Ungerechtigkeiten beim HVV

2. März: HVV-Profi-Ticket gilt künftig nur noch für den Groß­be­reich

Der HVV erhöht ab 2019 die Preise für die Tarifzone C der HVV-ProfiTicket- Inhaber/innen und begründet dies mit der Ungerechtigkeit gegenüber denen, die nur eine Station zum Arbeitsplatz zurücklegen müssen. Die Qualität der Verbindung scheint bei dieser neuen Gerechtigkeit des HVVs keine Rolle zu spielen. Im Vergleich der Verbindungsqualitäten Berliner Tor/Hauptbahnhof zu Tornesch/Hauptbahnhof von sechs bis acht Uhr werktags fällt sicherlich auf, dass die Pendler aus Tornesch den Zug besser nicht verpassen sollten. Den Pendlern am Berliner Tor steht hingegen ein wahres Paradies an Verbindungen Richtung Arbeitsplatz zur Verfügung. Der HVV hält es offensichtlich auch für richtig, beispielsweise einen alleinverdienenden Familienvater mit unterdurchschnittlichem Gehalt in der Tarifzone C künftig „gerechter“ zur Kasse zu bitten. Das sich dieser Vater die aktuell erhöhten Mieten im verkehrstechnisch günstigen Großbereich nicht mehr für seine Familie leisten kann, bewegt den HVV offensichtlich nicht. Die Umwelt scheint auch keine Rolle zu spielen. Mit dieser Entscheidung ist das Auto für 10.000 Pendler wieder attraktiver geworden. Die Hamburger Lungen werden es dem HVV sicherlich danken. Vielleicht werden die betroffenen Gemeinden sich außerhalb Hamburgs irgendwann an die Preispolitik des HVVs erinnern, wenn Hamburg mal wieder Unterstützung benötigt.

Klaas Hansen, Hamburg

Leuchtturmprojekte bleiben

8. März: Umfrageschock für Olaf Scholz und die Hamburger SPD

Scholz geht. Ist es wirklich so schlimm? Wird seine vermeintliche Beliebtheit nicht überhöht? Was bleibt, sind seine Leuchtturmprojekte HSH Nordbank, G20-Gipfel und Elbphilharmonie. Gänzlich gescheitert sind die beiden Ersten, bei Letzterem konnte nur mit unverhältnismäßigem Aufwand die Lampe zum Leuchten gebracht werden. Die öffentlichen Auftritte und Reden in steifer hanseatischer Pflichtausübung wird man auch nicht vermissen. Das jetzt selbst der Wechsel noch unrund verläuft, sagt alles. Es kann vieles besser werden, Hamburg mach was draus!

Stefan Kruse, Aukrug

Schwer nachvollziehbar

Für mich schwer nachzuvollziehen, dass der Hamburger Bürgermeister, Olaf Scholz, Finanzminister werden soll. Ein Mann, der bei den Vorstandswahlen der SPD das schlechteste Wahlergebnis bekam und dessen neuste Umfragewerte in der Hamburger SPD einen Wert von 28 Prozent – das schlechteste in der Geschichte – erreicht. Ist es wirklich notwendig einen Finanzminister für Deutschland zu wählen, der offenbar in seiner Heimatstadt abgewirtschaftet hat und jetzt einen solch verantwortungsvollen Posten übernehmen soll? Gibt es in der SPD keine jungen dynamischen Finanzfachleute, die ein solches Amt übernehmen würden und können? Ist immer noch nicht die Klüngel-Wirtschaft in den Parteien beendet? Reicht der enorme Stimmenverlust der Volksparteien der letzten Bundestagswahl immer noch nicht? Man muss doch erkennen, dass der Wähler einen Kurs- und Personenwechsel in den Parteien will. Verbrauchte und abgewirtschaftete Personen in das Bundeskabinett zu berufen, wird sich negativ auswirken.

Fritz Timm, Sülfeld

Politisches Trümmerfeld

Ich glaube nicht, das der Weggang des Bürgermeisters Olaf Scholz das Ende der klaren Verhältnisse in Hamburg bewirkt. Ich glaube eher, dass die SPD einen Abschwung in Hamburg erlebt, weil der Bürgermeister sich durch einige Fehleinschätzungen, G20, Olympia, Flüchtlingsunterkünfte, verfehlte Fahrrad-/Verkehrspolitik, Rote Flora d. h. Umgang mit dem Linksextremismus, Kriminalitätsbekämpfung, „Diesellüge“ (mit ihm wird es keine Fahrverbote in Hamburg geben), etc. disqualifiziert hat. Auch mit Olaf Scholz – der seinerzeit nicht gewählt, sondern die CDU wurde abgewählt – würde meines Erachtens die SPD bei der nächsten Kommunalwahl ein schlimmes Erwachen erleben. Wie ein Abendblatt-Leser bereits schon erwähnt hatte, ist Olaf Scholz auch in meinen Augen ein Provinzpolitiker, der jetzt in Berlin den Ausweg aus seinem politischen Trümmerfeld sieht. Der desaströse Bundestrend der SPD in der Wählergunst mag ein zusätzlicher Minuspunkt sein.

Veit Ringel, Hamburg

So gut wie alles versäumt

Der Abgang des Bürgermeisters ist sicher nicht das Ende der klaren Verhältnisse in Hamburg. Noch viel zu nah ist den Bürgern das Erlebnis von G20, wo sich Herr Scholz gründlich in seiner Einschätzung geirrt hat; mit Recht wurde deshalb seine Abdankung ernsthaft gewünscht. Auch die Idee, die Olympischen Spiele in Hamburg zu veranstalten, hatte nichts mit Fürsorgepflicht gegenüber der Bevölkerung zu tun. Wir brauchen in Hamburg keinesfalls hauptsächlich einen auf seine Macht und auf die Wirtschaft konzentrierten Bürgermeister, besonders nicht in der SPD, in der die Sozialdemokratie das Wichtigste ist. Dagegen wäre eine Hinwendung zu mehr Umweltbewusstsein gegen den viel zu hohen Anteil von Schadstoffen in unserer Stadt endlich der überfällige Schritt in die richtige Richtung! Hier hat Herr Scholz so gut wie alles versäumt.

Karin Wagner, per E-Mail

Atemschutzmasken für Alle

Die schlechten Umfragewerte sind das Ergebnis von Rot und Grün! Die Verkehrspolitik von Hamburg ist katastrophal. Fahrbahnverengung zugunsten von Radwegen an Hauptverkehrsachsen, Tempo-30-Zonen und unkoordinierte Baustellen belasten die Atemluft. Jeder km weniger als 50/h belastet die Luft um zwei Prozent mehr . Bei 30 km/h sind das bei gleicher Drehzahl 40 Prozent längere Fahrdauer und somit 40 Prozent mehr Abgas. Das haben die DemonstrantInnen wohl nicht bedacht. Also Herr Kerstan: Atemschutzmasken für alle!

Harald Stamm, per E-Mail