wachen der Senat und seine Radverkehrsexperten auf und erkennen, dass sie den falschen Weg einschlagen? Auch dieser Fall bestätigt mal wieder, dass das Rad fahren auf einem Radstreifen keinesfalls sicherer ist; dass ganze Gegenteil ist der Fall. Auf einem separaten Radweg, der ca. drei bis vier Meter von der Fahrbahn entfernt liegt, hätte der Lkw-Fahrer die junge Frau sehen können, auf einem Radstreifen aber fährt der Radfahrer Seite an Seite mit dem Lkw, wie soll er da wahrgenommen werden? Die irrsinnigen, für den Radfahrer nur Nachteile bringenden und kostenintensiven Straßenumbauten wie Verlegung der Radwege auf die Straße müssen endlich aufhören! Stattdessen sollten an allen Kreuzungen intelligente Ampeln den Verkehr regeln, d.h. wenn der Radfahrer grün hat, muss der Lkw bei rot halten.

Sylvia Nitze-Schröder, per E-Mail

Im Zweifel lieber absteigen...

So schrecklich dieses Unglück auch ist, es ist für mich nach wie vor unbegreiflich, wie man sich als Radfahrer auf die Rücksichtnahme der Autofahrer verlassen kann. Selbst als Autofahrer vertraue ich nie darauf, dass andere wissen, dass ich gerade Vorfahrt habe, sondern halte zur Not an. Ich bin selbst begeisterte Radfahrerin und verhalte mich an Kreuzungen etc. immer sehr vorsichtig, weil ich dem Braten nicht traue. Zur Not steige ich auch lieber ab, als dass ich irgendwann mal unter einem Auto liege. Dafür bin ich viel zu ängstlich. Beide Verkehrsteilnehmer müssen auf den anderen achten. Der Autofahrer und der Radfahrer. Ich gehe auch nicht einfach über einen Zebrastreifen. Erst wenn ich weiß, dass mich der Autofahrer auch gesehen hat. Eben eine Art Selbstschutz.

Armgard Alsdorf, Buchholz

Absolut begrüßenswert

9. Mai: Welt­pre­mie­re: Hamburg testet ersten voll­elek­tri­schen Müllwagen. Kein Dieselgestank mehr und kein Motorenlärm. Wie die Stadtreinigung revolutioniert werden soll

Eigentlich nicht so furchtbar neu, aber mehr als überfällig und absolut begrüßenswert. Hier erfährt eine technologisch bereits vorhandene Anwendungsmöglichkeit lediglich eine Renaissance. Langsam auf die 70 zugehend, kann ich mich in diesem Zusammenhang noch lebhaft an die gelben E-Paketwagen der Bundespost erinnern, die bis in die 60er-Jahre umweltfreundlich und nahezu geräuschlos für gewöhnlich durch mein Eppendorfer Wohnviertel, aber bundesweit auch andernorts rollten, dann aber aus allzu kurzsichtigen „Kostengründen“ wieder eingemottet wurden. Auch auf diesem Sektor ergäbe sich notwendiger Handlungsbedarf, der ernsthaft erwogen werden sollte.

Thomas Prohn, per E-Mail

Immer haben die Lehrer Schuld

9. Mai: FDP-Vor­schlag: Schüler sollen Lehrer bewerten. Ziel des Bürgerschaftsantrags ist die Verbesserung der Unterrichtsqualität

40 Jahre im Schuldienst, 20 davon in der Schulleitung. Beim Lesen dieses Artikels lief mir ein Schauer über den Rücken. Es scheint die Tendenz der Liberalen zu sein, alle Probleme im Schulwesen an den Lehrern festzumachen. Dieses Lehrer-Bashing trägt nicht zur Verbesserung der Situation bei. Kleinere Klassen, Doppelbesetzung sind da ein weitaus besserer Ansatz. Ihr Vorschlag, liebe Frau von Treuenfels-Frowein führt dazu, dass das Image der Lehrer erneut und immer wieder in Schieflage gerät. Dadurch verschlechtert sich das Lehrer-Schüler-Verhältnis ungemein. Und immer haben die Lehrer Schuld. Als Schulleiterin hatte ich sehr häufig Probleme, die Eltern einiger Schüler davon zu überzeugen, dass ihr Kind den nötigen Respekt und eine angemessene Arbeitshaltung vermissen ließ. Haben Sie sich schon einmal in die Lage eines Lehrers hineinversetzt, der mit verhaltensauffälligen Jugendlichen zu tun hat? Wenn man jedoch keinerlei Unterstützung bei den Eltern erfährt, ist das „vertrauensvolle Zusammenarbeiten“ schier unmöglich, stärkt aber die Position der Schüler ungemein.

Marianne von Hagen-Baralt, Steinalben

Wirklich zum Wohle Europas?

11. Mai: Macron attackiert Merkels EU-Kurs

Eines muss man Macron wirklich lassen. Er argumentiert sehr geschickt zum Wohle Europas, meint aber damit das Wohl Frankreichs, welches natürlich demnächst den gewünschten europäischen Finanzminister stellen soll, der die deutschen Überschüsse einkassiert und verteilt. Jedenfalls ist nach seiner Rede klar: Deutsche Sparsamkeit ist unerwünscht, zumal sie für Ungleichgewicht in Europa sorgt und Begehrlichkeiten weckt. Merkel und Scholz täten gut daran, die noch von Schäuble aufgebaute deutsche Geldschatulle für Investitionen im eigenen Lande zu leeren, zum Beispiel das lächerlich geringe Baukindergeld auf zu stocken, bevor sie demnächst für europäische Schuldenländer einkassiert wird.

Dr. Dietger Heitele, Hamburg