Merkels Entscheidung war richtig

16. April: Raketen auf Syrien – Mission erfüllt?

Ich denke nein. Selbst wenn an den bombardierten Standorten Chemiewaffen produziert bzw. gelagert wurden, so hatten die Syrer zwischen der Drohung von Donald Trump und dem Militärschlag genügend Zeit, um alles Wichtige beiseite zu schaffen, so dass mehr oder weniger leere Gebäude zerstört wurden. An der Möglichkeit Chemiewaffen einzusetzen, hat der Militärschlag nichts geändert. Es war deshalb richtig, dass wir uns an dieser Show nicht beteiligt haben. Auffällig war das starke Engagement der Franzosen. Präsident Macron strebt offensichtlich eine stärkere Rolle Frankreichs in Europa und der Welt an.

Reinhard von Kamptz, per E-Mail

Steinmeier: gepokert und verloren

16. April: Bun­des­prä­si­dent besorgt über zer­rüt­te­tes Ver­hält­nis zu Russland

Der Bundespräsident ist besorgt. Vielleicht würden die Beziehungen zu Russland heute nicht so zerrüttet sein, wenn er als Außenminister darauf verzichtet hätte, in der Ukraine für die EU zu werben. Damit ist er mitverantwortlich für die Krim-Krise mit all ihren Folgen. Seit dem Mauerfall gab es eine stetige Osterweiterung. Als die Ukraine sich dem Westen zuwendete, um Mitglied in der EU und vielleicht sogar der NATO zu werden, war die Rote Linie überschritten. Es drohte der Verlust der so wichtigen Häfen für die Schwarzmeerflotte. Dass Russland handeln würde, musste auch Außenminister Steinmeier klar gewesen sein. Herr Steinmeier hat hoch gepokert und verloren. Wenn er sich jetzt besorgt gibt, dann sollte er daran denken, wer die Geister rief.

Fred Bonkowski, per E-Mail

Mutige Worte von Campino

16. April: ARD-Ko­or­di­na­tor sieht Echo-Preis am Ende

Die Echoverleihung an die tumben Preisträger Kollegha und Farid Bang erlaubt zunächst einen erschreckenden Blick in die Seele der Fans, sind doch vorrangig die Verkaufszahlen des Albums für die Nominierung entscheidend. Auch aufgrund von Erfahrungen aus 2006 und 2013 hätten die 550 Jurymitglieder, der Beirat als Korrektiv, Veranstalter und Sender mehr Feingefühl walten lassen müssen. Umso heilender die klaren und mutigen Worte des Kollegen Campino und der Aufschrei in einem Teil der entsetzten Öffentlichkeit. Zu spät. Der Echo ist beschmutzt.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Klare Grenzen ziehen

14./15. April: Stopp! Genug pro­vo­ziert, genug er­nied­rigt. Wenn die Not leidende Musikbranche Rapper mit antisemitischen Texten feiern muss, hört der Spaß auf

Wenn es schon eine Fach-Jury des renommierten Grimme-Instituts nicht schafft, klare ethische Grenzen zu definieren, dann muss wohl erst ein Kolumnist wie Dr. Schumacher auf die Werte verweisen, die unser Zusammenleben ermöglichen. Offenbar benötigt aber das Grimme-Institut solche Ereignisse für die eigene Publicity. Schade. Denn wo keine Grenze gezogen ist, kann man weiter gehen. Frage: Wie weit will das Grimme-Institut noch gehen? Und wie ist dann eine Grenze, sofern es sie überhaupt gibt, definiert?

Hannes Westphal, Norderstedt

Musikbranche auf dem Irrweg

Mit seiner heutigen Kolumne benennt Hajo Schumacher wieder treffend die Verirrungen einer vor allem nach dem finanziellen Erfolg schielenden Musikindustrie und den leider allzu oft fehlenden oder abhandengekommenen humanistischen Werten, beziehungsweise dem fehlenden Mut, für diese offen einzutreten. Danke.

E. Holger Radtke, Hamburg

Änderungen ermöglichen Betrug

14./15. April: Kleine Kor­rek­tu­ren am Hamburger Wahlrecht

Diese Änderungen sind absolut unnötig und öffnen dem Betrug Tür und Tor, besonders, wenn in Zukunft Stimmzettel mit formalen Fehlern trotzdem gewertet werden, wenn der Wählerwille klar erkennbar ist. Wer soll das entscheiden und welche Kriterien werden zugrunde gelegt? Erfahrungsgemäß öffnet solch Prozedere eine wunderbare Methode, das Wahlergebnis zu manipulieren. Unsere Politiker erregen sich immer, wenn im Ausland derartige Falsifikationen erfolgen. Und nun soll es bei uns auch hoffähig werden? Ich werde, wenn die angedachten Änderungen in Kraft treten, nicht mehr an den Bürger- und Bezirkswahlen teilnehmen.

Wolf Tauscher, per E-Mail

Auf den Hundehalter kommt es an

12. April: Ham­burgs-Kampf­hunde. Welche Regeln für sie gelten

Ohne Zweifel bringen Rassehunde und auch Mischlinge die Eignung für bestimmte Tätigkeiten mit, für die der Mensch sie einmal gezüchtet hat: Der Jagdhund, der Hütehund, der Schutzhund, der Gesellschaftshund, der Schlittenhund, der Windhund, der Kampfhund usw. Und auch viele Hundegenerationen, nachdem all diese Spezialisten ihren Passionen nicht mehr nachgehen durften und nur noch just for fun gehalten werden, steckt nun mal in vielen Dackeln mehr Jagdtrieb als in Möpsen, im Border Collie mehr Hütelust als im Boxer, im Schäferhund größere Wachsamkeit als im Golden Retriever. Aber alle haben sie typische Hundeeigenschaften und dazu gehört ihre Bereitschaft, sich uns Menschen anzuvertrauen, unterzuordnen und sich auf unsere Wünsche einzustellen. Und auch, wenn in den einstigen Kampfhunden noch viel Kraft und Mut steckt, steckt in jedem von ihnen auch ein anständiger, lernbereiter Hund. Je nach Führung durch seine Menschenfamilie kann er zum verlässlichen „Sozialarbeiter“, zum Schmuser und Kumpel werden, aber auch zur Waffe. Wir sollten einzelne Rassen nicht so verteufeln.

Brigitte Stöber-Harries, per E-Mail