Zweite Liga ist Unsinn

22. Januar: Alle beim HSV haben versagt. Gisdols Aus – der Abstieg aus der Bundesliga naht

Diesem Kommentar kann man nur zustimmen. Der Vorschlag, man solle sich doch in der Zweiten Liga sportlich und wirtschaftlich neu aufstellen, ist vor allem wirtschaftlich Unsinn. In der Zweiten Liga würden circa 50 Millionen fehlen. Hier steckt die naive Vorstellung dahinter, dass ein Abstieg wie ein grippaler Infekt sei. Schwierige Zeit, aber danach kommt man gestärkt wieder. Eintracht Frankfurt (4 Abstiege), Köln (5 Abstiege), Kaiserslautern (3 Abstiege) haben Jahrzehnte benötigt, um sich nach ihrem Abstieg wieder aufzustellen, Köln steht schon wieder am Abgrund und der FCK ist in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Mal abgesehen davon gibt es keine Garantie zu einem sportlichen Wiederaufstieg. Natürlich ist der Markenkern „immer Erste Liga“ für den HSV auch eine Belastung und das Heer von Trainern, Sportdirektoren und Vorstandsvorsitzenden in den letzten Jahren lässt einen als Fan/Mitglied auch den Kopf schütteln. Nichtsdestotrotz lässt der HSV anscheinend niemanden kalt, anders ist dieses ständige Bashing kaum zu interpretieren. Der HSV bietet großen Unterhaltungswert und gehört auch deswegen immer in die Erste Liga.

Chris Dasch, Saulgrub im Ammersgebirge

Kirche auf dem Irrweg

20./21. Januar: Konsequenzen aus Überschuldung: Katholische Kirche schließt bis zu acht Schulen in Hamburg

Sämtliche katholische Schulen meiner Schulzeit und die meiner Kinder werden, wenn dieser Beschluss so realisiert wird, geschlossen werden. In vielen Stadtteilen wird es keine weitere schulische Betreuung von einkommensschwächeren Familien mehr geben. Ein Businessplan ersetzt die Grundwerte eines im Alltag gelebten Glaubens. Dieser Weg ist ein Irrweg und sollte möglichst laut hinterfragt werden.

Markus Erich-Delattre, Hamburg- Altona

Erzbistum Hamburg schließen

Die Finanzkrise des Erzbistum Hamburg ist offensichtlich das Resultat verfehlter Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre. Die jetzt getroffenen Maßnahmen zeugen aber fast von Hilflosigkeit, wenn nicht Panik. Die Art und Weise, wie das Bistum sein Vorgehen kommuniziert, lässt nicht nur die betroffenen Lehrer vor dem Scherbenhaufen ihrer Arbeit stehen, sondern beleidigt auch die Eltern, denen das besondere Engagement der Lehrer Schulgeld wert war. Aber es reichte nicht, besonders nicht in den eher nicht so zahlungskräftigen Stadtteilen. Es sind wohl ausschließlich wirtschaftliche Aspekte für die Entscheidung der Schulschließungen herangezogen worden, keine Spur von sozialer Verantwortung. Wenn ausschließlich wirtschaftliche Gründe die Handlungsweise bestimmen, dann drängt sich eine ganz andere Frage auf: Hamburg hat gerade mal zehn Prozent Katholiken. Ein eigenes Bistum ist da unwirtschaftlich. Das Erzbistum Hamburg kann man dabei gleich mit abwickeln. Die wenigen Katholiken lassen sich auch von den Nachbarbistümern mit verwalten, und zwar viel ökonomischer.

Klaus-Martin Otte, per E-Mail

Schule mit gutem Ruf

In meiner Gemeinde St. Marien Ottensen ist die Grundschule betroffen. Wir haben eine lebendige Gemeinde, die auch von Kindergarten, Grundschule und Kinderheim genährt wird, deren Kinder zum großen Teil in die Gemeinde hineinwachsen. Genauso profitieren die Einrichtungen von unserer Gemeindekirche. Mit wenig räumlichem Luxus ausgestattet, existiert unsere kleine Schule, die (auch christliche) Werte und

Bildung vermittelt und einen guten Ruf genießt. Die Schule funktioniert. Die Mensa wird von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, die Turnhalle von der benachbarten Rudolf-Steiner-Schule mitgenutzt, als Aula dient der Kirchenraum der Gemeinde. Gute Schule kann man auch mit beschränkten Mitteln machen, wenn das Engagement der Lehrer und Schülerfamilien hoch ist und ein guter Geist weht. Nun ist seitens des Bistums von einem Investitionsstau an der Grundschule St. Marien von circa 1,2 Millionen Euro die Rede. Wer hat diesen Betrag geschätzt? Gemeindevertreter sind meines Wissens nach weder gefragt noch informiert worden und ich frage mich, ob die Summe aus der Luft gegriffen wurde? Die katholische Kirche in Hamburg hat eigene Schulen gebaut, bevor sie Kirchenräume bauen durfte, was auch die Bedeutung der katholischen Schulen in der Stadt begründet. Eine große Zahl von Schulen sollen nun geschlossen werden, ohne dass die Entscheider im Bistum offenbar den Versuch unternommen haben, mit der Stadt über Hilfen nachzudenken. Welch resignierte und vertrauensmindernde Aktion.

Maria Lübke, per E-Mail

Wer ist für Defizit verantwortlich?

Und wieder leistet sich die katholische Kirche einen Skandal. Wegen Überschuldung werden acht von 21 katholischen Schulen geschlossen. Die Schließung betrifft Schulen in nicht gerade wohlhabenden Stadtteilen. Werden die Verantwortlichen für das über Jahre hinaus entstandene Defizit zur Verantwortung gezogen oder müssen ausschließlich Kinder, Eltern und engagierte Lehrer für die Versäumnisse büßen? Dieses entspricht nicht den Grundüberzeugungen des Katholizismus. Gerade an Kindern hat die katholische Kirche sehr viel gutzumachen.

Margrit Dzienian, Buchholz i.d. Nordheide

Container für Obdachlose

20/21. Januar: Hamburg schließt acht Erst­auf­nah­me­stel­len

Wenn die Wohncontainer nicht mehr für Flüchtlinge gebraucht werden, könnte man sie doch gut den vielen Obdachlosen anbieten. Trotz Winternotprogramm haben nämlich sehr viele keine Bleibe, und selbst im Winternotprogramm dürfen sie dort nur übernachten und müssen tagsüber wieder in die Kälte. Solch ein Hilfsangebot für Obdachlose würde auch dem sozialen Frieden dienen und ihnen zeigen, dass die Stadt nicht nur den Flüchtlingen hilft.

Dr. Paul-Michael Kaulfers, Hamburg