Vorausschauendes Denken

2. Mai: Elbphilharmonie: Eintritt für die Plaza und 3. Mai: Armutszeugnis für Hamburg (Leserbrief)

In seinem Leserbrief beklagt Herr Johnen-Kluge, dass er als Bürger mit seinen Steuern schon sehr viel Geld für den Bau der Elbphilharmonie bezahlt habe, nun auch noch Eintritt auf die Plaza bezahlen soll. Wenn das so kommen sollte, hätte es mit seiner Klage recht. Das soll es aber nicht. Heute nicht und in Zukunft nicht. Damit der spontane freie Eintritt für die Bürgerinnen und Bürger Hamburgs (die am Bau mitbezahlt haben) und die Touristinnen und Touristen aus aller Welt (die an den Baukosten nicht beteiligt wurden) bleiben kann, sollen diejenigen, die an Reisen und Touren zur Elbphilharmonie verdienen, sich an den Kosten des Unterhalts der Plaza beteiligen. Denn bisher zahlen die nicht geringen Betriebskosten die Hamburger Steuerzahler fast alleine. Nur die Konzertbesucher, die um ein Konzert besuchen zu können die Plaza queren müssen, beteiligen sich mit einem kleinen Betrag an den Betriebskosten der Plaza. Raffgier? Nein, vorausschauendes Denken würde ich es eher nennen.

Jack Kurfess (Geschäftsführer der Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft mbH)

Dilemma der Verkehrspolitik

3. Mai: Die­sel-Fahr­ver­bot: 272 Hamburger pro­fi­tie­ren – aber Tausende leiden. Entlastung der Max-Brauer-Allee führt zu mehr Verkehr in anderen Straßen. Auch Neue Mitte Altona betroffen

An der Verhängung des Dieselfahrverbots in der Holstenstraße zeigt sich das Dilemma der Hamburgischen Verkehrspolitik, die es allen recht machen will. Der Autofahrer sucht sich seinen Schleichweg, solange er ihm nicht versperrt wird. Mit anderen Worten: Solange Umweltzonen, konsequente Parkraumbewirtschaftung innerhalb des „Ring 2“ oder ein erheblicher Ausbau von Busspuren als Tabu behandelt werden, wird der Autoverkehr und damit die Belastung der Anwohner nicht massiv abnehmen. Dass solche Maßnahmen dringend notwendig und nicht „Ideologie“ sind, zeigt eine neue Studie der WHO. Demnach atmen 90 Prozent der Weltbevölkerung zu viele Schadstoffe ein. Tedros Adhanom Ghebreyesus (Generaldirektor der WHO) hat dazu gesagt: „Luftverschmutzung trifft uns alle, aber die ärmsten Menschen tragen die Hauptlast.“ Ist den Herren Thering und Westenberger aus der CDU die freie Fahrt für freie Bürger wichtiger als die Gesundheit ihrer Wähler? Man muss es annehmen, zumal „ihrem“ CSU-Verkehrsminister die Verhinderung von Fahrverboten wichtiger ist als die Luftreinhaltung der Städte.

Jürgen Beeck, Hamburg

Auch Schüler sind betroffen

Schönes Missverhältnis, nur leider nicht ganz korrekt. Es sind nicht nur 272 Anwohner, sondern auch Hunderte Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik. Zudem Hunderte Schüler des Gymnasiums Allee, die hier täglich zur Schule radeln oder gehen. Und sie alle sind nicht nur ein larmoyanter Haufen, der ab und zu mal ein bisschen Auspuffgedampfe ausgesetzt ist und sich nicht so anstellen soll. Sie alle atmen die schlimmste Luft von ganz Hamburg und haben ein Recht auf etwas Entlastung.

Christina Rückert, per E-Mail

Das Gesamtkonzept fehlt

Das ist wieder typisch für die Rot-Grüne Regierung in Hamburg: Gut gemeint, aber schlecht gemacht. Ein Fahrverbot für ein gerade einmal 580 Meter langes Straßenstück der Max-Brauer-Allee ist doch ein Witz, das bringt außer der Mehrbelastung an den Umleitungsstrecken nichts. Es fehlt das Gesamtkonzept. Hamburg sollte insgesamt wie zahlreiche andere Städte das schon vorgemacht haben, zur Umweltzone werden. In diesem Zusammenhang muss auch wieder über die Einführung der blauen Plakette für Dieselautos nachgedacht werden. Die abschnittsweise Sperrung von kurzen Straßenabschnitten bringt nichts, sie verursacht nur immense Mehrkosten für Verkehrsschilder und zusätzliche Umweltbelastung an den Umleitungsstrecken. Wahrscheinlich hat sich auch noch niemand Gedanken darüber gemacht, wie das Fahrverbot effektiv kontrolliert werden soll.

Helmut Jung, Hamburg

Unverzüglich Einhalt gebieten

3. Mai: Flücht­linge ver­hin­dern Ab­schie­bung. Gewaltbereite Migranten zwingen Polizei, einen 23-jährigen Afrikaner freizulassen

Hier ist mal wieder unser Staat vorgeführt und seine Grenze aufgezeigt worden. Es brauchen sich nur genügend Migranten zusammenzutun und schon wird die Durchsetzung der Staatsgewalt außer Kraft gesetzt. Die Methode der Zusammenrottung und Entgegenstellen von mehreren Migranten gegenüber der Polizei ist nicht neu und hat sich schon bei den Silvesterübergriffen 2015 und nun in Ellwangen bewährt. Diesem Gebaren muss unverzüglich Einhalt geboten werden. Wo ist die versprochene „Null Toleranz“? Sich gegen die Staatsgewalt zu wehren, darf nicht zum Kavaliersdelikt mutieren. Frau Merkel hat sich 2015 eigenmächtig, aus humanitären Gründen dafür eingesetzt, dass die Grenzen für Flüchtlinge geöffnet wurden. Nun sollte sie eigenmächtig dafür sorgen, dass die Leute, die abgeschoben werden sollen, auch wirklich abgeschoben werden. Wenn dieses Verhalten der Migranten Schule macht, dann werden wir als Einheimische demnächst zu Flüchtlingen! Und das kann nicht im Sinne unserer Regierung sein und käme einer Kapitulation gleich. Wann wachen unsere Politiker endlich aus ihrem Dornröschenschlaf auf und greifen durch?

Ingrid Kallbach, per E-Mail

Der Fernsehturm wird 50 Jahre alt

28. April: Für zwei Mark him­mel­wärts

Da werden in Hamburg spektakuläre und teure Projekte (Elbtower) erwogen, und man bekommt es nicht hin, einen so beliebten Ausflugsort wieder zu beleben. Woran hapert es denn?

Peter Wigandt, per E-Mail