Automatikgetriebe hat Schuld

25. April: Seniorin überfährt drei Menschen. 78-Jährige verliert beim Ausparken die Kontrolle. Zwei Frauen, ein Kleinkind und Fahrerin schwer verletzt

Das Muster ist immer das Gleiche: Senioren in Fahrzeugen mit Automatikgetriebe, die eigentlich bremsen wollen, treten versehentlich statt auf die Bremse aufs Gaspedal und verursachen verheerende Unfälle. Mit einem Schaltgetriebe sind solche Szenarien sehr viel unwahrscheinlicher, der Motor würde bei einem solch versehentlichen „Kick-down“ abgewürgt. Warum kommt eigentlich keine Partei auf die Idee, das Fahren von Automatikfahrzeugen nur bis 70 zuzulassen? Wahrscheinlich aus Angst vor dem Wähler. Jeder fitte Senior über 70 Jahren, der noch in der Lage ist einen „Schalter“ zu fahren, könnte so weiter seine Mobilität behalten ohne eine Gefahr für die Allgemeinheit darzustellen.

Ludwig Richter, Kasseburg

Fahrstunden für Senioren

Es ist immer wieder dasselbe: Ein seniorengesteuertes Auto rast unkontrolliert umher, und es werden erhebliche Personen- und Sachschäden verursacht. Man braucht die Zeitungsberichte ja gar nicht weiterzulesen. Selbstverständlich handelt es sich um ein Fahrzeug mit Automatik. Die betagten Verkehrsteilnehmer schaffen sich im Alter ein derartiges Fahrzeug an, weil es das Fahren scheinbar erleichtert und treten dann wild aufs (falsche) Pedal. Man sollte den alten Menschen dringend nahelegen, noch ein paar Fahrstunden auf einem Automatik-Fahrzeug zu nehmen, oder dies gesetzlich vorschreiben.

Peter Kröncke, Nenndorf

Schnell zurück zur Tagesordnung

So selbstverständlich, wie nach der Nacht der Tag folgt, wird auch nach diesem Unfall wieder die Diskussion um die Fahrtüchtigkeit von Senioren aufkommen. Und genauso selbstverständlich wird sich eine wütende Schar von Senioren wieder dagegen verwahren, für potenziell fahruntüchtig erklärt zu werden. Mir, als in nicht mehr allzu ferner Zukunft zu diesem Kreise gehöriger Bürger, stellt sich schon lange die Frage, mit welchem Recht eigentlich meine Pkw-Fahrerlaubnis auf Lebenszeit gilt, während mein Lkw-Führerschein mit 50 abgelaufen ist, weil ich die notwendigen Gesundheitsprüfungen nicht habe durchführen lassen. Auch Piloten müssen sogar dauerhaft ihre Tauglichkeit nachweisen, unabhängig vom Alter. Warum das alles für Pkw-Fahrer nicht gelten soll, konnte mir noch niemand rational erklären. Aber es wird wieder so sein, wie immer: Kurze Aufregung, vehementer Verweis der Senioren auf einzelne 90-jährige, voll fitte Kraftfahrer und danach zurück zur Tagesordnung. Bis zum nächsten Unfall.

Andreas Kaluzny, per E-Mail

Massensturz durch Gegenverkehr

25. April: Neue Strecken für den Ironman. Die zweite Auflage des Dreikampfes wird fast komplett in Hamburg ausgetragen

Das kann doch wohl nicht wahr sein. Da wird ein Rennen auf den schmalen Straßen im Landgebiet mit Gegenverkehr der Teilnehmer ausgerichtet? Leute, da kommen keine Senioren zum Wochenendausflug, die brav hintereinander fahren, sich vor dem Überholen vergewissern, dass die Straße frei ist, und vielleicht noch Handzeichen geben. Bei jedem Radrennen gibt es mindestens einen Massensturz. Das ist schon in einer Richtung schlimm genug. Bei Gegenverkehr sind dann die Überlebenschancen gering.

Kristina Große, Hamburg

Gedenkrede mit Wahlpropaganda?

24. April: Zwischen Ankara und Berlin droht neuer Wahl­kampf-Streit

Es ist naiv von Außenminister Heiko Maaß anzunehmen, dass der Außenminister der Türkei die Gedenkveranstaltung zum 25. Jahrestag des Solinger Brandanschlages nicht dazu benutzen wird, die Gelegenheit wahrzunehmen, für seinen Präsidenten Wahlpropaganda zu machen. So sehr es zu begrüßen ist, an das schreckliche Verbrechen vor 25 Jahren zu erinnern, so muss man sich gleichwohl fragen, warum ausgerechnet zur Wahlkampfzeit in der Türkei ein türkischer Außenminister nach Deutschland kommen soll, um eine Gedenkrede zu halten.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail

Zur Freiheit gehört Verantwortung

23. April: Warum der Müll am Grill-Wochenende liegen blieb. Am Ende der Sonnentage türmt sich der Abfall auf Hamburgs Grünflächen

Die lebenswerteste Stadt Europas – Wien – hat das Grillen unaufgeregt, gescheit und von allen akzeptiert folgendermaßen geregelt: An wenigen ausgewiesenen Standorten wurden Grillplätze eingerichtet. Für diese muss man sich anmelden und sich dann auf diesen Platz beschränken. Niemand hat festgestellt, dass Wien deshalb weniger fröhlich, bunt und lebenswert wäre. Im Gegenteil. Statt des Überall-Grillens gibt es in vielen Parks und Grünflächen Hängematten, in denen sich wunderbar chillen lässt. Zur Freiheit gehört Verantwortung. Als Hilfe für alle gibt es Regeln. Ohne Regeln Verantwortung von allen zu erwarten, ist mehr als optimistisch.

Mark Gudow, per E-Mail