Eine Kopie ist kein Original

3. Mai: Teherani baut Tra­di­ti­ons­haus nach. Abriss am Gänsemarkt Architekt stellt Entwurf für neues Deutschlandhaus heute vor. 30 Wohnungen geplant

Die freie und Abrissstadt Hamburg beweist einmal mehr wie nachlässig sie mit dem historischen und architektonischen Erbe umgeht. Da soll handstreichartig und ohne jede Diskussion ein Gebäude abgerissen werden, welches jahrzehntelang an zentraler Stelle das Stadtbild geprägt hat und aufgrund seiner Architektur durchaus denkmalschutzwürdig wäre. Vorwand ist mal wieder die „schlechte Bausubstanz“. Als Feigenblatt dient der Bau von 30 Wohnungen. Das ist mit Sicherheit ein entscheidender Beitrag für bezahlbaren Wohnraum in Hamburg. Nichts gegen Herrn Tehe-rani, der hat immerhin eins der wenigen interessanten Gebäude am Elbufer errichtet und sein Entwurf für das Deutschlandhaus sieht zumindest auf den ersten Blick wie eine exakte Kopie aus. Aber eine Kopie ist eben nicht dasselbe wie ein Original. Das ist architektonisch eine Art von Disneyland. Mich wundert es nicht, dass Herr Teherani dazu nichts sagen möchte. Für einen Architekten ist so ein Entwurf eigentlich eine Bankrotterklärung.

Michael Hamm, per E-Mail

Das ist umweltschädlicher Unsinn

3. Mai: Die­sel-Fahr­ver­bot: 272 Hamburger pro­fi­tie­ren – aber Tausende leiden. Entlastung der Max-Brauer-Allee führt zu mehr Verkehr in anderen Straßen. Auch Neue Mitte Altona betroffen

Was für ein Schildbürgerstreich! Da steht weit und breit die einzige Messstelle an der Max-Brauer-Allee direkt neben zwei Haltestellen, an der die Busse gleich mehrerer Linien stehend dieseln, unter der doppelten Lindenreihe, die die Abgase an der engsten Stelle der Straße nicht abziehen lässt. Weiter unten am Busbahnhof Altona wird es schlimmer sein, von der Elbkante im Dunst der Schiffsdiesel und dem Kohle-Kraftwerk Moorburg ganz zu schweigen. Dort wird aber nicht gemessen. Die Stadt hat jahrzehntelang die Straßenbahn verschlafen, auch Elektrobusse und Landstrom für Schiffe. Dafür fahren wir jetzt bald täglich weite Umwege durch Wohngebiete, um zu unseren nahe gelegenen Wohnungen und Büros zu gelangen. Selten hat die rot-grüne Regierung sich solch willkürlichen und dazu umweltschädlichen Unsinn ausgedacht.

Matthias Frinken, per E-Mail

Veränderungen in der Gesellschaft

5. Mai: Als die Revolution nach Hamburg kam


Wieder mal ein guter Beitrag zu einem Stück Hamburger/Deutscher Geschichte. Ich bin Jahrgang 48 und habe die damalige Veränderung mit erfahren. Umbruch in der Politik, in Gesellschaftsordnungen, in Mode und Musik. Die geschilderten Demonstrationen – mit der aufgeheizten Stimmung – habe ich dadurch zum Teil miterlebt. Jegliche Diskussion über Veränderungen in der Gesellschaft, in Lebensformen wurden sofort unterdrückt. Lediglich die Einführung der Miniröcke – mit blöden Kommentaren dazu – wurden positiv bewertet. Hinter dem Dammtorbahnhof befand sich eine Grünfläche, die als Meckerwiese bezeichnet wurde, dort konnte jeder seine Meinung zu gesellschaftlichen oder anderen Themen äußern. Durch Ihre gut recherchierten Zeilen und durch Fotos habe ich mich an viele Dinge der damaligen Zeit erinnert. So wird es vielen Lesern ergangen sein.

Walter Marsand, per E-Mail

Rückhalt für Sauberkeitsoffensive

5. Mai: Müll in Parks und auf Grill­wie­sen – jetzt greift Hamburg durch

Richtig so! Im Rahmen des Sauberkeitskonzepts soll es Müllsündern verstärkt an den Geldbeutel gehen. Man kann die Stadtreinigung nur ermuntern, ihre Offensive mit allem Nachdruck durchzusetzen. Dass die Waste Watcher, die neuen Mitarbeiter und Umwelthüter, dabei keinen einfachen Job zu verrichten haben, liegt auf der Hand. Die Stadtreinigung weist nicht umsonst daraufhin, dass es nicht ungefährlich sei, wenn Verursacher auf ihr Fehlverhalten hingewiesen würden, vor allem wenn diese angetrunken seien. Man kann sich deshalb nur wünschen, dass diese Mitarbeiter jegliche Unterstützung erhalten, um ihre Arbeit unbeschadet verrichten zu können.

Günter Dorigoni, per E-Mail

Mangelndes Bewusstsein

5. Mai: Müll selbst wegräumen!

Schon die Überschrift ihres sehr treffenden Artikels spricht mir aus dem Herzen. Allerdings hätten die Politiker die Bevölkerung schon viel früher für dieses Thema sensibilisieren müssen. Als wir 1970 Toronto, Kanada, besuchten, wurde dort bereits Müll getrennt und das Wegwerfen nur eines Bonbonpapiers mit hohen Strafen geahndet. Auch über Recycling von Papier, Glas und Plastik wurde dort aufgeklärt. Ganz selbstverständlich lernten die Kinder, die heutigen Erwachsenen, den verantwortungsvollen Umgang mit Abfall. Das muss doch auch den ständig in der Welt herumreisenden Politkern damals aufgefallen sein, aber Deutschland hat schlicht gepennt. Nun soll dieser Fehler mit einigem Aufwand beseitigt werden. Damit wird vielleicht die Wirkung bekämpft, aber die Ursache liegt wohl an dem mangelnden Bewusstsein der Bürger für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt.

Christiane Mielck-Retzdorff, per E-Mail