So kann es nicht weitergehen!

5. März: Heße bittet reiche Bistümer um Hilfe

Die deutschen katholischen Bistümer sind die wohl reichsten Bistümer der Welt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es in der katholischen Soziallehre das Prinzip der Solidarität. Es ist erstaunlich, dass dieses bis heute nicht umgesetzt wurde. Aber selbst wenn es bisher einen solchen Ausgleich nicht gibt, kann doch unser Erzbischof ein offizielles Ersuchen nach finanzieller Hilfe stellen. Dies war ja in Berlin 2003 auch der Fall. Die Bibel sagt „Wer bittet, dem wird gegeben.“ Wer jedoch nicht bittet, dem kann natürlich auch nicht gegeben werden. Ein „grundsätzlicher Appell“ ist schön und gut, bringt in der Praxis jedoch relativ wenig. Wir brauchen schnelle Hilfe für unsere katholischen Schulen. Das Problem an der ganzen Situation ist, dass die Kirche leider nichts von Geld und Finanzen versteht. Ernst & Young versteht gleichzeitig nichts von der Kirche. Das ist eine sehr ungünstige Kombination. Umso mehr verärgert es, dass die Kirche erneut Ernst & Young zur Überprüfung der Immobilien des Erzbistums engagieren möchte. Obwohl das Bistum weiter keine Transparenz schafft und das Gutachten nicht offenlegen möchte, sind allein die bekannten Zahlen unseriös und fragwürdig. Demnach beträgt das aktuelle Defizit, welches sich über Jahre und Jahrzehnte kumuliert hat, etwa 80 Millionen Euro. Laut Gutachten soll dies innerhalb von drei Jahren auf über 350 Millionen Euro ansteigen. Das wäre ein prozentualer Anstieg von fast 450 Prozent, also etwa 150 Prozent pro Jahr. Ich würde gerne wissen, wie dies berechnet wurde. Viele Menschen habe ihr Vertrauen in das Erzbistum verloren. Ich bin meinem Glauben und der Kirche weiter treu. Aber so kann und darf es nicht weitergehen!

Pascal Landahl, Hamburg

Das Verursacherprinzip gilt nicht

7. März: Toyota verkündet Die­sel-Aus­stieg

Sind die deutschen Unternehmen zu träge in Ihrer Denkweise? Oder ruht man sich auf dem Kissen des Erfolgs aus? Keine Reaktion aus den Führungsetagen von VW und Co. Offensichtlich gilt bei uns nicht mehr das Verursacherprinzip. Die gesamte Dieselproblematik ist erst entstanden durch massiven Betrug. Aber leider lässt Her Scheuer schon heute keine Änderung in der zukünftigen Politik erwarten. Zur Erinnerung: Unsere Politik hat die Verpflichtung dem Bürger und dessen Gesundheit zu dienen und nicht ausschließlich den Arbeitsplätzen über die Industrie.

Jürgen Meyer, Norderstedt

Der Steuerzahler soll zahlen

7. März: Der Was­ser­fen­chel ist wie ein Panda. Hafenmanager trifft Umweltschützer

Um die geplante Elbvertiefung wird seit Jahren ökologisch gerichtlich gestritten, wobei das Gericht immer wieder die mangelhaften Klagen der Antragsteller moniert, daher konnte ein Urteil seit Jahren nicht erreicht werden. Das Gericht hat aber leider über die ökologische Komponente nicht zu entscheiden, die meines Erachtens noch viel gravierender ist. Zwischenzeitlich muss wohl mit mindestens 700 Millionen Euro für Ausbaggerung etc. gerechnet werden. Die Profiteure, die Hamburger Unternehmen aber wollen, dass der Steuerzahler dafür zahlt. Das kennen wir in Hamburg ja schon, siehe HSH-Nordbank Milliarden, G20-Gipfel etc. Was kommt als Nächstes, wofür der Steuerzahler aufkommen soll, obwohl er davon nur Nachteile hat? Wo ist das Engagement der ökonomischen Gegner wie z. B. Bundesrechnungshof, Bund der Steuerzahler etc. oder sitzen auch die im Boot des Unternehmensverbandes?

Dirk Ramm, per E-Mail

Mit dem Schlamassel allein

7. März: Erst Rot, Gelb, Grün – und jetzt Blau. Das Umweltbundesamt schlägt vor, neue Plaketten einzuführen

Das Bundesverwaltungsgericht hat Fahrverbote für Dieselautos bei Überschreitung der zulässigen Grenzwerte und damit entsprechender Umweltbelastung für zulässig erklärt. Damit haben die Städte und Kommunen jetzt den Schwarzen Peter und müssen zum gegebenen Zeitpunkt Fahrverbote verhängen und dann natürlich auch überwachen. Dafür ist schon lange die Einführung einer blauen Plakette im Gespräch und auch das Bundesumweltamt plädiert jetzt dafür. Lediglich der designierte Bundesverkehrsminister Scheuer ist, genauso wie sein glückloser Vorgänger Dobrindt, strikt dagegen. Als schwammige und unverständliche Begründung wird angeführt, dass man ja gar keine Fahrverbote wolle. Was ist das denn für eine unlogische Begründung? Wenn die Grenzwerte überschritten werden, müssen nach Gesetz Fahrverbote her, und wer soll die dann kontrollieren? Herr Scheuer macht es sich damit zu einfach, schiebt den Städten die Verantwortung zu und lässt sie mit dem Schlamassel allein – bravo. Hoch lebe das Chaos.

Helmut Jung, Hamburg

Der starre Blick aufs Display

2. März: Gefangen im Netz

Wer sich über diese Untersuchungsergebnisse wundert, muss wohl selbst mit gesenktem Haupt und starrem Blick aufs Display durch unsere analoge Welt wandeln. Es überrascht nicht, dass die hohen Verkaufszahlen von Smartphones und Tablets auch entsprechend immer mehr junge und sehr junge Nutzer nach sich ziehen. Auch kann es uns nicht in allzu großes Erstaunen versetzen, dass eine vorwiegend digitale Kontaktpflege zu Störungen der Persönlichkeitsentwicklung führen kann. Was mich aber ärgert, ist die Reduktion der Verantwortung für einen sinnvollen Umgang mit den Möglichkeiten des SocialMedia-Angebotes auf die Lehrerinnen und Lehrer. Ja, ein Verbot das Handy nach 20 Uhr noch zu nutzen, kann zum Streit zwischen den Eltern und dem zwölfjährigen Kind führen und dieser Streit ist an dieser Stelle genau richtig. Eine Vereinbarung um angemessene Zeiten zur Handynutzung muss zuvorderst in den heimischen vier Wänden geführt werden.

Uwe Steinberg, per E-Mail