Uni an den Stadtrand?

5. April: So marode sind Hamburgs Uni-Ge­bäude. Gutachten ergibt Modernisierungsbedarf in Höhe von einer halben Milliarde Euro

Vor vielen, vielen Jahren gab es schon einmal Überlegungen, die Uni aus der Innenstadt an den Rand der Stadt zu verlegen. Damals war noch von dem Gebiet die Rede, auf dem sich heute die HafenCity entwickelt. Man ließ es, weil Geschäftsleute rund um die Uni um ihre Existenz fürchteten, Geschäftsleute die inzwischen wohl zum Großteil durch die

nachdrängende Gentrifizierung längst nicht mehr an ihrem Platz sind. Aber wäre der Renovierungsstau nicht ein guter Anlass, noch einmal über eine Verlagerung nachzudenken?

Edith Aufdembrinke, Hamburg

Salafisten ausweisen

5. April: Islamismus. Inzwischen 11.000 Salafisten in Deutschland

Dass es so viele Salafisten in Deutschland, speziell in Hamburg und Berlin gibt, ist alarmierend. 2013 waren es 5500, 2018 sind es 11.000, in fünf Jahren werden es, statistisch betrachtet, 22.000 sein. Unsere Politiker haben einen Eid geleistet, dass sie Schaden von Deutschland fern halten wollen. Ich hoffe, dass die Politiker sich an diesen Eid erinnern, endlich reagieren und nachweisliche Salafisten ausweisen, um die eigene Bevölkerung zu schützen. Oder muss immer erst Schlimmes passieren, bevor die Politik überhaupt etwas unternimmt?

Ingrid Kallbach, per E-Mail

Lehrjahre sind keine Herrenjahre

5. April: Jeder Vierte bricht seine Lehre ab. 25,8 Prozent der Ausbildungsverträge werden vorzeitig aufgelöst

In meinem ersten Ausbildungsjahr 1958 bekam ich 45 Mark im Monat. Eine Jacke, die ich mir kaufen wollte, kostete ebenso viel. Um sie mir leisten zu können, ging ich jeden Tag zu Fuß von der Hoheluftchaussee bis Höhe Amtsgericht Altona und nachmittags wieder zurück. Natürlich wurde auch samstags gearbeitet. Ich musste vieles schleppen und Hilfsdienste tun. Damals wusste man, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind und wuchs so Stück für Stück in höhere Aufgaben hinein. Heute erfahren Kinder und Jugendliche Freiheit und jede Menge Lob, bevor sie es sich wirklich „verdient“ oder erworben haben. Es wird sich noch zeigen, ob das stark macht oder schwächt.

Mark Gudow, per E-Mail

Schadstoffaustoß bleibt gleich

4. April: Fahr­ver­bot-Di­lem­ma: Die­sel­au­tos auf Umwegen. Aber was bringt es für Luftreinheit, Straßen an Messstationen zu sperren?

Was für eine Ignoranz der Politiker und welche Missachtung der Bürgerinteressen. Ich bin gespannt, wie lange sich die Menschen dieses Verhalten von den Parteien noch gefallen lassen. Die Automobilkonzerne werden geschont, können ihre Betrügereien mit zweifelhaften „billigen“ Softwareupdates abhaken. Wenn diese wirklich so effektiv wären, dass damit die Vorschriften eingehalten werden, warum hat man sie nicht von Anfang an installiert? Das sogenannte Fahrverbot, gerade mal lächerliche 600 Meter in einer Millionenstadt, bringt nicht die geringste Schadstoffreduzierung, da kein Kilometer weniger gefahren wird. Die Ausgaben für die Schilder könnte man sparen und lieber direkt die Messstation in die Nebenstraße stellen, das käme günstiger und brächte unterm Strich das gleiche Ergebnis.

Burghardt Leu, Buchholz

Schöne Attraktion

4. April: ,Gratis-Rennstrecke vor der Tür‘. Anwohner des Flughafen-Cafés Coffee to Fly sind empört

Wir sind Anwohner in diesem Quartier und haben bisher in keiner Weise unseren Schritt, hierher zu ziehen, bereut. Das Coffee to Fly empfinden wir als eine schöne Attraktion. Da wir nicht direkt an der Holtkoppel wohnen, bekommen wir es nicht mit, ob der Weg dorthin auch von Autoposern als Rennstrecke genutzt wird. Wenn dies so ist, muss dagegen vorgegangen werden, aber eine Halteverbotszone ist mit Sicherheit keine Lösung, sondern führt nur dazu, dass wir Anwohner gar nicht mehr in unserer Straße (die zurzeit in keiner Weise vom Coffee to Fly negativ betroffen ist) parken dürfen. Dies bedeutet für unsere Besucher, dass sie sich weit entfernt einen Parkplatz suchen müssen, wenn es bei der Parkraumverknappung überhaupt einen gibt. Außerdem wird dadurch erst eine Rennstrecke geschaffen, denn zurzeit bremsen die parkenden Autos den Verkehr auf ein angemessenes Tempo ab. Dies würde durch die geplante Maßnahme entfallen.

André und Claudia Lüdke, per E-Mail

Eine praktische Idee

4. April: Un­be­kannte entfernen Ha­ken­kreuz von Kir­chen­glo­cke

Da läutet seit Jahrzehnten eine Glocke, trägt ihren Klang ins Land, ruft Gläubige zum Gebet, zeigt die Zeit an und erinnert an besondere Ereignisse, vielleicht fühlen sich auch einige durch das Geläut genervt. Auf alle Fälle hat sich keiner an ihrer Inschrift, die an das Dritte Reich erinnert, gestört, denn man kann davon ausgehen, dass die Worte wohl keinem bekannt waren, die Glocke tat also bestens ihren Dienst, für den sie ja bestimmt war. Und plötzlich erinnert sich einer an diesen unseligen Text und – typisch deutsch – sofort muss eine neue Glocke her. Passt ja wieder gut zu unserer Wegwerf-Gesellschaft und unserem undifferenzierten Verhalten zur Nazivergangenheit. Und da kommen nun Unbekannte mit einem Winkelschleifer und radieren den Stein des Anstoßes einfach weg, eine geniale wie praktische Idee. Und jetzt regen sich viele bis hin zur Kirchenleitung wieder auf, als wenn wir keine wichtigeren gesellschaftlichen Probleme hätten, denen man sich besser zuwenden sollte. Und so könnte die Glocke einfach hängen bleiben und ihr Tagwerk weiterhin erfolgreich erledigen, falls der Klang durch die Entfernung von Teilen der Inschrift nicht gelitten hat.

Harald Fischer, Quickborn