Fachliche Qualifikation notwendig

9. Januar: Staats­ex­amen für zu­ge­wan­derte Ärzte

Was mag Frau Reimann von der SPD sich dabei gedacht haben, wenn sie strengere Regeln für zugewanderte Ärzte ablehnt, gar mit dem Hinweis, auf den aktuellen Ärztenotstand? Natürlich stehen Herkunft und Abstammung der Ärzte in keiner Weise zur Debatte, aber ganz gewiss doch die fachliche Qualifikation und diese muss zwingend, auch bei größtem Notstand, durch die Anforderungen eines deutschen Staatsexamens und dessen Absolvierung gesichert sein. Ich als Patientin, möchte mich bei den von mir aufgesuchten Ärzten doch selbstverständlich in dem in Deutschland geltenden hohen Qualitätsniveau sicher wähnen. Die Approbationsanforderungen in den Ländern dieser Welt sind tatsächlich sehr unterschiedlich im Hinblick auf deutsche Staatsexamen. In dem Artikel klingt es geradezu so, dass zwar in Niedersachsen ca. ein Drittel der Ärzte ausländische Staatsangehörige seien, aber eben unter Umständen nicht den Anforderungen des hohen deutschen Qualitätsniveaus entsprechen. Das ist eine nicht gute Aussage gegenüber den Bürgern, als auch den Ärzten selbst.

Susanne Klahn, per E-Mail

Regeln außer Kraft gesetzt?

8. Januar: Ent­schei­dung zum Stadt-Rad im April. Kampf um die Vergabe: Auch ausländische Anbieter haben Interesse, in Hamburg Mietfahrräder aufzustellen

Zitat Staatsrat Rieckhoff: „ Es kann jeder Mietfahrräder im öffentlichen Raum aufstellen, dafür ist keine gesonderte Genehmigung erforderlich.“ Wenn das so einfach ist, fragt sich, weshalb das System Stadt-Rad bis 2028 neu ausgeschrieben werden muss? Die aus anderen Großstädten zitierten chaotischen Zustände kann oder will der Senat offenbar nicht verhindern. Das wäre das Gegenteil der von Senator Kerstan propagierten Ordnung und Sauberkeit im öffentlichen Raum, d. h. die Abkehr von der dafür nötigen Nulltoleranzpolitik. Jeder Gewerbetreibende muss peinlich darauf achten, nicht zu viel öffentlichen Raum zu beanspruchen für seine hier steuerpflichtigen Geschäfte. Für globalisierte Fahrradverleiher gelten diese Vorschriften angeblich nicht. Werden sie hier Steuern zahlen? Die vorgebliche Förderung des Fahrradverkehrs setzt anscheinend alle für andere geltenden Regeln in Hamburg außer Kraft.

Jens Petersen, Hamburg

Wattebäuschchen-Rechtsprechung

6. Januar: Kon­se­quenz, auch wenn es wehtut. New York als Modell: Eine unmissverständliche Polizei macht das Leben sicherer

Hajo Schumacher hat sicherlich vielen Abendblatt-Lesern und auch mir aus vollem Herzen gesprochen. In 1989 wurde Rudolph Giuliani zum New Yorker Bürgermeister gewählt. Eine gute Entscheidung, denn er erfüllte seinen Job mit Konsequenz und Null-Toleranz auch gegen die schlimmsten Finger in seinem Bereich, wovon es damals sehr, sehr viele gab. Seit jener Zeit wurde New York jeden Tag sicherer und sauberer. Auch die kleinsten Vergehen von Radfahrern werden seitdem geahndet, Kriminelle bestraft wie sie es verdient haben. Obgleich die Deutschen englisch/amerikanische Begriffe in einer Schnelligkeit in den deutschen Wortschatz aufnehmen, dass einem glatt die Luft wegbleibt, scheut man sich bei uns offensichtlich überführte Straftäter entsprechend zu bestrafen. Es scheint so, als ob Wattebäuschchen-Rechtsprechung bei uns oberstes Mass aller Dinge geworden ist. Wen wundert es, dass unser Leben in Hamburg mehr dem Wilden Westen als einer zivilisierten Gesellschaft ähnelt.

Dietrich Schaefer, Hamburg

Zubringerbus fährt leer

9. Januar: Die Elb­phil­har­mo­nie schreibt schwarze Zahlen

Als Abonnenten des Elbphilharmonieorchesters würden wir es in unserem Sinne und im Sinne aller Konzertbesucher schön finden, wenn Veranstalter, Intendanz und andere sich dafür einsetzen würden, dass der Busbetrieb des 111-er in vernünftigere Bahnen gelenkt wird. Seit Beginn gibt es einen Zubringer zum Bahnhof Baumwall, mit dem man alle zehn Minuten dorthin fahren konnte. Alle Fahrgäste in Hamburgs Westen, der nur mit mehrmaligem Umsteigen erreicht werden kann, müssen 20 Minuten auf den Bus warten. Das ist im Winter nicht sehr komfortabel. Den Zubringerbus benutzt niemand, der fährt leer. Besser wäre eine häufigere Frequenz am Konzertende mit einigen Einsatzbussen, so wie es an der Berliner Philharmonie selbstverständlich ist.

Helga Scheel, per E-Mail

Eintrittsgebühr für mehr Sicherheit

Am Freitag erlebte ich eine von Fabian Narkus organisierte Veranstaltung in der Elbphilharmonie. Die phantastische Akustik war in verschiedenen Varianten hörbar. Aufgefallen sind mir aber auch weniger positive Dinge. So fand ich es doch verwunderlich, dass es nicht die geringste Sicherheitskontrolle gab. Ich hätte praktisch alles mit in den Konzertsaal nehmen können, ohne dass es jemand gemerkt hätte. Vielleicht wäre es sinnvoll, die geplante Eintrittsgebühr für die Aussichtsplattform in mehr Sicherheit zu investieren. Des Weiteren ist der WC-Besuch für weibliche Gäste definitiv eine Zumutung. Angesichts der großen Bereiche zum flanieren, wäre Platz für eine großzügigere Planung vorhanden.

Michael Breitkopf, per E-Mail

Stars und Sternchen treten auf

8. Januar: Rita Ora im ,Wohn­zim­mer‘ Elb­phil­har­mo­nie

Die Elbphilharmonie musste schon diverse Stars und Sternchen und Karl Lagerfeld „überstehen“, jetzt folgten Vicky Leandros und Rita Ora. Wann folgen eine Auto-Ausstellung, ein Flohmarkt oder ein Zirkus für Kinder? Bei Letzterem könnte das Publikum, wie bei den Stars und Sternchen oder italienischen Arien, im Takt taktlos mitklatschen. Es ist peinlich, wie ein Haus genutzt wird, um Geld in die Kassen zu spülen.

Wolfgang Böhme, per E-Mail