Schäden werden nicht behoben

29. Dezember: Mehr Unfälle auf maroden Gehwegen

Jetzt wird geplant für ca. 750.000 Euro ein System mit outdoortauglichen Mobilgeräten zu installieren, was den Wegewarten georeferenzierte Daten über Gehwegschäden liefern soll, die dann entsprechend weiterverarbeitet werden. Es existiert in Hamburg der sogenannte „Melde-Michel“. Hier können Bürger Schäden melden, die dann von der Behörde in einer Karte erfasst werden. Ich selbst habe schon vor ca. zwei Jahren, damals beim Wegewart einen erheblichen Gehwegschaden gemeldet, nichts geschah. Vor ungefähr zwei Monaten habe ich diesen Schaden dann dem „Melde-Michel“ gemeldet. Außer einer Registrierung mit dem Zusatz „in Bearbeitung“ geschah bisher nichts. Dieses nur als Beispiel der derzeitigen Praxis. Ein Blick in die Karte des „Melde-Michel“ zeigt Hunderte von Schäden an. Das Problem ist also nicht die Erfassung, sondern die Behebung von Schäden.

Hans-Jürgen Köcher, Hamburg

Kein Aushängeschild für Hamburg

29. Dezember: Grüne Pavillons auf dem Rat­haus­markt werden zur Posse

Das Filetstück hat man meines Erachtens systematisch verkommen lassen. Seit den 80er-Jahren nutze ich die Bushaltestelle an Hamburgs prominenter Kulisse vor dem Rathaus. Weder die Dächer noch die Unterstellplätze für Fahrgäste wurden bzw. werden aktuell von Taubendreck gesäubert bzw. durch Netze gegen Tauben unterhalb der Glasdächer geschützt. Die Ladengeschäfte sind wahrlich kein Aushängeschild für die Weltstadt Hamburg – auch hier besteht Handlungsbedarf. Jahrelange Vernachlässigung zeigt jetzt ihre Wirkung. Der Bezirk müsste zügig Maßnahmen ergreifen und die Pavillons sanieren. Schade um ein so schönes Stück Hamburg.

Hergen Wichmann, per E-Mail

Öffentliche Parkplätze blockiert

28. Dezember: Zahl der Autos steigt deutlich an

Ein Aspekt bleibt in Ihrem Artikel vollkommen unbeachtet. Wenn Grünen-Verkehrsexperte Martin Bill erwähnt „Wir haben attraktive Carsharing-Angebote“, dann trifft er damit genau den Kern des Problems. Denn gerade die Carsharing-Fahrzeuge sind es, die zusätzlich an 365 Tagen im Jahr öffentlichen Parkraum beanspruchen und oft stunden- wenn nicht tagelang auf ein- und demselben öffentlichen Parkplatz abgestellt sind. Und das auch noch ohne Parkgebühren dafür zahlen zu müssen – wie beim Anbieter DriveNow und dessen rund 450 Fahrzeugen in Hamburg. Zusammen mit dem anderen großen Carsharing Anbieter Car2go, der rund 750 Fahrzeuge in Hamburg stellt, werden somit bereits über 1.200 Parkplätze allein von rein kommerziellen Anbietern „blockiert“. Das darf bei der ganzen Diskussion über die angeblichen Vorteile des Carsharing jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Auch die zunehmende Anzahl von E-Fahrzeugen bei DriveNow und Car2go führt zusätzlich dazu, dass die E-Aufladestationen ebenfalls von diesen Fahrzeugen blockiert sind.

Chayenne Fritzmann, Ahrensburg

Versäumnisse der Vergangenheit

27. Dezember: Ka­tho­li­sche Schulen in Sorge. Erzbistum verteidigt Pläne, mehrere Einrichtungen aufgrund der prekären Finanzsituation zu schließen

Warum sollen heutige katholische Schulen für eine Unterfinanzierung aus der Vergangenheit büßen? Kein Zweifel, der Renovierungsstau und die fehlenden Pensionsrückstellungen im Schulbereich, die das Erzbistum heute nervös machen, rühren aus einer Vergangenheit, in der die staatliche Finanzhilfe für Privatschulen in Hamburg völlig unzureichend war. Noch 2004 betrug diese für einen Grundschüler beispielsweise nur 49 Prozent der staatlichen Vergleichskosten. Dann wurde allerdings das Privatschulgesetz geändert und seit 2012 beträgt die Finanzhilfe 85 Prozent der staatlichen Vergleichskosten. Das Erzbistum hat es versäumt, zu diesem Zeitpunkt einen klaren Schnitt zu machen, den aktuellen Schulbetrieb von den Altlasten aus der Zeit der Unterfinanzierung zu trennen und jeder einzelnen Schule klar zu machen, dass sie zukünftig mit diesen 85 Prozent zuzüglich der Einnahmen aus Schulgeld und Spenden werde auskommen müssen. Warum sollen die heutigen Schulen für die Versäumnisse der Vergangenheit büßen und vor allem, wem ist damit gedient? Durch Schulschließungen werden keine Schulden getilgt, im Gegenteil, der restliche Schulbetrieb verteuert sich, weil man keine jungen Lehrkräfte mehr einstellen kann und mit dem Rückgang der Schülerzahlen auch die staatliche Finanzhilfe sinkt. Die Lösung des Problems kann nur darin bestehen, dass ab sofort die aktuellen Schulen kostendeckend wirtschaften und das Erzbistum mit der Stadt Hamburg und der deutschen Bischofskonferenz nach einer Lösung für die Deckung der Altschulden sucht.

Reiner Schmitz, Hamburg

Der Trend ist eindeutig

22. Dezember: Trotz Mil­lio­nen-In­ves­ti­tio­nen: Weniger Radfahrer in Hamburg „Früher“, sagte mein Kollege Jochen vor ein paar Tagen, „waren Frank und ich die einzigen, die im Winter mit dem Fahrrad zur Arbeit kamen.“ - „Oha“, sagte ich mit Blick auf einige Dutzend Fahrräder, „und heute ist der Schuppen fast voll.“ Der Trend ist eindeutig: langsam, aber stetig.

Bernd Dammann, Harburg