Schmerz und Trauer – keine Gewalt

19. März: Erdogan verkündet Sieg: Kur­den­stadt Afrin erobert

Auf Seite eins ist zu lesen, dass in Deutschland die Sorge vor Gewaltaktionen militanter Kurden wachse. Im weiterführenden Artikel wird dann etwas von den Grausamkeiten berichtet, die die türkischen Milizen unter der Zivilbevölkerung der eroberten Stadt anrichten. Und es wird deutlich, dass die Natopartner der Türkei bei diesem Überfall auf syrisches Gebiet nicht in den Arm fallen. Bei uns löst das Fassungslosigkeit und Trauer aus. Wir sind deshalb am Sonnabend zu der Demonstration der syrischen Kurden auf die Moorweide gegangen. Dort haben wir eine Gruppe von etwa 40 kurdischen Frauen, Männern und Jugendlichen erlebt, die mit ihren informativen Plakaten und einer szenischen Darstellung ihren Schmerz und ihre Trauer zum Ausdruck brachten. Eine kurdische Frau, die vor zwei Jahren aus Kobane vor dem IS geflüchtet ist, zeigte uns im Gespräch etwas von ihrem tiefen Schmerz und von ihrer Verzweiflung darüber, dass in Deutschland so wenig Reaktion erfolgt. Sie weiß aus eigenem Erleben, wie es den Menschen jetzt in Afrin ergeht. In den Gesichtern der Menschen auf der Moorweide sahen wir eben das: den Schmerz und die Trauer - keine Gewalt.

Anna-Maria Eulenberger und Michael Clos,

per E-Mail

Stellplatznot durch Dauerparker

17./18. März: Wohin mit all den Autos in Wohngebieten? In Hamburg gibt es immer mehr Pkw und immer weniger Parkplätze

Die Parkplatznot in Wohngebieten wird durch Dauerparker weiter verschlimmert. Dazu zählen insbesondere Wohnmobile, die fast das ganze Jahr über ungenutzt in den Wohnstraßen stehen und den Parkraum von zwei bis drei Pkw vernichten. Es wird Zeit, dass so große Wagen nur noch eingeschränkt auf öffentlichen Wegen stehen dürfen. Dafür könnte die Regelung für Wohnwagen (ohne Eigenantrieb) übernommen werden, die zumindest nicht länger als zwei Wochen am Stück auf der Straße parken dürfen. Im Übrigen ist die derzeitige Parkplatzvernichtung in Hamburg sicherlich der rot/grünen Ideologie geschuldet, den Bürgern das Autofahren möglichst zu vergraulen. Dass damit der Wirtschaft und der Lebensqualität der Hansestadt geschadet wird, nehmen die entsprechenden Feierabendpolitiker gern in Kauf. Allerdings bleibt es dabei: Fahrradfahren ist im Hamburger Wetter zuweilen eine Quälerei, die öffentlichen Verkehrsmittel mit Umleitungen, Verspätungen etc. ebenso.

Hannes Meyer, Ottensen

Quartiersgaragen bereitstellen

Statt Abhilfe zu schaffen, geht die Politik den genau umgekehrten Weg, indem sie z.B. die Verpflichtung, Stellplätze für Neubauten vorzuweisen, zurückgenommen wurde. Nicht nur, dass der öffentliche Raum für Gehwege, Radwege, Bäume u.s.w. immer stärker eingeschränkt wird, es ist oft auch problematisch für Rettungsfahrzeuge und Versorgungsleister. Was wir schon lange dringend brauchen sind Quartiersgaragen, die sich nach der rechnerischen Pkw-Zahl entsprechend dem Wohnraum im jeweiligen Gebiet richten, so dass zumindest ein Stellplatz pro Wohneinheit vorhanden ist. Es ist die Aufgabe der jeweiligen Kommune, diese Garagen vorzuhalten und zu betreiben. Folglich kann man das Parken an Straßen weitgehend untersagen bzw. nur noch wenige Plätze als Kurzparkzone für Besucher vorhalten, allen anderen ist durchaus zuzumuten, sich einen Stellplatz in der Garage zu mieten. Dieses System funktioniert in vielen Großstädten dieser Welt, man braucht nur den politischen Willens es auch zu tun.

Herbert Stephan, Hamburg

Parkplätze nur für Reiche?

Anwohnerparkplätze sind nur dann gerecht, wenn sie nicht auch noch extra bezahlt werden müssen, denn wir zahlen bereits hohe Kfz-Steuern, hohe Steuern auf Kraftstoffe, Einkommensteuer, etc. Möchte die Politik erreichen, dass nur noch Garagen- und Tesla-Besitzer in Hamburg fahren dürfen und die normale Bevölkerung sich mit Bus und Bahn zufrieden geben soll?

Olaf Brodersen, Hamburg

Mehr Fahrgäste, kleinere Busse

17./18. März: Mehr Fahrgäste nach Bus­be­schleu­ni­gung. Bau­maß­nah­men werden fort­ge­setzt

Staatsrat Rieckhof freut sich also, dass auf der Linie 7 von Barmbek nach Steilshoop jetzt 20 Prozent mehr Fahrgäste fahren. Zieht er daraus nun die Konsequenz, 20 Prozent mehr Busse fahren zu lassen? Nein, im Gegenteil, zu bestimmten Tageszeiten wurden jetzt die Gelenkbusse auf der Linie 7 durch kleinere Busse ersetzt. Die Busse waren schon vorher oft überfüllt. Jetzt, mit kleineren Bussen und 20 Prozent mehr Fahrgästen, ist es zeitweise unerträglich. Viele Steilshooper und Barmbeker, die die Busbeschleunigung unterstützt haben, sind inzwischen enttäuscht und empört.

Bernd Dieter Schlange, Hamburg-Steilshoop

Erst denken, dann sprechen

17./18. März: Alte Debatte, neue Töne. Für den neuen Innenminister Seehofer gehört der Islam nicht zu Deutschland

Gehört Herr Seehofer zu Deutschland oder zu Bayern? Und ist die Äußerung des Innenministers „Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das Christentum geprägt“ weltfremd, listig, dumm oder agitativ?“ Letzteres scheint der Fall zu sein. Doch auch durch Aufwärmen alter Diskussionen bleibt die Sachlage so wie sie ist. Was sich jedoch verändern wird, ist das Meinungsbild der Wählerinnen und Wähler. Bewusst oder unbewusst treibt Herr Seehofer rechtsdenkende Mitbürger in die Arme der AfD. Und sich selbst ins politische Abseits. Schade, dass ein deutscher Politiker des 21. Jahrhunderts die Auswirkung seiner Worte vor der Veröffentlichung nicht durchdenkt. Oder doch? Dann wäre sein Verhalten sogar von einem Christdemokraten als fatal zu bezeichnen.

Hannes Westphal, per E-Mail