GroKo: Schlimmer geht’s nimmer

3./4. Februar: Vor Gro-Ko-Fi­na­le: SPD stürzt in Umfragen ab

Die Mitglieder einer „18-Prozent-Partei“ müssen also zufrieden gestellt werden, damit 80 Millionen Bürger endlich wieder eine Regierung bekommen. Schlimmer geht’s nimmer, aber wen kümmert das noch? Die Berichte und Bilder von den Verhandlern und dem Ergebnis ihrer Bemühungen nimmt doch kein bewusster Bürger mehr Ernst. Das Gefeilsche um bürgerfremde Themen, das ständige Erfinden neuer Wortungetüme mit denen schwarz und rot als derselbe Farbton verkauft werden sollen, kann doch keinen mehr darüber hinwegtäuschen, dass hier ein „weiter so“ von Politikern erreicht werden soll die nur noch einmal – ohne Rücksicht auf die Zukunft des Landes – ihre Pöstchen sichern wollen, bevor sie als die gestrige Generation von der Bildfläche verschwinden. Frankreich und Österreich haben es vorgemacht, wie die neue Generation von Politikern aussehen kann.

Mathias Pregartbauer, per E-Mail

Demokratie fällt nicht vom Himmel

1. Februar: Ham­­burgs-Um­welt­­ver­­­bände haben mehr Mit­glie­der als die Parteien

Der Mitgliederschwund bei den Parteien betrifft unsere Demokratie und ist problematischer als bei Kirchen, Gewerkschaften und Sportverbänden. Denn die demokratische Willensbildung erfolgt heutzutage grundsätzlich über politische Parteien. Grund für die Entwicklung ist die fehlende, in jedem Fall mangelhafte politische Bildung in den Schulen und den anderen Bildungseinrichtungen des Staates. Offenbar meint man, die Demokratie falle vom Himmel. Geht die Entwicklung so weiter, nähern wir uns amerikanischen Verhältnissen, wo der Kandidat für das höchste Staatsamt nicht mehr durch die Mitglieder seiner politischen Partei bestimmt wird, sondern durch das Geld, das er für seine Werbung aufbringen kann. Dass die Parteien von sich aus ernsthaft etwas gegen den Mitgliederschwund unternehmen, ist illusionär. Viele aktive Mitglieder schwächen den Parteiapparat. Die Bedeutung der Funktionäre vermindert die Chancen der Amtsinhaber auf eine Wiederwahl, und auf die Mitgliedsbeiträge sind die Parteien dank der staatlichen Parteienfinanzierung nicht angewiesen. So geht auch die Forderung, die Parteien müssten ihre Strukturen ändern, ins Leere. Ändern können nur Mitglieder etwas, bzw. neue Mitglieder, wenn sie denn in großer Zahl eintreten.

Dr. Wolf-Dieter Hauenschild, per E-Mail

Fünfmal Karneval im Jahr ...

31. Januar: Öf­fent­lich-recht­li­che Sender halten am TV-Kar­ne­val fest Zu dem Beitrag muss man den Kritikern entgegenhalten, dass die Karnevalssendungen überwiegend in den dritten Programmen laufen. Ein Norddeutscher wird sich die Karnevalssendungen in den Regionalprogrammen nicht ansehen. Wer für Karneval nichts übrig hat, kann sich über 20.000 Krimis in anderen Programmen ansehen, Action- und Horrorfilme nicht mitgerechnet. Fünfmal Karneval in der ARD und im ZDF wird dann wohl zu ertragen sein.

Horst Schaaf, Seevetal

Wir werden immer gläserner

1. Februar: Werde ich von meinem Smart­phone be­lauscht?

Im November 2017 habe ich mir ein Smartphone gekauft und habe es auch gleich „stolz wie Oskar“ genutzt. Unter anderem fuhr ich mit meinem Wagen nach Hamburg und parkte in einer ausgewiesenen Parkbucht an der Hoheluftchaussee. Nach meiner Rückkehr vom Einkauf sollte ich den Einkauf bei Tchibo-Prozente bewerten. Zunächst konnte ich mir keinen Reim darauf machen, bis mir aufgefallen war, dass ich vor dem Laden in einer Parkbucht gestanden habe. (Außer mal telefoniert zu haben, hatte ich kein Netzwerk genutzt.) Dann habe ich Landschaftsaufnahmen gemacht, die an meine Familie geschickt wurden. Nach vier Tagen bekam ich vom Netzwerk Google „eine freundliche Nachricht“, diese Aufnahmen doch weiteren Nutzern zur Verfügung zu stellen. Dazu hätte ich Fragen beantworten müssen, was ich abgelehnt habe. Kaum bei Google nach einem Weg gefragt, hagelt es Werbung und sonstigen Blödsinn. Wir werden immer gläserner, wehren kann man sich dagegen wohl nicht, es sei denn, man kauft sich solch einen modernen Kram erst nicht. Aber, dann würde man sich von allem abwenden. Das geht auch wieder nicht.

Hans-Joachim Dürsch, per E-Mail

Epochale Begegnung im Hafen

24. Januar: Erste Was­ser­drohne im Hamburger Hafen. Das unbemannte Boot könnte künftig autonom die Gewässertiefe messen

Ein sehr interessanter Bericht über die technische Entwicklung und Erprobung der roten „Dri-X“ im Sandtorhafen, wo es anscheinend zu einer epochalen Begegnung kam, was nicht viele wissen. Das sehr schön erhaltene und gepflegte Senatsdampfschiff „Schaarhörn“ liegt hier im Winterquartier und feiert mit seiner ehrenamtlichen Crew in diesem Jahr seinen 110ten Geburtstag. Konzipiert wurde es 1907 (In den Dienst gestellt: 1908) als Mess- und Peilschiff für den Raum Unterelbe. 1913 wurde das erste Echolotgerät auf der „Schaarhörn“ erprobt.

Ralf Fröhlich, Hamburg, per E-Mail