Zeit, ein Menschenleben zu retten!
8. Mai: Drama an der Osterstraße: Lkw überrollt junge Mutter auf Fahrrad. Unfallopfer hinterlässt zwei kleine Kinder Es reicht! Wie viele Leben müssen noch zerstört werden, bevor sich in der Verkehrspolitik etwas ändert? Wie kann es sein, dass alle paar Wochen in Hamburg ein Radfahrer beim Abbiegen eines LKW’s erfasst wird? Da wird monatelang über ein Dieselfahrverbot in einer Straße diskutiert, dabei gibt es viel gravierendere Gefährdungen für die Bewohner unserer Stadt. Es ist mir schon lange ein Rätsel, wie es sein kann, dass Autos und Fußgänger zur gleichen Zeit eine grüne Ampelphase angezeigt bekommen. Als Fußgänger, bzw. Radfahrer habe ich in einer solchen Situation immer ein ungutes Gefühl und drehe mich dreimal um, ob die Straße wirklich passierbar ist. Vielen Autofahrern sind die Fußgänger nämlich egal, wie ich letztens feststellen musste, als ein Fahrzeug im Affenzahn um die Kurve bog, als ich gerade mit dem Kinderwagen die Straße überquerte. Auf der anderen Seite: Als Autofahrer muss ich in den meisten Fällen hingegen sowieso warten, bis alle Fußgänger die Straße passiert haben und deren Ampel wieder rot anzeigt. Von daher macht die grüne Ampel sowieso gar keinen Sinn. Um wem nützen bitte die zwei Sekunden, die man schneller ist, wenn man mal früher um die Kurve biegen kann? Was kann man in dieser Zeit mehr erledigen? Richtig, nichts! Wenn diese Zeit dazu dient, ein Menschenleben zu retten, dann nichts lieber als das! An alle Autofahrer, ihr schafft das! Meine Forderung an die Politik: Bitte beendet endlich diese unsinnigen, hypergefährlichen Ampelschaltungen! Bitte lasst die Fußgänger und Radfahrer in Ruhe Straßen überqueren und die Zahl der Unfälle würde sich drastisch verringern. Ich bin zutiefst schockiert, mein herzlichstes Beileid gilt den Angehörigen.
Milena Kettner, Hamburg
Ampelschaltung ändern
Wäre es nicht einfacher, schneller und billiger die Ampelschaltung zu ändern? Warum muss es denn unbedingt ein teures und kompliziertes Assistenzsystem sein, das noch nicht einmal sofort zur Verfügung steht?
Mark Oliver Scholz, per E-Mail
...einfach nur zynisch
Es wird doch nun wirklich Zeit, dass etwas entscheidendes passiert oder warten wir jetzt gemeinsam auf den nächsten Toten? Es kann doch nicht sein – ein Lkw-Fahrer fährt ohne ausreichende technische Sichtmöglichkeit durch das dicht besiedelte Eimsbüttel und offensichtlich auch ohne Bewusstsein für die Gefahr, die von ihm ausgeht, wenn er beim Abbiegen einen Fahrradweg kreuzt. Wird es nicht langsam Zeit, in solchen Fällen von Fahrlässigkeit der LKW-Fahrer auszugehen, die ein ernstes juristisches Nachspiel haben dürfte, denn es wäre fahrlässige Körperverletzung mit Todesfolge. Ähnlich wird bei dem Thema „illegale Autorennen“ inzwischen ja sogar von Mord ausgegangen. Andererseits wird es auch Zeit, dass die Autoindustrie gezwungen werden muss, die ja bereits vorhandenen technischen Möglichkeiten bindend einzubauen, das heißt, nicht durch den Fahrer abstellbar, wie bei den Abstandswarnern, die Todesfälle durch Auffahren auf den Autobahnen verhindern sollen. Die üblichen Ausreden – das ist zu teuer oder „Ich habe den Fahrradfahrer nicht gesehen“, sind angesichts der wahrscheinlich kommenden Unfälle einfach nur zynisch.
Christian Heuer, per E-Mail
Frühstücksdirektoren ohne Plan
8. Mai: Wer ist hier der Boss? Nach dem Abendblatt-Interview von Bernhard Peters ist hinter den HSV-Kulissen ein Machtkampf entbrannt
Nach jahrelanger Misswirtschaft durch Aufsichtsrat, Vorstand und der sportlichen Leitung droht dem HSV der Absturz in die Zweitklassigkeit. Schlimm für Hamburg, ganz schlimm für die vielen treuen Fans. Der HSV ist gescheitert an den Eitelkeiten der handelnden Personen. Kennedy hätte gesagt: Frage nicht, was der HSV für dich tun kann – frage, was du für den HSV tun kannst. Genau diese Einstellung vermisse ich. Die Fans stehen bis zur bitteren letzten Minute für „ihren“ HSV. Dem einen oder anderen Verantwortlichen jedoch ist oftmals die Eitelkeit der eigenen Person wichtiger als der Verein. Das Tore von Spielern und nicht vom Coach geschossen werden, ist eine alte Weisheit. Mit Christian Titz hat man einen Trainer, der sein Können und den Umgang mit jungen Spielern bewiesen hat. Die Spiele in den vergangenen Wochen tragen seine Handschrift und die Mannschaft liefert deutlich bessere Spiele ab als unter den unzähligen „erstklassigen“ Trainern zuvor. Zaubern jedoch kann auch Titz nicht und anstatt erneut sogenannte „Star-Trainer“ zu verpflichten, wäre der richtige Weg mit Christian Titz weiter zu machen und die Mannschaft neu aufzubauen. Ein Wort noch zu Klaus-Michael Kühne. Er hat den HSV mit sehr viel Geld vor dem Untergang gerettet. Dafür ist ihm nicht nur Dank und Anerkennung geschuldet. Auch stünde ihm in einer ordentlichen AG das Recht zur Besetzung eines AR-Postens zu. Wenn er stattdessen wirtschaftliche Kompetenz im Aufsichtsrat und Vorstand einfordert, ist es genau das, was dem HSV fehlt. Die Interviews und Querschüsse von Herrn Kühne gehen allerdings unter die Gürtellinie und der Tradition des hanseatischen Kaufmanns folgend, sollte er Kritik im kleinen Kreis der Betroffenen äußern. Bernd Hoffmann jedenfalls ist mir als Alleinunterhalter mit Plan lieber als mehrere „Frühstücksdirektoren“ ohne Plan.
Ulrich Gesolowitz, per E-Mail
Eine Frage des Stils
5. Mai: Bernhard Peters: Der HSV war ein Club ohne Mut
Ihr (aus meiner Sicht übertriebenes) Engagement für den HSV weiß ich sehr zu schätzen. Aber sollte man die Berichterstattung über den „Todeskampf“ dieses Vereins nicht woanders platzieren als ausgerechnet unmittelbar neben die samstäglichen Todesanzeigen? Ist das nicht auch eine Frage des Stils und Geschmacks?
Pit Goldschmidt, Hamburg
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