Nur für reiche Hamburger

20. März: Kühne eröffnet endlich sein Lu­xus­ho­tel

Das neue Hotel sei Herrn Kühne gegönnt, aber mit seinen Aussagen liegt er mal wieder daneben. „Es soll ein Haus für alle Hamburger sein“. Schwer vorstellbar bei Zimmerpreisen ab 355 Euro pro Nacht. Selbst ein Frühstück für 35 Euro pro Person werden wohl wirklich sehr wenige ausgeben wollen bzw. können. Nun ja, als Milliardär kann man schon mal der Lebensrealität vieler Menschen entrückt sein, was ja auch Politikern widerfährt.

Matthias Christen, per E-Mail

Selbstlose Pflegeeltern

19. März: Der ver­zwei­felte Kampf der Pfle­ge­el­tern. Fast 18 Jahre lang haben Erika und Helmut Krusch den schwerbehinderten Chris großgezogen

Als Ärztin der Mütterberatung Harburg-Eißendorf habe ich das Pflegekind von Anfang an gekannt und betreut und dementsprechend auch das Ehepaar Krusch erlebt. Wir sollten dankbar sein, dass es solche Pflegeeltern gibt, die es selbstlos auf sich nehmen, solch ein Kind mit Liebe und Geduld großzuziehen. Nur dadurch hat das Kind in seiner Entwicklung erstaunliche Erfolge erreicht. Ein kleines Wunder für mich. Ich bitte deshalb die zuständige Sozialpädagogin: Setzen Sie sich in Ruhe mit Familie Krusch zusammen. Und vor allem: Hören sie auf Familie Krusch, denn sie kennen Chris am besten und wissen, was gut für ihn ist. Stellen Sie sich im Beruf immer die Frage: Was würdest du tun, wenn es dein eigenes Kind wäre...

Dr. med. Angelika Heege, Hamburg-Harburg

Öffentlichen Wohnraum schaffen

19. März: IW-Stu­die: Kommunen sollen Wohnungen verkaufen

Der Artikel ist aus Sicht der Deutschen Wirtschaft verständlich, kann aber so nicht stehen bleiben. In den letzten Jahren hat sich doch gerade herausgestellt, dass durch den Verkauf der kommunalen Wohnungen nur kurzfristige Gewinne für den Staatshaushalt zu erzielen sind, aber dieser Verkauf entscheidend dazu beigetragen hat, dass die Mieten derartig in die Höhe geschossen sind. Diese hohen Mieten dann durch Transferleistungen zu mildern, wie das Institut vorschlägt, wäre ein zusätzlicher Anreiz für einen weiteren Mietanstieg. Wer das Wohl der Allgemeinheit im Blick hat – und das sollte der Staat – und nicht nur eigene Interessen, sollte sich dafür einsetzen, dass immer genügend öffentlicher Wohnraum zur Verfügung steht, denn nur damit kann der unverhältnismäßigen Mietsteigerung entgegengewirkt werden.

Erika Kokott, Ahrensburg

Trepoll bewertet zu früh

19. März: CDU-Frak­ti­ons­chef André Trepoll: ,Ich habe Mitleid mit Tschent­scher‘

Kann Herr Trepoll eigentlich nur „stänkern“? Immer wieder lese ich von seinen Angriffen besonders auf die SPD und den bisherigen Bürgermeister Scholz. Nun ist Herr Tschentscher dran. Er sei dritte Wahl gewesen. Ohne dass Herr Tschentscher überhaupt schon regiert hat, wird er abfällig beurteilt. Kein Mensch kann erwarten, dass die eigene Meinung von Anderen geteilt wird, aber er kann erwarten, dass widersprüchliche Ansichten fair diskutiert werden. Also lassen wir doch Herrn Tschentscher gebührend Zeit, um zu zeigen, was er drauf hat.

Gunda Belger, per E-Mail

Luftkreuz Parchim – ein Gewinn

19. März: Luft­hansa-Äu­ße­run­gen zu BER-Ab­riss sorgen für-Wir­bel

Ungeachtet der Aussagen eines Lufthansa-Vorstands, wäre eine Revision des Flughafen BER nicht die schlechteste Idee. Wer es besser machen will und Fehler der Nachwendezeit korrigieren will, hat nun die Gelegenheit. Es gab einmal das vernünftige Ansinnen, dass der Norden ein gemeinsames Luftkreuz in Parchim bekommt, dass auch die Metropolen Berlin und Hamburg adäquat versorgt und mit dem Transrapid verbindet. Daraus wurde leider durch eine Absage Berlins nichts. Nun haben wir nicht nur einen Flughafen BER, der offenbar noch lange nicht fertig ist und den die Berliner offenkundig auch nicht wollen, in Hamburg einen dringend gebrauchten Stadtteil weniger und Fluglärm, die Mecklenburger verwaiste Dörfer und keine Aussicht auf Anschluss auf blühende Landschaften. Das kann man besser „noch“ besser machen.

Kay Paarmann, per E-Mail

Mehr Informationen im Infoladen

17./18. März: Das Dorf der Geis­tes­kran­ken. Vor 125 Jahren wurde in Langenhorn eine „Irrenkolonie“ errichtet, die später unter dem Namen Ochsenzoll bekannt war

Ihren Artikel habe ich mit großem Interesse und Gewinn gelesen. Ich möchte etwas ergänzen: Sie erwähnen die jüdischen Patienten, die am 23. September 1940 nach Brandenburg deportiert und dort ermordet wurden. Eine detaillierte Untersuchung des Geschehens von der Planung bis zur Ausführung sowie die Darstellung der Lebensgeschichte der Ermordeten liegt seit kurzem vor: Ingo Wille, „Transport in den Tod/Von Hamburg-Langenhorn in die Tötungsanstalt Brandenburg/Lebensbilder von 136 jüdischen Patientinnen und Patienten“, herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden. Das Buch ist Band 20 in der Reihe „Stolpersteine in Hamburg – Biographische Spurensuche“. Zusammen mit dem „Hamburger Gedenkbuch Euthanasie/Die Toten 1939-1945“, herausgegeben von Harald Jenner und Michael Wunder von der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, gehört das Buch von Ingo Wille zu den grundlegenden Forschungsarbeiten zum Thema „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ in Hamburg. Beide Werke sind im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung, Dammtorwall 1, für eine Bereitstellungsgebühr zu bekommen.

Johannes Grossmann,

Stadtteilarchiv Eppendorf